Goedecke, E.: Beitrag zur Hydrographie der Helgoland umgebenden Gewässer, 171
Nipptide wird der Maximalwert der Häufigkeit bei 31,5%. bis 32.0 % erreicht.
Sonderbar ist gerade bei dieser Kurve, daß sich um das Salzgehaltsintervall
32,0% bis 32.5°%o, das in den Kurven für Mitteltide und Springtide die Maximal-
werte ihrer Häufigkeit anzeigt, ein primäres und sekundäres Maximum mit
18% bzw. 17%, Häufigkeit herausgebildet haben. Der von ihnen eingeschlossene
Bereich 32.0 %. bis 32.5°% wird nur mit 15%, erreicht.
Wenn‘ man annimmt, daß die Lage der drei Kurven auf Grund der drei
Tidenarten beim Aufstieg zum Maximalwert so ist, daß die Nipptide im Häufig-
keitsdiagramm links und die Springtide rechts von der Mitteltide liegt, müßte
es beim Abstieg von diesem Wert entsprechend genau so sein. Ferner müßte
im Maximum der Häufigkeit der Wert für Springtide oberhalb und der für Nipp-
ide unterhalb von demjenigen für Mitteltide liegen. Mit anderen Worten heißt das,
in dem Bereich der niedrigen
Salzgehalte werden die für Tabelle 9a
Nipptide berechneten Werte Die prozentuale Häufigkeit im betreifenden Salzgehaltsintervall
der Häufigkeit größer sein ‘ür niedrigen und hohen Salzgehaltsbereich bei den drei Tidenarten,
als die für Springtide und im 5 Niedriger S°/gg-Bereich | Hoher S*/49-Bereich |
Bereich der hohen Salzgehalte dm a 2000 bee 30.00 2 DEN PEO
wird es entsprechend umge-
kehrt sein. Als ausgesuchte
Beispiele hierfür sollen die
Angaben in der Tab, 9a gelten,
Im Salzgehaltsscheitelwert (Maximalwert nur für Spring- und Mitteltide)
sind die Häufigkeitsprozente folgendermaßen {siehe Tab, 9b).
Es soll in diesem Zusammenhang nochmals erwähnt werden, daß diese hier
mitgeteilten Ergebnisse einer statistischen Untersuchung der Salzgehaltsbeob-
achtungen von Helgoland-Reede bis jetzt einmaliger
Natur sind. Es besteht immerhin noch die Wahr-
Scheinlichkeit, daß die oben durch die Zahlen-
angaben tatsächlich bestätigte theoretische An-
nahme über die Lage der für die drei Tidenarten
bestimmten Kurven im Häufigkeitsdiagramm nicht
immer so erfüllt zu sein braucht, wie gerade im
vorliegenden Fall die Rechnung ergeben hat. Denn weitere Untersuchungen
hierüber müssen untrüglich beweisen, daß tatsächlich die niedrigsten Salzgehalte
vorwiegend bei Nipptide und die höchsten Salzgehalte vorwiegend bei Springtide
auftreten sowie die mitileren Salzgehaltswerte am häufigsten bei Mitteltide beob-
achtet werden. Bei solchen Untersuchungen, die den Gezeiteneinfluß auf den Salz-
gehalt bei küstenfernen Beobachtungsstationen wie z, B. Helgoland-Reede nach-
weisen wollen, besteht m. E. aber immer noch die Gefahr, daß trotz umfang-
reichen Beobachtungsmaterials die in den einzelnen Salzgehaltswerten enthaltenen
unperiodischen Einflüsse (z, B. meteorologischen Ursprungs oder der Einfluß der
den Salzgehalt erniedrigenden schwierig kontrollierbaren abfließenden Wasser-
massen aus den Flußmündungen) auch noch in den vieljährigen Mittelwerten
enthalten sein können. Weitere eingehende Untersuchungen hierüber müssen
uns noch Klarheit verschaffen.
In der Tab, 10 (s. S, 172) sind Salzgehaltsmonatsmittel für die beiden extremen
Wasserstände HW und NW und für die achtjährige Periode 1929 bis 1936 unter
Nichtberücksichtigung der drei verschiedenen Tidenarten errechnet worden,
Hier soll weniger auf den jahreszeitlichen Verlauf der Monatsmittel, der im
großen und ganzen nicht erheblich von dem in Abb. 6 dargestellten Jahresgang
des Salzgehaltes abweicht, sondern auf den jährlichen Verlauf des zwischen HW
und NW errechneten mittleren monatlichen Salzgehaltsunterschiedes daw_xw in
9, hingewiesen werden. Obgleich diese Differenz bei allen Monaten sehr klein
ist — sie bewegt sich zwischen 0.01 %% und 0.11 %,g absolut — so ist doch ein
jährlicher Verlauf in der Größe dieses Salzgehaltsunterschiedes unverkennbar.
Es zeigt sich, daß die Monate November bis Januar eine negative Differenz und
die übrigen Monate eine positive aufweisen, Es kommt aller Wahrscheinlichkeit
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