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Zweites Köppen-Heit der Annalen der Hydrographie sw, 1936,
Periode gelten. kann, geht aus den benutzten Quellen. nicht einwandfrei hervor,
Puls erwähnt diesen Wind zum ersten Mal für Dezember und Januar, Möchte
man annehmen, daß die Kabbelungen der Südgruppe durch. heraufguellendes
Tielenwasser verursacht sind, so ist dem entgegenzubalten, daß sie auch. dann
vorkamen, wenn der Papagayo nachweislich nieht geweht hat, Dann bliebe als
Erklärung, daß die Aufquellerscheinung überhaupt auftreten kann, wenn ab-
landige Winde von einiger Stärke wehen; die &reringe Zahl der Kabbelungen im
den Monaten. Juni, September und Oktober spricht dafür. Anderseits enthalten
die 47 Beobachtungen der Südgruppe nur drei mit Temperatursprüngen, Auch
bei einer von ©. Puls mitgeteilten Schiffsbeobachtung unter 9*/,“ N, 89° W sind
„starke Stromkabbelungen“, jedoch keinerlel Temperaturunterschiede im Wasser
angemerkt. Umgekehrt ist im Zusammenhang mit den gemessenen Wassertem-
peraturen auf Tabelle 5 nichts von Stromkabbelungen berichtet‘), Ob solche
trotzdem. dabei aufgetreten sind, bleibt ungewiß; die Annahme, daß keine vor-
handen waren, ist wahrscheinlicher als das Gegenteil. Denn. es ist nicht einzusehen,
wyarım dann die eifrigen Beobachter die Kabbelungen nicht erwähnt haben sollten.
Es ist also bei der Südgruppe so, daß zwar die mittleren Kabbelungs-
örter auffallend gut mit dem Ort aufquellenden Tiefenwassers oder doch mit
dem einer Kaltwasserstelle zusammenfallen; daß jedoch. das Entstehen der Kabbe-
lungen weder mit den Auftriebserscheinungen. noch mit markanten Strömungs-
vorgängen hinreichend erklärt werden kann,
Bei der Nordgrüppe ist die Sachlage klarer, man erkennt sofort, daß die
jahreszeitlichen Veränderungen ausgeprägter sind, Die Monate Mai bis einschließ-
lich August fehlen im Beobachtungsmaterial ganz. Das Neße sich so erklären,
41aß dann die nordwestlichen Strömungen durchaus vorherrschend sind, während
in den Wintermonaten und auch schon im Herbst der mexikanische Küstenstrom
wie bereits erwähnt nach Südosten fließt. So hat €, Puls einen vor dem Golf
von Tehuantepee Hegenden Stromwirbel beschrieben, der infolge jenes nach
Südosten vordringenden Küstenstroms auf. die nordwestlich fließenden Strömungen
trifft. (Das entspräche also, wie weiter oben Auspeführt, der aus den amerika-
nischen. Stromkarten sieh ergebenden Konvergenz.) Hinzu kämen die von der
Landenge von Tehuantepee herwehenden stürmischen Nordwinde, die auf diesen
Wirbel. träfen und viel Wasser aus der Tiefe emporrissen?).
Diese Darstellung ist einleuchtend, bedarf nur insofern einer Berichtigung,
als Puls ausdrücklich. sagt, daß die Erscheinungen des kalten Aufquellwassers
and des Stremwirbels — der also mit unseren. Kabbelungen identisch ist — nur
Jen beiden Monaten Dezember und Januar eigen sei (Seite 20 und 21 seiner
Arbeit). Bei Besprechung der Februar-Verhältnisse schreibt Puls wörtlich:
a+«.«. und jetzt, wo die Norder aufgehört haben und mit ihnen das Auftreten
des Tiefenwassers, erreicht das Wasser hier wieder eine höhere Temperatur“
(Seite 25). Wir sahen, daß sechs Kabbelungen im Februar, drei im März be-
obachtet wurden und in diesen beiden Monaten die meisten und kräftigsten
Temperatursprünge auftraten, Hier liegen übrigens. auch die Kabbelungsrich-
kungen fast ausschließlich im 1. bzw. 3. Kreisviertel, was auf das eben erwähnte
Zusammentreffen der südöstlichen und nordwestlichen Strömungen schließen Jäßt.
Dem steht wiederum die in Tabelle 3 enthaltene Strombeobachtung 1 (s) entgegen,
die mit der Temperaturbeobachtung 2 (8) in Tabelle 2 verquickt ist: sollte dieser
schwache, mit‘ 0,4 Smjstd. nach NNO seizende Strom bei der Bildung einer Kabbe-
lung beteiligt gewesen sein, bei der gleichzeitig ein Temperaturänstieg von 5.8°
gemessen. wurde?
— 'j Der Hydrographie Bulletin bemerkt zu den Beobachtungen, daß das kalte Wasser wahrschein-
ich auf aus tieferen. Schichten heranfquellendes Wasser zurückzuführen sei; dieses Wasser hätte die
Aufgabe, das bydrostatische Gleichgewicht herzustellen, das durch die in dieser Gegend. gewöhnlich
rorherrachenden. steifern nordöstlichen, Winde gestört worden sei, — *% Einen wichtigen Beitrag zu
Jiesen Verhältnissen liefert, wie schon weiter 70rn. angedenter, Tabelle 2: in den vier Fällen, wo der
Kurs des Schiffes angegeben ist (Spalte 5], finden wir, daß küstenwärtes der Kabbelung das
Wasser stets kälter war als seewärts davon! Das wird noch unterstrichen durch. die Bemer-
rung zu Beobachtung Nr. 9%, wonach sich auf #Wdöstlichem Kurse die Wasserfarbe von ‚Dunkelblau
auf Matterün änderte.