Kleinere Mitteilungen.
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Um 7%, als sich das Schiff auf 3° N und 29° W befindet, weht eine schwache
Brise aus NE. Mehr als die Hälfte des Himmels ist mit Cu, Act und Cienu
bedeckt, Es ist sehr schwül, An Deck zeigt sich starke Taubildung. Unter
den. Cu ziehen schleierartige Wolken nach NE. Gegen 10 hat der Wind auf
ENE gedreht. Die mittelhohen und hohen Wolken haben großen Schönwetter-
Cu Platz gemacht. Mittags ziehen von S her Nb-Wolken herauf, die das Schiff
um 13% erreichen, Eine Regenbö bringt im 20 Minuten etwa 1.1 mm Regen.
Gegen 14° kommt der Wind aus ESE, Fast der ganze Himmel ist mit Nb-
Wolken und Acu bedeckt. Die Richtung des Windes ist sehr unbeständige. Um
Jö% dreht er auf E zurück, Die Bewölkung ist nach dem Passieren der Regenbö
auf die Hälfte zurückgegangen. Als Vorläufer der Wirkung des SE-Passats tritt
auf der leicht bewegten See eine kurze, flache Dünung aus SE hervor, Am
Spätnachmittiag ist die Bewölkung in den verschiedenen Teilen des Himmels
stark veränderlich. Im W zeigen sich blumenkohlartige Quellformen von Cu,
und die Nb-Wolken im SSE haben an ihrer Unterseite eine blaue Färbung,
Der niederprasselnde Regen ist an. den Regenstreifen. deutlich zu erkennen, Im
E zeigen. die höheren Steu blau-graue Färbung, während die niedrigeren Wolken-
partien. hellblau und teilweise weiß umsäumt sind. Der Wind ist in seiner Stärke
ziemlich gleichbleibend, Allmählich bildet sich im E eine Wolkenlücke, die,
ständig an Größe zunehmend, schließlich bis zum Zenit reicht. Der SW des
Himmels zeigt ein droöhendes Aussehen, und die dunklen, zerfetzten Nhb-Wolken
verdecken die Sonnenscheibe, Aus der breiten Regenfront lösen sich Regen-
streifen, Im W und SE sind noch Cu-Formen zu erkennen, die von zerrissenen
Nb durchsetzt sind. Die Wolkenlücke hat sich. bis zur Gegenseite durchgesetzt,
and das breite Band läßt den blauen Himmel von E nach W hervortreten,
Um 19% Jassen die schwachen Regenstreifen im SSE und die stärkeren im SW
auf ergiebigen Niederschlag schließen. Die Sicht ist sehr gut, Nach Sonnen-
untergang zeigt sich im W ein heller, kegelförmiger Streifen, der von der Kimm
bis zum Zenit reicht: das Zodiakallicht, GG. Brandiner.
7. Klimatographische Witterungsschildernng. Nr. 88: Seeverkehrsweg:
Patagonische Region des Atlantischen Ozeans. — Aws der Sammlung des über-
seelischen. meteorologischen. Dienstes der Deutschen Seewarte, — Verlauf eines
Sommertages nordwestlich der Falklands-Inseln, Beobachtungstagi
7. Januar 1935.
Das Schiff befindet sich auf 48° S und 65° W. Um 7% herrscht schönes,
klares Wetter mit hellem Sonnenschein bei einer Lufttemperatur von 18.5°.
Der Wind weht als mäßige Brise aus WNW. Die Schönwetter-Cu, Acu und Ciew
bedecken etwa die Hälfte des Himmels, — 12%: Im S treten an der Kimm
Zuftspiegelungen auf. Sie zeigen eine glatte, horizontale Basis, während ihre
obere Begrenzung ein unklares, zerfetzies Bild abgibt. An manchen Stellen. sind
gleichzeitig doppelte und dreifache Luftspiegelungen übereinander zu unter-
scheiden, — 14; Bei einer Lufttemperatur von 144° ist es — besonders in der
Sonne — recht warm, Der Wind hat an Stärke machgelassen und auf WSW
gedreht, Neben den Schönwetter-Cu sind nur noch vereinzelte feine Ci-Wolken
zu sehen, Die Sicht ist sehr gut. Die Luftspiegelungen freien am ganzen
Horizont — besonders stark im N — auf. Um 15% sind sie verschwunden. —
164%; Ein leiser Zug weht aus SW, bei dem die verhältnismäßig niedrige Luft«
temperatur von 15,9° als warm empfunden wird, Der Grad der Himmelsbedeckung
(äßt nach, Neben den Schönwetter-Cu zeigen sich nöch vereinzelt Act —
19%h: Der Wind hat seine Linksdrehung‘ fortgesetzt und kommt jetzt aus 5.
Die Lufttemperatur ist auf 12,2° zurückgegangen. — 20%: Die untergehende
Sonne wird von dunkelblau scheinenden. Aeu-Wolken verdeckt, — 215; Die
Kimm ist vom einem weiß-gelben Streifen umsäumt, der nach oben allmählich in
Hellblau übergeht, und die Acu. haben im W eine prächtig zinnoberrote Färbung
angenommen, Im E, der untergehenden Sonne gegenüber, zieht sich gleichzeitig
ein rotes Band nach S, das die Form eines Keils hat, dessen Spitze im E liegt,
Diese liert etwa 45° über dem Horizont, während die Basis des Keils im S das