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Full text: 67, 1939

Goedecke, E,: Beitrag zur Hydrographie der Helgoland umgebenden Gewässer, 163 
[In seiner Bearbeitung der Hydrographie der Deutschen Bucht sind nur zusammen- 
hängende Beispiele von den Terminstationen angeführt worden. Nachdem Zorell 
die Temperaturbeobachtungen an diesen Stationen kritisch beleuchtet hat, ver- 
yleicht er nur die Ergebnisse der in den Jahren 1931 und 1932 gewonnenen 
hydrographischen Beobachtungen von ausgewählten Terminen. Er stellt zu allen 
Jahreszeiten die Änderung der Temperatur mit der Tiefe in Diagrammform fest 
(4 Stationen immer in ein und demselben Diagramm). Eine rein thermische 
Sprungschichtbildung konnte von Zorell nicht festgestellt werden, Temperatur- 
unterschiede zwischen Oberflächen- und Bodenwasser sind nach Zorell einzig 
und allein darauf zurückzuführen, daß sich zwei verschieden temperierte Wasser- 
massen überlagern. Leichteres Wasser aus Osten schiebt sich über schwereres 
Wasser aus Westen, 
Die Salzgehaltsverhältnisse bei den Terminstationen wurden von Zorell 
nicht nur in Diagrammform, sondern auch in Ringschnitten um Helgoland herum 
wiedergegeben. Die wichtigsten von ihm aus diesen Ergebnissen gezogenen 
Schlüsse sollen hier kurz zusammengefaßt noch einmal wiedergegeben werden, 
Das Auffällige in den Salzgehaltsverhältnissen ist, daß alle Zustände zwischen 
Homohalinität und Schichtung vorkommen. „Das Auftreten der Schichtung 
ist also keine jahreszeitliche Erscheinung“ (Zorelil), Die einzelnen 
Stationen unter sich sind verschieden, ob Oberflächen- oder Bodenwasser. Auch 
ist die Salzgehaltsänderung mit der Tiefe bei allen vier Stationen verschieden, 
Die Homohalinität wird von hohem Salzgehalt des Oberflächenwassers (größer 
als 38.0 %/o) begleitet. Sie tritt auch nicht nach starken Winden auf. Oder wenn 
Schichtung vorhanden ist, so wird sie auch nicht durch die Wirkung starker 
Winde aufgehoben, Niedriger Salzgehalt durch die ganze Wasserschicht tritt 
hicht oder besser sogar nie auf, Zorell steht auf dem Standpunkt, daß, wenn 
haline Schichtung bei Helgoland auftritt oder nicht, dieses nur von der jeweiligen 
Lage der Konvergenz der Deutschen Bucht zu dem Helgoländer Stations- 
yebiet abhängt. Sogar bei Anstau des Wassers der Deutschen Bucht an den 
friesischen Küsten und bei Rückfluß desselben von den Küsten wurde Schich- 
jung beobachtet. 
2, Das Beobachtungsmaterial der Jahre 1927 bis 1936, 
Das für die vorliegende Untersuchung der hydrographischen Verhältnisse 
bei Helgoland benutzte Beobachtungsmaterial umfaßt eine 10jährige Beobachtungs- 
zeit von 1927 bis 1936. Vollständig ist es nur für die Stationen Helgoland-Reede, 
Stat. I, Stat. IIa, Stat. III und Stat. IV. Auf den Stationen IIIla und IIIb wurden 
zum erstenmal seit Mitte November 1934 hydrographische Beobachtungen aus- 
geführt. Bei der Bearbeitung der vorliegenden Untersuchung sind sie nicht be- 
nutzt worden. Es hat sich gezeigt, daß das in den zehn Jahren gesammelte Beob- 
achtungsmaterial für Temperatur und Salzgehalt vollkommen ausreicht, mittlere 
Verhältnisse ({z. B. Jahresgang usw.) für t°C und S % zu berechnen. Im Gegen- 
zatz zu Reichard werden die Beobachtungen an den Terminstationen getrennt 
nach Station und Tiefenstufe behandelt. Die für die einzelnen Stationen und 
ihre Tiefenstufen berechneten mittleren Verhältnisse werden im Zusammenhang 
mit den früher veröffentlichten Ergebnissen der Helgoländer Beobachtungen 
verglichen und eingehend besprochen, 
3. Die Lage der Stationen in Beziehung zum Relief des den Helgolandsockel 
umgebenden Meeresbodens, ; 
Bei der Bearbeitung der Einzelbeobachtungen hat es sich als zweckmäßig 
erwiesen, die Lage der Terminstationen und die an ihnen gewonnenen 
hydrographischen Befunde mit zunehmender Tiefe zum Relief des Meeres- 
bodens in der Umgebung des Helgolandsockels in Beziehung zu setzen. Dafür 
ist vom Verfasser eine Helgoländer-Tiefenkarte entworfen worden. Als 
Grundkarte hierzu diente die neueste deutsche Admiralitätskarte Nr. 163 im 
Maßstab 1:120 000. Um die Besonderheiten im hydrographischen Vertikalaufbau 
bei den einzelnen Stationen richtig verstehen zu können, mußte die neue Tiefen- 
karte für die Helgoland umgebenden Gewässer möglichst sämtliche charakteristische
	        
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