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Full text: 67, 1939

76 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1939. 
10. Breitenkreis (Nord und Süd) bzw. die zwischenliegenden Zonen, und zwar je 
für die Höhen 6 m (Bordhöhe des „Meteor‘“), 200 m, 500 m, 1000 m und die In- 
versionshöhe, die im Norden zu 1300 m, im Süden zu 1500 m angenommen 
wurde; ferner finden sich Angaben über die genauere Höhenlage der Inversion 
auf den einzelnen Breitenkreisen. Mit diesen Werten lassen sich die mittleren 
Temperaturen und Windgeschwindigkeiten, sowie die Druckabnahme (in vertikaler 
Richtung) und die Feuchtigkeitszunahme (in horizontaler Richtung) für fünf Höhen- 
schichten getrennt verfolgen, Diese sind 6 bis 200 m, 200 bis 500 m, 500 bis 
1000 m, 1000 m bis Inversionshöhe beim Eingang in jede Zone (polwärts), 
endlich Schicht, die der Hebung der Inversion vom Eingang des Windes in die 
Zone bis zu seinem Austritt entspricht. In der letzteren wird die trockene 
Oberströmung durch die feuchte Unterströmung verdrängt; hier finden also die 
stärksten Änderungen der spezifischen Feuchtigkeit (g Wasser im kg Luft) 
statt. Der Zuwachs in dieser Schicht ist von erheblicher Bedeutung für die 
Gesamtbilanz. Im einzelnen wird bei der Rechnung so verfahren: Denken wir 
uns einen Streifen von 1'cm Breite in der Passatrichtung über die ganze be- 
trachtete Zone gelegt, so wird jährlich in den darüber liegenden Luftraum (bis 
zur Schlußhöhe der Inversion) eine gewisse Feuchtigkeitsmenge eintreten, eine 
andere — größere — wird ihn. verlassen, Dieses Mehr an Wasserdampf muß 
der Jahresverdunstung am Grund des Streifens entsprechen; es wird erhalten 
als Produkt aus der Steigerung der spezifischen Feuchtigkeit 4 f mal der Wind- 
geschwindigkeit c (em/sec) mal der Sekundenzahl im Jahr (31.6-10%. Da 4f 
den Zuwachs in 1000 g Luft angibt, so erhalten wir den Beitrag, den die Schicht 
mit der vertikalen Luftdruckdifferenz Ab (in em Quecksilber) oder dem Gewicht 
4b-13.6 dazu liefert, indem wir 4f im Verhältnis (4b-13.6): 1000 verkleinern; 
ferner hat jede Schicht ihre eigene Geschwindigkeit ce. Von den so erhaltenen 
Produkten ist die Summe für die 5 Schichten zu bilden und wir erhalten 
Gesamtzuwachs des Dampftransports (g) Ab-13.6 
in einem Streifen von 1 cm Breite vom => (4255 „Af-c-31.6-106°, 
Boden bis zur Endhöhe der Inversion 
Die Steigerung 4f ist von der Weglänge, also von der Breite der Zone, aber 
auch von der Richtung abhängig, in der sie vom Bodenwind durchmessen 
wird. Auch für diese Richtung gibt v. Ficker eine Zusammenstellung (se). Ist 
die Abweichung von der Nordsüdrichtung &«, der Abstand der Breitenkreise d, 
so ist der vom Bodenwind zurückgelegte Weg d:cose« (Rechnung mit sphäri- 
scher Trigonometrie gibt für Abstände von 5° nur unwesentliche Abweichungen 
von den so erhaltenen Werten). — Wollen wir aus der Gesamtsteigerung zwischen 
zwei Breitenkreisen die spezifische Steigerung auf 1 cm Weglänge, d. h. die 
jährliche Verdunstungshöhe von 1 qem berechnen, so müssen wir den Gesamt- 
zuwachs durch die Weglänge dividieren. Wir erhalten also für die — ohne 
Rücksicht auf den Niederschlag betrachtete! — . 
Jahresrerdunstungshöhe v = A () „Af-0-«31.6+10%, 
Die Zahlenwerte für b wurden auf Grund der Luftdruckwerte am Boden 
und der beobachteten Temperaturen mit der barometrischen Höhenformel er- 
mittelt; @ wird von v. Ficker für 20° bis 15° Nord und 15° bis 10° Nord mit 
45°, für 20° bis 15° Süd mit 135° (von N aus gerechnet), für 15° bis 10° Süd 
mit 123%/,° (SEZzE) angegeben. Ferner ist d = 555.5 kın für eine Breitendifferenz 
von 5°. In Zahlen erhalten wir schließlich 
Jahresverdunstungshöhe: (ohne Niederschlag) in der Passatzone (cm). 
20° bis 15° Nord ) 15° bis 10° Nord | 10° bis 15° Süd | 15° bis 20° Sud | Gesamtmittel 
ill . 141 ' . 96 98 112 
Diese Werte stellen, da die „Meteor“-Fahrten nur gewisse Zeiten im Jahre um- 
fassen, eine Extrapolation dar und müssen als rohe Schätzungen aufgefaßt 
werden, Eine gewisse Rechtfertigung finden sie aber in der großen Beständigkeit 
der Passate und den verhältnismäßig geringen Temperaturschwankungen in diesen 
Gegenden, besonders dann, wenn wir nur das Mittel von vier Werten betrachten.
	        
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