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Full text: 67, 1939

Berg, H,: Zur Frage der Vergleichbarkeit der Ternperaturangaben usw. ; 323 
Flugzeugaufstiegen die Trägheit und die hohe Flug geschwindigkeit als Einflüsse 
übrig, die die Temperaturangaben in einer Richtung systematisch beeinflussen, 
Den Einfluß der hohen Fluggeschwindigkeit hat neuerdings auch Findeisen 
hinsichtlich der einzelnen dabei mitwirkenden tem peraturerhöhenden Vorgänge 
(Reibungs- und Kompressionserwärmung) dar- 
gelegt (ce). Wesentlich ist, daß beide Vorgänge Tabelle 2, 
nur von der Geschwindigkeit des Flugzeuges De Flugzeng minus Registrierballon. 
abhängen. Nehmen wir als mittlere Flug- burg und München 1936/37 8b), 
geschwindigkeit im Anstieg 130 km/St an, so 
ergibt sich ein Fehler in der Temperatur- 
angabe gegenüber der wahren Lufttemperatur 
von rund 0.6°. Es sollen hier die Fehler der 
beiden aerologischen Methoden nur üüber- 
schlagsweise abgeschätzt werden. Die Träg- 
heit wirkt beim Flugzeug bei der üblichen 
Aufstiegspraxis nach Frankenberger so, 
daß sie im Mittel in Bodennähe eine Tempe- 
raturerhöhung von rund 0.6°, in 5000 m Höhe von rund 0.3° bewirkt. Nehmen 
wir noch an, daß sich der Fehler linear mit der Höhe ändert, so ergeben sich 
für die bei Flugzeugaufstiegen einzeln und insgesamt auftretenden Fehler die 
Werte der Tabeile 3 (Spalten b, 
ce, d). Für den Registrierballon 00 2000 3009 4000 gdm 5000 
gibt Frankenberger als Träg- 
heitsfehler in Bodennähe 0.3°, in 
5000 m 0.6° an. Bei Annahme 
linearer Änderung gibt dies die 
Werte der Spalte e in Tabelle 3, 
Die uns hier interessierende Ab- 
weichung zwischen den Angaben 
des Flugzeugs und des Registrier- 
ballons ergibt sich daraus leicht 
(Spalte f). Am Boden selbst hat 
naturgemäß Übereinstimmung zu 
bestehen, da die Bodenwerte ja 
unbeeinflußt von Trägheit und 
Fluggeschwindigkeit sind, Jeden- 
falls zeigt Spalte f, daß die 
Differenzen zwischen Flugzeug 
und Registrierballon mit zuneh- 
mender Höhe abnehmen, wie 
dies auch der empirische Be- 
fund ergeben hatte. Die beob- 
achteten Werte sind allerdings um 0.1° bis 0,2° niedriger. Da es sich nur um eine 
Überschlagsrechnung handelt, kann es dahingestellt bleiben, wodurch dies bedingt ist. 
In diesen Zahlen deutet sich eine 
. : Tabelle 3. Einfluß von Trägheits- ı = 
Umkehr des Vorzeichens der Differenz geschwindigkeitsfehler auf a 
in größeren Höhen an, Wenn nun in | bei Fluszeug- und Registrierballonaufstiegen, 
den tieferen Schichten aus irgendeinem 
Grunde (z. B. geringer Fehler in der 
Eichkurve oder bei der Basisbestim- nr 
mung) besonders gute Übereinstimmung 3 DS 
besteht, so kann diese Umkehr schon 0.39 | 0.71 
unterhalb 5000 m eintreten, So ist bei D.46 | 0,57 
einem Vergleichsaufstieg, den Kopp am 0,53 0.43 
13, III. 1928 in Lindenberg durchführte, _ Sa _ 9.60 0.80, 
und den er gerade als Beispiel für die hervorragende Übereinstimmung beider 
Methoden anführt (7), der Registrierballon ab etwa 3800 m deutlich wärmer als 
das Flugzeug. Auch dieser Aufstieg erhärtet also das oben aus den Beobachtungen 
— u
	        
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