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Full text: 67, 1939

Schott, G.: Die äquatorialen Strömungen des westlichen Stillen Ozeans, 251 
variable Winde aus dem nördlichen Halbkreise (NW-Monsun!) unterstützt, Auch 
auf den Strecken nördlich von 5° N-Br. herrscht jetzt oft Windstille oder doch 
ein nur flauer Passat, so daß der Gegenstrom auch in seinem zweiten, östlichen 
Teile sich durchsetzt, allerdings von 140° oder 143° O-Lg. ab mit verringerter Ge- 
schwindigkeit und in stark verschmälerter Front; denn hier gehört ihm nur 
noch die Meeresfläche zwischen 7° und 5° N-Br, 
Dem Südäquaterialstrom begegnen wir lediglich im aüdöstlichen Teil unserer 
Karte (Tafel 26), Von der Nähe des Aequators haben wir hier zahlreiche, 
meist kräftige Versetzungen nach W, deutlich nachweisbar bis 140°, ja 137° O-Lg. 
Auch nördlich von den Admiralitäts-Inseln herrscht Weststrom, Östlich von Neu- 
Mecklenburg führen verwickelte Versetzungen zur Annahme einer neutralen 
Fläche: hier sind aber, im März, hierzu nicht passende SO-Küstenströmungen 
beobachtet (oben S, 248), 
Wenn der Gegenstrom nicht so deutlich auch in der Östlichen Hälfte unseres 
Gebietes ausgeprägt wäre, könnte man die eben erwähnten Westversetzungen 
zwischen 5° und 0° N-Br. noch als „Nordäquatorialstrom“ bezeichnen, Denn aus 
den Windverhältnissen geht unzweifelhaft. hervor, daß der hier soweit südlich jetzt 
reichende NE-Passat es ist, dem diese Westversetzungen zu verdanken sind. Das 
hat schon Puls festgestellt. Ein SE-Passat fehlt im Nordwinter innerhalb der 
hier besprochenen Meeresgebiete so gut wie gänzlich; das gilt sogar bis fast 
180° O-Lg. Der Südäquatorialstrom ist also — in unserem Gebiet — ein 8sozu- 
sagen „verkappter“ Nordäquatorialstrom, 
Es bleibt die ozeanographisch schwierig zu beantwortende Frage nach dem 
notwendig irgendwo vorhandenen Zusammenschluß zwischen dem Wasser des 
Südäquatorialstroms und dem Wasser des südlichen Zweiges des Gegenstromes, 
Ich habe ihn in eine nach Westen ausbiegende Linie unter rund 140° O-Lg. ge- 
legt; man kann südhemisphärisches Wasser des Äquatorialstromes vielleicht 
auch noch erheblich weiter nach Westen hin annehmen, Maßgebend war bei der 
Zeichnung auf Tafel 26 der Umstand, daß von der westlichen Hälfte der Nord- 
küste Neu-Guineas nur recht schwache und veränderliche Triften gemeldet sind, 
während an der östlichen Hälfte derselben Küste kräftige SO-Versetzungen vor- 
handen sind, in denen man wohl die Ausläufer des Südäquatorialstromes zu 
erblicken hat, 
IX. Der Nordsommer {Tafel 27). 
Im August, für manche Strecken erst im September, erreicht das Gegenstück 
der nordwinterlichen Strömungen seinen Höhepunkt. Zu einem beträchtlichen 
Teil hängt der Umschwung unmittelbar mit dem der Windverhältnisse zusammen. 
Das gilt hauptsächlich für die südliche Hälfte unseres Gebietes, südlich von 
5° N-Br., wo jetzt der SE-Passat, der auf dem Januarbild der Windverhältnisse 
nicht in Erscheinung kam, vorherrscht, allerdings von sehr häufigen Windstillen 
durchsetzt wird, Dazu tritt im Bereiche von Halmahera—Mindanao der über S 
nach SW drehende SW-Monsun asiatischer Prägung {s. Textfigur 1 5. 252). Dieser 
sommerliche Monsun schließt Jap noch ein, aber auf Guam muß er sich schon 
mit dem NE- und E-Passat in die Zeit teilen, wie die zwei Reihen für August 
zeigen mögen, 
Windhäufigkeit in Prozenten. August, 
_ _._N_|NE| E | SE _® ‚SW | W | NW | Calmen | 
jap 90600 | 6 | 3 4 | 4 | 8 231% 3 16 
Guam (10 Jahre) | 5 | 19 u u | 7 [9 | 8 | a 5 
— 
Im voraus sei angemerkt, daß der NE-Passat als E- oder selbst ESE-Wind 
in der östlichen Hälfte auch jetzt bis etwa 5° N-Br. sich erstreckt, also das 
Bereich der Karolinen selbst im Sommer überweht, daß aber diese Insel- und 
Meeresgebiete gleichwohl — wie nachher zu zeigen sein wird — der östlichen 
Gegenströmung des Oberflächenwassers im Nordsommer verhaftet sind. Die 
E-Winde besitzen im ganzen genommen jetzt nur geringe oder mäßige Stärke, 
Dem Nordäquaterialstrom ist eine im Vergleich zum Winter beträchtlich herab- 
zesetzte durchschnittliche Geschwindigkeit eigen, erklärlich aus der soeben
	        
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