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Full text: 67, 1939

Albrecht, F., u, Becker, F,: Über Meßmethoden des Wärmehaushalte des Meeres, 117 
bei den Wärmeleitfähigkeitsmessern im Erdboden geübt wird, durch die Not- 
wendigkeit, beim Austausch nicht nur die mittlere Vertikalgeschwindigkeit, sondern 
auch die Anzahl der Richtungsänderungen, also der Zeiten mit schwachen Ge- 
schwindigkeiten, zu erhalten. 
Eine Anordnung des Austauschmessers am Meßboot ist nicht zu empfehlen, 
da ja dann von ihm nur die Bewegungen des Bootes relativ zum Wasser gemessen 
werden. Kann man eine solche Montierung nicht umgehen, so muß der Austausch- 
messer in verschiedenen Tiefen nacheinander eingesetzt werden. Aus dem Unter- 
schied der Austauschwerte in verschiedenen Tiefen lassen sich Schlüsse über den 
Austausch in der Nähe der Öberfläche ziehen, Richtiger jedoch ist trotz der 
damit verbundenen Komplikation die Anbringung des Geräts etwa an einen 
Froudeschen Wellenpegel in der für den Temperaturgradienten vorgesehenen 
Tiefe. Diese Anordnung gewährt noch den Vorteil, daß mit ihr die Beziehungen 
zwischen Austausch und Seegang studiert werden können, die in den meisten 
Fällen wohl recht enge sein werden (Abb, 7). 
4. Die Messung des Temperatur- und Dampfdruckgradienten. 
Für die Messung des Temperatur- und Dampfdruckgradienten in Luft kommt 
zunächst einmal das Aspirationspsychrometer mit Kippthermometern in Frage, 
Leider erhält man auf diese Weise nur Augenblickswerte von Temperatur und 
Feuchte, so daß mehrfache Wiederholungen zur Bestimmung der Gradienten 
nötig sind. Die Temperatur in geringen Höhen über dem Wasser wird wie üblich 
mit einem ABmann- Thermometer gewonnen, Zu beachten ist, daß man in Mast- 
höhe den Gradienten der potentiellen Temperatur bestimmt, Der Gradient AT ist: 
AT Ta 
wobei h die Höhe über der Wasseroberfläche in m bedeutet, 
Auf Schiffen kommt außer diesem Verfahren zur Messung der Temperatur 
and Feuchtigkeit an Deck und in Höhe der Mastspitze auch noch die Anwendung 
von elektrischen Fernmessungen in Frage. Auf die unmittelbare Bestimmung 
des Gradienten der Temperatur durch elektrische Messungen kann man ver- 
zichten, hingegen ist die Beobachtung in Wassernähe und in Höhe der Mast- 
spitze getrennt vorzunehmen, Für die Fernanzeige werden Platinfadenthermo- 
meter oder die erheblich robusteren strahlungskompensierten Thermometer be- 
nutzt. Die Fernmessung der Feuchtigkeit kann beispielsweise mit einem neuen 
Gerät der Firma Fuess geschehen, bei welchem sich ein Weicheisenkern in einer 
Transformatorspule bewegt (Abb, 8), Allerdings wird für diese Apparatur 
Wechselstrom benötigt. 
Als Galvanömeter kommen auf einem Schiffe zweckmäßigerweise zunächst 
nur Ableseinstrumente in Frage. Natürlich können bei entsprechender Schaltung 
sowohl Drehspul- wie Kreuzspulinstrumente benutzt werden. Beim Betrieb des 
Platinfadenthermometers ist darauf zu achten, daß genügende Empfindlichkeit 
bei nur 5 mV Spannung gewährleistet ist, Größere Belastungen, wie sie in der 
Technik häufig vorkommen, sind wegen des Windeinflusses nicht angebracht, — 
Vor dem Arbeiten mit dem Kipp-Aßmann in der Höhe hat diese Temperatur- 
and Feuchtigkeitsmeßanlage immer den Vorteil, daß sie eine dauerndere Über- 
wachung ermöglicht als gerade der letztere Apparat, der bei jeder einzelnen 
Messung geheißt werden muß, Längere kontinuierliche Reihen sind aber be- 
sonders über dem Meere recht wertvoll, wo oft sehr kleine Gradienten der beiden 
Elemente herrschen. 
5. Die Messung der Windgeschwindigkeit über dem Meere. 
Bei den hier behandelten Methoden der Messung des Wärmehaushalts des 
Meeres ist eine gesonderte Bestimmung der Windgeschwindigkeit an sich nicht 
erforderlich, Trotzdem ist es natürlich wertvoll, über die Windverhältnisse in 
verschiedenen Höhen Aufschlüsse zu erhalten, zumal das hierüber vorliegende 
Material bis jetzt nicht sehr zahlreich ist. Für Messungen auf See kommen nur 
Schalenkreuzanemometer und allenfalls noch elektrische Windmesser in Frage.
	        
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