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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1939,
Zwischen den Hochdruckgürteln, beiderseits der Mallungenzone, liegen die
Herrschaftsgebiete der Passate, Eine entsprechende Zone seltener Windstillen
kann man im Januar auf dem Nordatlantischen und dem nördlichen Stillen Ozean
in ungefähr 10° N-Br. erkennen. Auf den südlichen Ozeanen liegt sie bei etwa
10° bis 20° S.Br. und ist über dem Indischen Ozean am schwächsten ausgeprägt,
Im Juli sind beide Zonen nach Norden gerückt und liegen bei ungefähr 20° N
bzw. 10° S-Br.
Die im Nordteil des Indiachen Ozeans erkenn baren Minimalgebiete der Stillen-
häufigkeit entsprechen im Januar dem NO- und im Juli dem SW-Monsun, Ent-
sprechend dem stärkeren Hervortreten des SW-Monsuns ist auch das Stillen-
minimalgebiet im Juli größer,
Polwärts der subtropischen Hochdruckgürtel nimmt die Stillenhäufigkeit
wieder ab. Man kommt hier in das Bereich der Zyklonentätigkeit der gemäßigten
Zonen. Die vorüberziehenden Tiefdruckgebiete werden auf der jeweils sommer-
lichen Halbkuge) weiter polwärts zurückgedrängt als im Winter, Dementsprechend
findet man auf der Januarkarte auf den nördlichen Ozeanen eine Zone geringerer
Stilenhäufigkeit nördlich von ungefähr 30° N-Br. und im Süden von 40° S-Br,
ab südwärts. Im Juli sind die Zonen entsprechend nach Norden verschoben.
Die nördliche beginnt nordwärts von etwa 40° N-Br. und die südliche südwärts
von 30° S-Br.
Im Südatlantischen und Südindischen Ozean fallen im Juli auf ungefähr
30° S-Br. und weiter südlich Gebiete mit besonders geringer Stillenhäufigkeit
auf. Sie entsprechen einer erhöhten Sturmhäufigkeit. Jene Ozeangebiete sind
in der Segelschiffahrt als die „Roaring Forties“ bekannt. Im Nordwinter lassen
sich auf dem Nordatlantischen und dem nördlichen Stillen Ozean abgeschlossene
Gebiete stark erhöhter Sturmhäufigkeit abgrenzen. Sie decken sich mit den
Gebieten einer Stillenhäufigkeit von 1% bis 5%, die man. auf der Januarkarte
auf beiden Ozeanen nördlich von 30° N-Br. erkennen kann,
Quellen,
I. Pilot-Charts of the North-Atlantic Ocean, — South-Atlantie Ocean, — North-Pacifie Ocean, — South-
Paeific Ocean, — Indian Ocean: Hydrographice Office, Washington.
2. Pilot Charts of the North-Paeific Ozean; Neuausgabe seit Januar 1930.
3. Meteorologieal Charts of the North-Paeific Ocean; Washington 1909 bis 1913,
4, Monatskarten für den Nordatlantischen Ozean, — Südatlantischen Ozean. — Indischen Ozean;
Deutsche Seewarte,
5, Monatskarten für den Nordatlantischen Ozean; Deutsche Seewarte, Neuausgabe seit Januar 1939.
65; Ocenanographische en meteorologische Waarnemingen in den Atlantischen Ocenan, Kaarten; Koninklijk
Nederlandsch. Metegrologisch Instituut, Nr. 110, Utrecht; — desgl, in den Indischen Oceaan,
Nr. 104; — desgl. in de Chinesche Zecön en in het westlijk Deel van den Noord Stillen
Oceaan, Nr. 115.
7. Maps showing the mean Atmospherie Pressure and Wind Direction and Force over the Chins
Sen for each Month of the Year; Hongkong 1925,
8, Metesrolprical, Katie of the Southern Ocean between the Cape of Good Hope and New Zealand,
Non &
Die Umgestaltung
der Großwetterlage während der letzten Aprildekade 1939.
Von 6, Pogade, Hamburg; Deutsche Seewarte,
Etwa Mitte April d. J. erfolgte über Europa eine Umstellung zur Westwetter-
lage. Ungefähr 5 Tage später baute sich dann über dem Südteil der britischen
[nseln ein Hochdruckgebiet auf!), auf dessen Nordflanke sich am 21. d. Mis. über
Schottland ein Sturmtief entwickelte, das über die mittlere Nordsee hinweg zum
südlichen Bottenbusen zog und dann nordnordostwärts zur Barentssee abbog.
Diesem Tief folgte vom isländischen Raum her eine zweite Depression nach,
die aber keine so kräftige Entwicklung erfuhr, wie das erste Tief, Hinter dieser
Depression baute sich dann vom 24, bis 28. April westlich Schottland und süd-
lich Island ein kräftiges Hochdruckgebiet auf, das sich im Laufe der folgenden
1) Vgl. hierzu 2. B. die Wetterkarten im „Täglichen Wetterbericht des Deutschen Reichswetter-
Jienstes“, herausgegeben von der Deutschen Seewarte, Hamburg,