Skip to main content

Full text: 64, 1936

JA 
Zweites Köppen-Heft der Annalen der Hiydrographie usw, 1936. 
Die Verwendung von Bergbeobachtungenm beim Zeichnen von Höhen- 
wetterkarten (Absolute Topographie der 500 mb-Fläche). 
Von. 6, Fogade, Hamburg, Deutsche Seewarte, 
(Hierzu Tabellen-Tafel 2.3 
Zusammenfassung: Es werden Tabellen mitgeteilt, die ea gestatten, nach Temperatur- und 
Druckbeobachtungen. einiger europäischer Bergstationen die relative Topographie. 500 bis 1000 mb zu 
berechnen, Diese derart gewonnenen relativen Topographien können — mit gemügender Kritik an- 
gewendet. — wertvolle Hilfe bein Zeichnen der absoluten. Topographie der 500 mb- Fläche, deren 
Wichtigkeit für die Wettervorhersage schon mebrfach betont worden ist, Jeisten. Vergleiche zwischen 
Flugzeugaufstieg München und Zugspitze bzw. Flugzeugau fstieg. Breslau und, Schneckoppe führen zu 
Leitsätzen, die beachtet werden müssen, wenn man die nach Bergbeobachtungen gewonnenen Werte 
der relativen Topographie 500 bis 1000 mb mit Nutzen verwenden will. So ist sonders auf das 
Vorhandensein von Inversionen (Warmluft- und Kaltlufteinbrüche, Schrumpfungsprozesse) zu achten, 
Der Einfluß der durch Ausstrahlung gebildeten nächtlichen Bodeninversion ist gering und kann ver- 
nachlässigt. werden, 
_ Beim Zeichnen der täglich erscheinenden Höhenwetterkarten!) des „Täg- 
lichen Wetierberichtes des Deutschen Reichswetterdienstes“, herausgegeben von 
der Deutschen Seewarte, Hamburg, über deren Entstehung Scherhag kürzlich 
berichtet hat“), tauchte die Frage auf, ob es micht möglich sei, auch die Beob- 
achtungen der Bergobservatorien. zu verwenden, Wen män, wie es Bjerknes 
vorschlägt®), die absolute Topographie jeder Hauptisobarenfläche (900, 800, 
700 mb. us£.) zeichnet, wird die Verwendung der auf Bergstationen gemessenen 
Temperaturwerte nur wenig Schwierigkeiten bereiten, sofern man. berücksichtigt, 
daß die Temperaturen auf Bergen etwas niedriger sind als in der freien Atmo- 
sphäre*). Diese Temperaturdifferenz wird noch vergrößert durch die höheren 
Temperaturangaben, die ein Flugzeugaufstieg gegenüber Drachen- oder Ballon- 
aufstieg zeigt”), und die sich fast täglich zwischen Berlin und Lindenberg bzw. 
München. und Friedrichshafen feststellen läßt. (Die Werte der Flugzeugaufstiege 
muß man aber den Höhenwetterkarten zugrunde legen, da, mit wenigen Aus- 
zahmen, alle Höhenaufstiege mit Hilfe des Flugzeuges durchgeführt werden.) 
Der Weiterdienstbetrieb der Deutschen Seewarte nun erlaubt es im all- 
gemeinen nicht, die absolute Topographie jeder Hauptisobarenfläche zu zeichnen, 
sondern. es wird nur die absolute Topographie der 500 mb-Fläche durch graphische 
Addition der 1000 mb-Fläche, die auf einfache Weiss der Bodenwetterkarte ent- 
nommen werden kann“), und der relativen. Topographie 500 bis 1000 mb gewonnen. 
Sollen dabei auch die Bergbeobachtungen verwendet werden, so muß man ver- 
suchen, aus den Temperatur- und Druckangaben der Bergorte die relative Topo- 
graphie 500 bis 1000 mb zu berechnen. | 
_ Die relative Topographie zwischen zwei gegebenen Druckniveaus (p, und pp), 
d. i der Abstand beider Druckflächen in geodynamischen Metern, ist gemäß 
der Formel: ba — hy RA Tin eK 
= Fi PA n 
(h= Höhe in geodynamischen. Metern, BR = Gaskonstante;, Ta = virtuelle Mittel- 
temperatur zwischen den Druckniveaus p, und p») eine einfache Funktion der 
virtuellen Mitteltemperatur zwischen p, und p,. Diese Mitteltemperatur hängt 
nun, bei gegebener Temperatur eines Punktes zwischen den beiden Druckniveaus, 
ab von dem vertikalen Temperaturgradienten innerhalb dieser Schicht, (Der 
Einfluß der Feuchtigkeit ist hierbei vernachlässigt) Die Grundirage, die also 
auftaucht, wenn man die Bergbeobachtungen zur Berechnung der relativen 
Topographie 500 bis 1000 mb {rel, Top.) verwenden will, ist: Welchen verti- 
kalen Temperaturgradienten muß ich einsetzen? Diese Frage bereitet 
5 Eine Karte der absoluten Topozraphie der 500 mb-Fläche und eine Karte der relativen Topo- 
graphie 500 bis 1000 mb. — * R. Seherhagt Met. Z. 1936, 5. 1. bis 5, — *% V. Bjerknes: Drna- 
mische Meteorslogie und Hydrographie; Deutsche Ausgabe, Bd 1, ®& 81. — % Hans-Süring: 
Lehrbuch der Meteorologie, 4. Aufl. &, 16%. — 5 W. Kopp: Beitr. z. Phys. d. fr. Atıt.p Bd. 14, 
Ss, 169, P. Racthjen u. E: Huss; ebenda; Bd, 18, 8. 171, Frankenberger Erfber. d. Disch, 
Flugw’dienst. 1035, 4, Sonderbaad, %, Teil, 5, 31. — %) BR. Scherhag: Met, Z. 1986. 8 2.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.