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Full text: 67, 1939

Pratje, O.: Aufgaben und Ziele der Grundprobensammlung der Deutschen Scewarte. 95 
umgetaufte Hafenplätze, deren Auffindung in Karten und Handbüchern Schwierig- 
keiten bereiten kann. 
Von folgenden Küsten und Meeresteilen sind Ankergrundproben eingegangen: 
Europäische Meere: Nordsee: Nordfriesische Küste, Elbe-Weser-Jade-Gebiet, ostfriesische Küste, 
holländische Küste, Hoofden, englische Küste, schottische Küste, Doggerbank, Helgoland und 
Deutsche Bucht, 
Ostsee: Kieler Bucht mit Förden, Mecklenburger Bucht, Neustädter Bucht, Lübecker Bucht, Arkona- 
Becken, Bornholmer Becken, Danziger Bucht, Gewässer um Gotland, Finnischer Meerbusen, 
Nordmeere: Norwegen, Barentsmeer, } 
Kanal: England, Frankreich. “ 
Mittelmeer: Sardinien, Griechenland, Türkei, Syrien, Palästina, Agypten, Algier. 
Schwarzes Meer mit Bosporus: Türkei, Rumänien, Bulgarien, 
Atlantischer Ozean: Azoren, Canarische Inseln, Kap Verdische Inseln, 
Europäische Küsten: Spanien, Portugal. 
Afrikanische Küsten: Franz. Marokko, Port. Guinea, Sierra-Leone-Küste, Liberia, Goldküste, 
Dahomey, Nigeria, Kamerun, Fernando Poo, Spanisch Cuinea, Gabun (Franz. Kongo), Cabinda, 
Angola, Südwest-Afrika. 
Nordamerikanische Küsten: Kanada, Ver, Staaten v, Nordamerika, 
Mittelamerikanische Küsten: Mexiko, Guatemala, Honduras, Costarica, Panama. 
Mittelamerikanische Inseln: Kuba, Jamaica, Haiti, Martinique, Trinidad, Curacao. 
Südamerikanische Küsten: Kolumbien, Venezuela, Brasilien mit Amazonas, Uruguay, Paraguay, 
Argentinien. 
Stiller Ozean: Südamerikanische Küsten: Kolumbien, Ekuador, Peru, Chile, 
Asiatische Küsten: Japan, China, Kwantung-Halbinsel, Philippinen, 
indischer Ozean: Niederländisch-Indien, Borneo, Celebes, Java, Sumatra. 
Asiatische Küsten: Malayische Halbinsel, Britisch-Indien, Portugiesisch-Indien, Arabien, 
Afrikanische Küsten: Port. Ostafrika, Deutsch-Ostafrika, Sansibar. 
Rotes Meer: Suez. 
Man bekommt durch diese Liste gleichzeitig einen Eindruck von der Viel- 
seitigkeit der Ziele der deutschen Schiffahrtlinien. Die Lücken erklären sich 
zum Teil dadurch, daß gute Kaianlagen in den Häfen vorhanden sind und die 
Schiffe daher keine Veranlassung zum Ankern haben. Das große Interesse, das 
unseren Bestrebungen entgegengebracht wird, kommt in der Konstruktion eines 
neuen Lotgeräts auf D. „Columbus“ des Norddeutschen Lloyd (Kapt. Dähne und 
Navig.-Offizier Pfennig) deutlich zum Ausdruck, dem wir schon besonders 
wichtige Proben von den Westindischen Inseln verdanken. So ist z. B. der 
schlickige Sand von der Insel Martinique mit ihrem jungen tätigen Vulkanismus 
wichtig als Vergleich zu den Schlicken der anderen Inseln, 
Durch die Sammlung soll erreicht werden, daß nach und nach jeweils ge- 
nügend Proben zusammenkommen, um über ein bestimmtes Gebiet etwas aussagen 
zu können, und entsprechend sollen sie auch abschnittsweise bearbeitet werden. 
Einen derartigen Grundstock für eine Untersuchungsserie bilden die bereits 
eingegangenen Proben vom Amazonas, denn auch die großen Ströme mit dem 
weit stromauf reichenden Einfluß des Meeres bieten ungelöste Fragen. In erster 
Linie sind es die ganz großen Flüsse wie Amazonas, Kongo, Mississippi, Jangtse, 
Donau, die alle in den Sinkstoffen eine persönliche Note haben und dadurch 
teilweise den Meeresboden bis weit hinaus beeinflussen. Besonders aus dem 
Mündungsgebiet innerhalb des Deltas und aus dem Seegebiet davor sind Proben 
erwünscht, . , 
Erfreulich ist auch die größere Zahl von Proben von der afrikanischen 
Westküste, die sich sicher in absehbarer Zeit zu einer untersuchungsreifen Serie 
ausgewachsen haben wird. Ein weiterer Grundstock liegt in den Proben aus 
den Häfen Niederländisch-Indiens vor, der die Einflüsse dieser zum Teil vul- 
kanischen Tropeninseln aufzeigen kann, 
Grundstock ist schließlich jede einzelne Probe, die in Zukunft Gesellschaft 
bekommt.‘ Deshalb ist auch keine Probe unwichtig, auch wenn sie schon Vor- 
gänger aus dem gleichen Hafen hat, Es wird niemals an genau der gleichen 
Stelle geankert werden, und daher sind auch niemals zwei Proben gleich. Je 
mehr Proben mit guter Ortsbestimmung vom gleichen Hafenplatz zusammen- 
kommen, um so zuverlässiger und vollständiger wird das Bild sein, das man vom 
Boden entwerfen kann. Wenn dann Probenserien aus eng benachbarten Plätzen 
zur Verfügung stehen, so wird das Material reif zu einer zusammenfassenden
	        
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