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Full text: 64, 1936

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Zweites Köppen-Heft der Annalen der IXAydrographie u5w. 1936, 
höhe. Galle hatte gleichzeitig drei im Meteorologischen Institut de Dilt ge- 
oarüfte. Anemometer exponiert, auf 4m langen Stangen befestigt, an möglichst 
freien Stellen des Schiffes, nämlich am Bug in 7 m, am Ruderhaus bzw. an. der 
Eurvseite der Brücke in 15 bis 16 m Seehöhe, 
3, Vergleichsmaterial der Meteor-Expedition, 
Äuf der Deutschen Atlantischen Expedition in den ‚Jahren 1925 bis 1927 
wurde durch die Brückenmannschaft der Wind stündlich geschätzt und in das 
Schiffstagebuch eingetragen, Die Windgeschwindigkeit wurde andererseits 
iaufend. registriert mit Schalenkreuz-Kontakt-Anemometern an drei Stellen des 
Schiffes: am Bug-Flaggenstock in 9 m, am Heck-Flaggenstock in 8 m und an 
der Spitze des Vordermastes in 32 m Seehöhe, Die Höhe des Decks betrug 4 m, 
die der höchsten Aufbauten mittschiffs (Dach des Kartenhauses, Peilkompaß) 
& bis 9 m, Die Aufstellung wurde 80 frei wie möglich genommen. ; 
Bezüglich aller Einzelheiten dieser Windmessung wird auf die ausführliche 
Beschreibung im Expeditionswerk verwiesen”) und auf meinen Aufsatz „Zur 
Registrierung des Windes auf Schiffen (Frage der Störungseinflüsse am Schiff 
and der Windzunahme mit der Höhe), nach Erfahrungen auf der Meteor- 
Expedition 1925 bis 1927“ in dieser Zeitschrift, der für die folgenden. Aus- 
führungen eine wichtige Ergänzung ist”)h. 
Für die Auswertung benutzt wurde das Anemometer an der Mastspitze 
(33 mx Seehöhe), Die Registrierung geschah ebenso wie die Schätzung nach 
Bordzeit, jedoch sind. die Schätzungen „Momentanwerte“ zu den vollen Stunden, 
die gemessenen Werte Mittelwerte über das Intervall von je einer Stunde, also 
„Integralwerte“. 
In der Schätzung des Windes auf der Brücke wechselten sich die wach- 
habenden „Sienalgäste“ ab, acht Mann, im Laufe der Zeit aber mehr, Einerseits 
arhielten die schon vorher im Vermessungswesen und somit im Beobachten g6- 
schulten Beobachter bei der langen Dauer der Expedition von mehr als zwei 
Jahren größe Übung, wobei bei ihnen das Interesse an guten Schätzungen durch 
häufige belehrende Unterhaltungen mit den Expeditionsmeteorologen (bei deren 
Terminablesungen auf der Brücke) gefördert wurde. Anderseits war durch die 
rierstündige Ablösung der Beobachter reichlich Möglichkeit zur gegenseitigen 
Kontrolle zegeben, so daß die persönlichen Fehler wohl ziemlich abgeschliffen 
bzw. auspeglichen wurden, Bei geringer Windgeschwindigkeit wurde allerdings 
von der Brücke der häufig begangene Fehler, sich durch den dann überwiegenden 
Fahrtwind beeinflussen zu Jessen, oft nicht vermieden, Bei dem nachfolgenden 
Vergleich wurden die Beobachtungen auf der ersten Ausfahrt. des Meteor von 
der Nordsee nach dem La Plata (die ersten fünf Wochen) nicht benutzt, weil 
hier noch. die Gefahr mangelnder Übung der Windschätzer besteht, 
Registriert wird auf einem fahrenden Schiff der „scheinbare“, d, h. an Bord 
fühlbare Wind, Während die Windgeschwindigkeit auf der ganzen. Fahrt auf- 
gezeichnet wurde, geschah die Aufzeichnung‘ der Windrichtung orst auf der 
zweiten Hälfte der Expedition, vom ÖOzeanprofil VII ab, Zur Bestimmung: des 
„wahren“ Windes mußte also auf den Prf. I bis VI die stündliche Richtungs- 
schätzung des wahren Windes herangezogen werden (für Pr£. VI wurde außerdem 
sine vorhandene stündliche Beobachtung der scheinbaren Windrichtung benutzt); 
auf den „Stationen“ (bei stilliegendem Schiff auf hoher See) konnte allgemein 
die Richtungsregistrierung nicht benutzt werden, | 
Für die Auswertung des stündlichen Vektors des wahren Windes wurde 
eine besonders hergestellte Tabelle vom stündlichen Vektor der Schiffsfahrt 
benutzt, eine nachträgliche möglichst genaues Bearbeitung‘ der Schiffsbewegung 
sach Richtung und Geschwindigkeit „über Grund“, unter Verwendung der nach- 
geprüften astronomischen Bestecke, also unter Berücksichtigung der Versetzungen 
durch Strom, Seegang und Wind. 
— _ 1j Wissensch, Ergeb. d. Dt. Atlant. Exped., XIV, Die meteorologischen Ten bnchtungen, Ah- 
schnitt A, 11. Methoden der Beobachtungen und. Registrierungen, 1, Absatz, S. 9 bis 13; vgl, dort auch 
die Testabbildung 1 u. die Photograpbien auf den Tafeln 1 bis 3. — % Ann. d. Aydr 1936, 3. 353,
	        
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