296 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Mai 1939,
den entsprechenden Öberflächenverhältnissen erreicht werden oder 4 bis ein Monat
nachhinken. In der nachstehenden Tabelle 3 sind die Extreme und Jahresmittel
der Tiefenwasserschichten bei den einzelnen Terminstationen noch einmal kurz
zusammengefaßt aufgeführt.
Tabelle 3.
Die mittleren Jahres- und Extremtemperatüren der Mittel. und
Bodenschicht und ihre jährlichen Amplituden bei den Termin-
ztationen auf Grund des zehnjährigen Mittels 1927 bis 1936,
Die Maxima der Tiefentempe-
raturen der einzelnen Termin-
stationen schwanken zwischen
16.9° und 17,2° C und sind durch-
schnittlich 0.2° bis 0.5° C nied-
riger als die entsprechenden
Temperaturmittel der Oberfläche.
Ein weiterer temperaler Unter-
schied zwischen der Mittel- und
der Bodenschicht ist in diesem
Zusammenhang nicht vorhanden,
Nur ein kleiner Gegensatz besteht
zwischen der westlichen (Stat, Ila)
and südlichen Terminstation
(Stat. I) in beiden Tiefenhori-
zonten, Bei Hog Stean werden
höhere Maximaltemperaturen
beobachtet als in dem Eingangs-
gebiet zur offenen Deutschen
Bucht westlich von Helgoland,
Das letzte gilt in dieser Be-
ziehung auch für die Minimaltemperaturen. Diese schwanken in beiden Tiefen-
schichten zwischen 2.9° und 3.5°C und sind durchschnittlich 0.2° bis 0.7° C
höher als die entsprechenden Oberflächenminimalwerte, Außerdem besteht bei
diesen Extremtemperaturen der Tiefe im Gegensatz zu den entsprechenden Maxima
ein temporaler Unterschied zwischen der Mittelschicht und der Bodenschicht,
Weiterhin kann allgemein ausgesprochen werden, daß mit zunehmen.
der Tiefe die Mittelwerte der Minima größer und diejenigen der
Maxima kleiner werden. Das heißt weiterhin, daß die jährliche Ampli-
iude der Mitteltemperatur bei allen Helgoländer Terminstationen mit
zunehmender Tiefe kleiner wird,
Die einzelnen Jahresmittel der beiden Tiefenschichten weisen unter sich
nur geringe Temperaturunterschiede. auf, Mit größer werdender Tiefe nehmen
sie langsam ab. 5
4, Der Jahresgang der Wassertemperatur bei den einzelnen Stationen,
In den Figuren 1b bis 4b auf 8, 227 sind die Jahreskurven der Temperatur
auf Grund der zehnjährigen Halbmonatsmitteltemperaturen wiedergegeben, Klar
und deutlich treten hier noch einmal die Extremlagen des Jahresganges bei den
einzelnen Terminstationen heraus, Im allgemeinen findet bei allen vier Punkten
rom Januar bis zum März eine Temperaturabnahme statt, Die Tiefentemperaturen
sind stets höher als diejenigen der Oberfläche. Anfang April nehmen dann mit
zunehmender Einstrahlung und fortschreitender Erwärmung des Wassers die
Temperaturen der verschiedenen Wasserschichten zu. Der Höhepunkt dieser
Temperaturzunahme wird im August erreicht, In der Zeitspanne zwischen März
und August tritt in den Figuren 1b bis 4b eine Auflockerung der Temperatur-
kurven bei allen Stationen ein, Die Auflockerung ist charakteristisch für den
thermischen Aufbau dieses Gebietes der Deutschen Bucht, Die Temperaturkurven
des Oberflächenwassers liegen bei allen vier Terminstationen höher als diejenigen
der Mittel- und Bodenschicht. Da die Erwärmung in den oberen Wasserschichten
schneller vor sich geht als in den unteren und auch über flacheren Meeresgebieten
schneller als über tieferen, treten bei den Stationen unter sich bemerkenswerte
Unterschiede im Temperatur-Jahresgang auf, Die größten Temperaturdifferenzen
zwischen der oberflächlichen und der bodennahen Schicht sind bei Stat. IIa
(westlich von Helgoland) und bei Stat, IV (östlich der Helgoland-Düne) festzustellen,