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Full text: 67, 1939

Regula, H.: Geschwindigkeitsverteilung in Warm- und Kaltluftströmungen über See. 313 
Windgeschwindigkeit deshalb nicht möglich, weil die Zunahme der Geschwindig- 
keit verschieden ist, je nachdem ob das Schiff durch Kaltluft oder Warmluft 
fährt. Es kann demnach auch unter der Annahme, daß Schätzungen nach der 
Petersen-Skala die richtigen Werte der Windgeschwindigkeit in m/sec liefern, 
nicht erwartet werden, daß Schätzung und Messung in allen Fällen überein- 
stimmen. Hinzukommt, daß den Schätzungen naturgemäß Ungenauigkeiten an- 
haften, so daß im Einzelfall beim Vergleich zwischen Schätzung und Messung 
erhebliche Unterschiede auftreten können (Figur 2, s. S. 312). 
Da die Ungenauigkeiten in der Schätzung sich im Mittel aufheben werden, 
beruhen die bei der Mittelwertbildung bestehen bleibenden Unterschiede zwischen 
Schätzung und Messung auf der Änderung der Windgeschwindigkeit zwischen 
Oberfläche und Masthöhe (Figur 3). 
Die Mittelwertkurven aus diesen 95 Vergleichsbeobachtungen, die getrennt 
für Warmluft und Kaltluft aufgestellt wurden, bestätigen die Ergebnisse der 
Doppelanschnitte: in Warmluft wurden durch- ‚, . = SP 
ES SCHLÄMlich 2 m/sec mehr gemessen, as nach Verglefch-geschälzte Windstärke in Beauforfgraden 
und Messung in M/SEL. 
Mittelwerte. P 
Vergleich: geschäfzter und gemessener / 
Wind in m/sek. 
Mit WErKUren. 
4 
$ 
M/sek 
gemessen 
* M/sek 
HEMESSEN 
0—— 0 WErnmlulikurve 
am ma Half hurye 
Kurve nach den 
internationalen 
Fest settungen 
“jesenland”- Kurve 
Meteor f- Hurve 
iS 
3 geschätzte Beaufortgrade 
Fig. 4, 
dem Aussehen der Oberfläche geschätzt wurde, während bei Kaltluft geschätzte 
und gemessene Werte nahezu übereinstimmen. Somit führen die Wind- 
beobachtungen auf der „Friesenland“ zu der Feststellung, daß im Falle einer 
Kaltluftströmung ein im Mast befindliches Anemometer nahezu ebensoviel m/sec 
anzeigt, wie ein Beobachter schätzt, der sich der Petersen-Skala bedient und 
die nach dieser Skala geschätzte Beaufort-Stärke in- der üblichen Weise in m/sec 
umrechnet. - 
Eine Messung der Windgeschwindigkeit in unmittelbarer Nähe der Ober- 
fläche und ein Vergleich mit Schätzungen nach der Petersen-Skala steht noch aus. 
Kuhlbrodt hat an Hand der 8280 Vergleichsbeobachtungen der Meteor- 
expedition eingehend die Beziehung zwischen geschätzter und gemessener Wind- 
geschwindigkeit auf See untersucht. Um die Ergebnisse vom „Meteor“ und 
„Friesenland“ miteinander vergleichen zu können, wurden die auf der „Friesen- 
land“ in m/see geschätzten Werte in die entsprechenden Grade der Beaufort- 
Skala umgesetzt. Der Mittelwertkurve aus den Meteorbeobachtungen wurde die 
Kaltluftkurve von der „Friesenland“ gegenübergestellt (Figur 4). Auf See ist in 
den meisten Fällen die Lufttemperatur niedriger als die Wassertemperatur, also 
in dem hier verwendeten Sinn Kaltluft vorhanden. 
Ann. d. Hydr. usw. 1939, Heft YI 
_ >M/sek geschätzt 
Y 4% %® 0% 
Yig. 3.
	        
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