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Full text: 67, 1939

Travnigek, F.: Näheres über meteorologische Säkularschwankungen usw, 121 
daß mit dieser Darstellung allein schon einer von vielen als notwendige Voraus- 
setzung für Realitätsanerkennung des Säkularphänomens gestellten Forderung 
Genüge geschehen ist. In dem abgelaufenen Zeitraume sind tatsächlich zwei volle 
Säkularperioden nachgewiesen, deren Länge fast gleich ist und je rund 30 Jahre 
beträgt. Die wahre mittlere Dauer der ganzen Säkularerscheinung daraus ab- 
leiten zu wollen, wäre natürlich noch nicht angängig und setzte eine merklich 
jängere Beobachtungsreihe voraus, 
Yon wesentlich höherer Bedeutung als eine derartige Angabe ist für eine 
atwaige säkulare Prognose hingegen das Verhältnis der systematischen 
Ausschlagweite unserer Säkularwellen zur Zufallsstreuung der ein- 
zelnen Jahresmittel. Ist dieses groß, so erscheint die entsprechende Prognose 
im hohen Grade ge- 
sichert bzw. zulässig, 
ergibt sich hingegen 
nur ein kleiner Wert 
für dasselbe, so wird 
der Prognosenwert 
dadurch auch nur ein 
sehr kleiner und zwei- 
[elhafter, 
An den beiden 
hier vorliegenden Sä- 
kularwellen können 
wir nun mit hoher 
Befriedigung konsta- 
tieren, daß sich für 
die mittlere Zufalls- 
streuung von Jahr zu 
Jahr nur 30 cm/sec, 
aus der ersten Welle 
gar nur 20, aus der 
zweiten 40, für die 
säkularen Ausschlag- 
weiten aber über 
1 m/sec, für das ganze 
mittlere Verhältnis al- 
so mehr als 3 ergibt*)! 
Bei den übrigen 
in der Meteorologie 
and Klimatologie be- 
kannten Säkularperio- 
den ist dieses Verhält- kW ES 
nis durchweg kleiner. a s & ı 88 8 8 8 Mn 2 a sr a. A 3 
Das ist ein Umstand, Abb. 1. Säkularer Gang der Windgeschwindiekeit von Hamburg 
der allein schon nicht ; 
nur die hohe Realität der Säkularwellen beweist, sondern auch nahelegt, welch 
ursächliche Bedeutung gerade der Windgeschwindigkeitsänderung als unmittel- 
barer Folge des ebenso variierenden vertikalen Austausches für die Ausbildung 
aller übrigen meteorologischen Säkularschwankungen der gleichen Wellenlänge 
zukommt. (Man denke etwa an jene der interdiuren Luftdruck-, Temperatur- 
oder Feuchtigkeitsveränderlichkeit!) 
2, Interessant ist ein meines Wissens bis jetzt noch nie gezeigter Vergleich 
der verschiedenen Säkularperioden untereinander, 
Soviel ich absehen kann, lassen sich in unserer Disziplin nur folgende drei, 
ihrer Natur nach wesentlich verschiedene Wellenzüge mit Bestimmtheit unter- 
scheiden: Es sind dies a) die Periode meteorologischer Wirkungen der Sonnen- 
1) Der erwähnte Unterschied hat seinen Grund in dem „subjektiven“ Umatande, daß der Wind 
in der ersten Zeithälfte viel gleichmäßiger registriert wurde als in der zweiten, 
Ann. €, Hydr. usw. 1939, Heft 11. 
P
	        
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