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Full text: 67, 1939

Goedecke, E.: Beitrag zur Hydrographie der Helgoland umgebenden Gewässer, 169 
(siehe Abb. 7) folgt gleich das Jahr 1931 mit der absolut größten negativen 
Abweichung von — 0.65% im weiteren Verlauf der Anomalien der Salzgehalts- 
jahresmittel. F.-Sch. „Elbe 1“ zeigt immer größere positive und auch größere 
negative Abweichungen als Helgoland-Reede, was in erster Linie auf den stärker 
kontinentalen Einfluß bei „Elbe 1“ zurückzuführen ist. Von 1931 bis 1934 nimmt 
nicht nur die Temperatur, sondern auch der Salzgehalt wieder zu und von 1934 
bis 1936 nehmen beide hydrographischen Faktoren gleichsinnig wieder ab. Diese 
augenfällige gleichgerichtete Änderung von Temperatur und Salzgehalt wird 
vermutlich in erster Linie in den Schwankungen des von Westen nach Osten aus 
dem Kanal und dem Hoofdengebiet strömenden mehr oder weniger salzreichen 
und warmen ozeanischen Wassers zu suchen sein. Diese Schwankungen des ozeani- 
schen Einstroms an der Oberfläche und in der Tiefe wiederum werden wahr- 
scheinlich primär durch das Auftreten klimatologischer Änderungen der Stärke 
der atmosphärischen Zirkulation bedingt sein, 
In Abb. 8 ist noch einmal der jahreszeitliche Verlauf des Salzgehaltes der 
aufeinanderfolgenden zehn Jahre 1927 bis 1936 wiedergegeben. Sämtliche Monats- 
mittel sind auf das 10jährige Mittel 1927 bis 1936 von 32.2 %, bezogen. Diese 
Darstellung soll vor allem einen Eindruck von den Schwankungen der monat- 
lichen Salzgehaltsmittel um den 10jährigen Mittelwert geben, Außer der Kurve 
der Monatsmittel ist in der Abb. 8 noch der Verlauf der entsprechenden Salz- 
gehaltsmaxima und der -minima eingetragen. Die Differenz zwischen diesen 
beiden Extremwerten gibt uns ein Maß für die absolute monatliche Salz- 
gehaltsschwankung. Die Fläche zwischen den Kurven der Extreme ist außer- 
dem zur besseren Verdeutlichung der beobachteten Schwankungen schraffiert 
worden. Auffällig im Kurvenverlauf sind die starken nach höheren Salzgehalten 
hinliegenden Abweichungen zu den Winterjahreszeiten, Hier sind vor allem die 
Winter 1929/30, 1932/33, 1933/34, 1984/35 und 1935/36 zu nennen, während die 
Werte der Frühjahrs- und Sommermonate in bezug auf das 10jährige Mittel nach 
der Seite mit niedrigen Salzgehalten liegen. Sehen wir wiederum von den ersten 
beiden Jahren ab, so weisen sämtliche Monatsmittel der Jahre 1931 und 1932 relativ 
gehr niedrige Salzgehalte auf. Die größten absoluten Salzgehaltsschwan- 
kungen treten stets in den Frühjahrsmonaten auf, Das Maximum der 
absoluten Schwankung ist im April 1931 mit 4.9°%.9 festzustellen, Es kommt 
aber auch vor, daß die Herbstmonate (siehe Sept. 1927, Nov. 1930 und Okt, 1931) 
große Unterschiede zwischen den Extremwerten aufweisen, Diese immer wieder- 
kehrenden unperiodischen Schwankungen im Salzgehaltshaushalte werden im Ge- 
biet der Deutschen Bucht und im besonderen bei Helgoland immer wieder in 
erster Linie durch die wechselvolle Ausbildung des einströmenden Nordseewassers 
vom Nordwesten und Westen einerseits und diejenige aus den deutschen Fluß- 
mündungen abfließenden Oberwassermassen andrerseits hervorgerufen, 
5. Der Einfluß der Gezeiten insbesondere der extremen Wasserstände auf den Salz- 
gehalt des Oberflächenwassers bei Helgoland-Reede, 
Es ist von jeher mit Schwierigkeiten verbunden gewesen, etwas über den 
Einfluß der Gezeiten der Deutschen Bucht auf den Salzgehalt des Oberflächen- 
wassers, z. B. bei den deutschen Nordsee-Feuerschiffen, auszusagen. Dies liegt 
vor allem darin, daß die unperiodischen Salzgehaltsschwankungen 
gerade im Gebiete der Deutschen Bucht die periodischen vollkommen über- 
decken. Um diese unperiodischen Schwankungen eliminieren zu können, muß 
man schon über ein umfangreiches Beobachtungsmaterial von Salzgehaltswerten 
verfügen, wenn man in der herkömmlichen Weise allein durch Berechnung 
der mittleren Salzgehaltsverhältnisse unter Berücksichtigung der Gezeiten 
z. B. für zwei aufeinanderfolgende extremen Wasserstände wesentliche Salz- 
gehaltsunterschiede feststellen will, Außerdem war es hierfür von vornherein 
erforderlich, daß die titrimetrische Methode der Salzgehaltsbestimmung 
für eine schnelle Ausführung von Massenanalysen soweit ausgearbeitet werden 
konnte, daß die mittleren Fehler der durch sie bestimmten Salzgehaltswerte auf 
ein Minimum herabgedrückt wurden. Im Verlauf der letzten zehn Jahre ist es 
Ann, d. Hydr. usw. 1989, Heft IV.
	        
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