Skip to main content

Full text: 67, 1939

ä% 
) 
Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1939, 
2. September. Nach einer Strahlungsnacht fällt gegen Morgen starker Tau. 
Um 7% weht SE 1. Fast die ganze Kordillerenkette ist sichtbar, Die Bedeckung 
beträgt 1 und ist in Auflösung begriffen. Nur einige kleine Wolkenstreifen und 
‚flocken stehen am E-Horizont, der gewöhnlich die stärkste Bewölkung aufweist. 
Im S liegt die „Tabon-Bank“, eine kleine Steu-Decke, die in den nächsten Stunden 
rasch verschwindet. t7.0% — 9b; t 10.2°° — Um 10% ist die bestmögliche Sicht 
eingetreten, der Wind hat aufgefrischt und weiter nach S gedreht (SSE 3). 
t 10.8°, Bei weiterer Zunahme des Windes verschwinden die letzten Bewölkungs- 
reste. — 11b: t 94°, Die Temperatur ist wieder etwas gesunken, da der Süder 
stärker wurde. Bei völlig unbedecktem Himmel weht es jetzt mit Stärke 4 bis 5 
aus SSE. Gegen Mittag läßt der Wind etwas nach, — 145: t10.2°. — 155; t 9.8° — 
Bei Ebbe, 17b, weht ein reiner S 2 bis 3. Um 18 hat er nur mehr Stärke 2. 
Die Sonne geht ohne Andenglühen unter, — 20h: Bei 9.2° Lufttemperatur herrscht 
völlige Windstille; der Himmel ist immer noch unbedeckt. 
3. September, Nach kühler, wohl größtenteils klarer Nacht liegt um 7h 
dichtester Nebel über Insel und Straße von Calbuco. — 75h; %t 6.8°. Die Nebel 
lichten sich. Der Gipfel des Yate erscheint über den silbrigen Schwaden, die 
nach S abzuziehen scheinen, im Glanze der Morgensonne. Um 8% sind die Nebel 
verschwunden, und es weht ein schwacher Hauch aus nördlicher Richtung, Die 
See ist glatt. Die ganze Kordillere liegt frei vorm Blick. Einzelne Wolken- 
flöckchen erscheinen über ihren Gipfeln. Östlich der flachen Isla Poluqui, also 
vor der Kordillerenküste, und in einzelnen Fjorden lagern noch scharfrandige 
Nebelballen. Den südlichen Horizont säumt die blaßgraue „Tabon-Bank“, die, 
heute von Cist gebildet, ferner zu sein scheint als gewöhnlich. Der hohe Himmel 
ist seit morgens unbewölkt, — 9h: NE-Wind 1, der sich bald etwas steigert. — 
Um 10% hat der Wind auf N 2 gedreht. t 11.8°% Sicht und Bedeckung haben 
sich inzwischen kaum verändert. Ab 11% nimmt die Bewölkung zu. Besonders 
die Cist-Decke der „Tabon-Bank“ gewinnt an Dichte und Umfang. — 12%: Bei 
N 3, Bedeckung 1 und schwach verminderter Sicht wird der Kordillerenhorizont 
allmählich dunstig und diesig. Der Wind dreht nach W.— 14°: t 9.6° WNW 3, 
Bedeckung 4. Die Sicht hat bedeutend abgenommen. Steu-ähnliche Wolken 
erscheinen am Himmel. Wo sie sich zu größeren Flächen zusammenschließen, 
zeigen diese lebhafte Linienzeichnungen. — 16h: t 13.2% Bei W2 ist die Be- 
wölkung auf 6 angewachsen. Von der Kordillere sind nur noch einige nahe 
Vorberge sichtbar. Der Wind dreht weiter und weht um 18% schwach und 
unruhig aus SSW. Die Bedeckung hat fast 10 erreicht. Die Kordillere ist dem 
Blicke völlig entzogen. Schwere, flockige, zusammengebalite Steu beherrschen 
den Himmel. Es beginnt zu regnen, — 19h; t 98°, Bei starkem anhaltenden 
Regenfall. ist Windstille eingetreten. Das Wetter bleibt nunmehr bis in den späten 
Abend unverändert. Am nächsten Morgen werden 4.2 mm Niederschlag gemessen, 
14, September, Der vorhergehende Tag war heiter und sonnig ohne Nieder- 
schläge. Vor Morgengrauen weht heftiger NW. Um 7% herrscht böiger NW 7, — 
8h; Der Himmel ist von Nbst in etwa 300 m Höhe völlig bedeckt. Von’ der 
Kordillere ist nichts zu sehen. Der Wind weht noch mit unverminderter Gewalt. 
Bucht und Kanal sind mit Schaumkronen übersät, — 9b; Der Wind läßt etwas 
nach. Eine halbe Stunde später setzt plötzlich heftiger Regen ein und die Sicht 
verschlechtert sich fortschreitend, — Um 10'h jst nur noch Poluqui, die nächste 
der Inseln, sichtbar. Abgesehen von einzelnen heftigen Regenböen ist der Wind 
auf NW 3 abgeflaut und wird, während gleichzeitig der Regen an Stärke gewinnt, 
noch schwächer. Gegen Mittag macht sich eine spärliche Aufklarung bemerkbar. 
Die Sonne dringt für Augenblicke durch das schwere dunkle Gewölk, das %#/; 
der Himmelsfläche einnimmt. Der NW ist auf Stärke 1 gesunken. Bei wenig 
besserer Sicht pendelt um 14h der Wind mit Stärke 3 zwischen NW und W. — 
14%h bis 14®h zieht von NW nach SE eine ungewöhnlich starke Hagelbö über 
die Insel. — Die schön geschichteten Hagelkörner haben einen Durchmesser von 
3 bis 4 mm. Während noch die Hagelbö über den Kanal peitscht und das Wasser 
weiß aufschäumen läßt, erscheint ein zwar sehr flacher, aber prachtvoller Regen- 
bogen. Die Bedeckung erreicht um 14%h mit 4 ihren geringsten Tageswert, Um
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.