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Full text: 67, 1939

76 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, April 1939. 
hierüber aufgestellten Ergebnissen auf Grund seines zehnjährigen Beobachtungs- 
materials 1923 bis 1932 übereinstimmt. Die absolut größten und kleinsten monat- 
lichen Abflußmengen der Eibe und Weser sind in der Tab. 16 aufgeführt. 
Tabelle 16. Die absoluten monatlichen Maxima und Minima der Elbe- und 
Weser-Wasserführung in den 10 Jahren vor 1927 bis 1936 in Mill. m®. 
Elbe absol, Maximum April 1927 3790 \ 3268 
» sem August Ki La 
aximum Januar ec 
Weser | * Minimum September 1934 194 , 1542 
Die Differenzen zwischen den absoluten Extremen der Wasserführung bei 
Elbe und Weser verhalten sich auch wie 2:1. 
In der Abb. 11 sind die für verschiedene Perioden berechneten mittleren 
monatlichen Wassermengen der Elbe und Weser eingetragen. Für die Elbe 
konnten die Jahresgänge der Beobachtungszeit 1893 bis 1907 (Reichard), 1923 
bis 1932 (Zorell) und 1927 bis 1936 (Verfasser), für die Weser nur die Jahres- 
gänge 1923 bis 1932 (Verfasser) miteinander verglichen werden. Auf den ersten 
Blick sieht man, daß die monatlichen Beträge der Wassermengen für beide 
Flüsse ungefähr seit den letzten 10 Jahren bedeutend kleiner geworden sind, 
Bei den Verhältnissen der Weser weisen vor allem die Winter- und Herbst- 
monate wesentliche Unterschiede gegen früher auf, Bei denen der Elbe ist 
besonders der Rückgang in der Größe des Frühjahrshochwassers seit der Periode 
1893 bis 1907 bemerkenswert. Die Jahreskurve 1927 bis 1936 liegt fast in jedem 
Monat unterhalb den beiden Kurven der früheren Perioden. Nur der Jahresgang 
nach Zorell (1923 bis 1932) überschneidet die Jahreskurve nach Reichard 
(1893 bis 1907) im Juni und liegt ab diesem Monat bis Jahresende mit Ausnahme 
im Oktober immer oberhalb der anderen beiden Kurven, 
Vergleichen wir diese Jahresgänge der Wasserführung mit den jährlichen 
Salzgehaltsverläufen bei Helgoland-Reede (siehe Abb. 6), so ist im allgemeinen 
die Wirkung der wechselnden Wasserführung im Laufe eines Jahres auf den 
Salzgehaltsjahresgang bei Helgoland unverkennbar. Im einzelnen soll nach den 
bereits auf S. 175 gemachten wichtigen Ausführungen hier nicht weiter eingegangen 
werden. Im Grunde genommen sind es dieselben „scheinbaren“ Ergebnisse wie 
bei Mecking (4) und Zorell (5). 
In der Abb, 12 sind die Anomalien des Wasserhaushaltes im Zeitraum 1927 
bis 1936 für beide Flüsse dargestellt. Die Jahre 1927 und 1931 treten mit 
starken positiven, 1929 und 1933/1934 mit starken negativen Anomalien der Ober- 
wassermenge auf. Bemerkenswert ist der parallele Verlauf der Anomalien der 
Elbe- und Weserwasserführung in dem zehnjährigen Beobachtungszeitraum. Nur 
in den Jahren 1933/1934 tritt eine Verschiebung im Kurvenverlauf auf. Bei der 
Elbe wird das zweite und zugleich größte Minimum von 1927 bis 1936 ein Jahr 
früher als bei der Weser erreicht. 
Vergleichen wir diese Abb. 12 mit Abb, 7, welche die jährlichen Abweichungen 
der Salzgehaltsmittel enthält, so kann man eine gute Übereinstimmung, d.h. 
einen antiparallelen Verlauf feststellen, Eine stark positive Abweichung im 
Jahressalzgehalt entspricht einer stark negativen Abweichung in der 
Wasserführung und umgekehrt. Die oben für extreme Wasserverhältnisse 
angeführten Jahre 1927 und 1931 weisen daher sehr niedrige, die Jahre 1929 
und 1933/1934 sehr hohe Salzgehaltswerte auf. Diese Ausführungen sollen 
genügen, um in großen Zügen einen wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen 
Wasserführung der Flüsse Elbe-Weser und dem jährlichen Salzgehaltsverlauf 
bei Helgoland-Reede wiederzugeben, Weitere Einzelheiten darüber sollen auf 
Grund der heute vorhandenen zwiespältigen Meinung über eine angeb- 
liche innige Verknüpfung dieser beiden Faktoren besonders bei Unter- 
suchung mittlerer hydrographischer Verhältnisse hier nicht mehr angeführt werden, 
Mit dem Abschluß dieser Ausführungen ist der erste Teil der vorliegenden 
Abhandlung, die neue Aufschlüsse über mittlere hydrographische Verhältnisse im 
Oberflächenwasser bei Helgoland-Reede zur Veröffentlichung brachte, beendet. 
Im zweiten Teil dieser Hydrographie der Helgoland umgebenden Gewässer werden 
die Ergebnisse der Untersuchungen der hydrographischen Beobachtungen an den 
sogenannten Helgoländer Terminstationen mitgeteilt. 
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