512 Annalen der Hydrographie und. Maritimen Meteorologie, Dezember 1936,
in den Jahren 1892—1905 ist zurückzuführen auf einen sehr starken Ausschlag
der 3.2jährigen Schwingung nach der negativen Seite durch den Einfluß von
Vulkanausbrüchen!)
Die Temperatur in den Tropen verläuft umgekehrt wie die Relativzahl der
Sonnenflecken, wie von Köppen, Mielke (io, x) u, &. Hachgewiesen wurde,
F. Baur hat neuerdings Korrelationskoeffizienten zwischen den Jahresmitteln der
Temperatur einiger fropischer Stationen und der Sonnenflecken berechnet, Die
beste gleichzeitige Korrelation. ergab sich für 1/, (Apla-/ Colombo), nämlich
= = 0,62 4 0.11 (12) |
Die Beziehung der halbjährigen Druckwelle zu den Sonnenflecken ist also
physikalisch in dem bereits erwähnten Sinne gerechtfertigt. Die Kurve So in
Fig, 6 stellt den Verlauf der ausgeglichenen Relativzahlen der Sonnenflecken dar.
Dabei wachsen die Ördinaten nach unten, a
Die herrorgehobene, verhältnismäßig gute Übereinstimmung zwischen der
Amplitudenkurve von Stykkisholm. einerseits und. der Mittelkuryve von Humphreys
und dem umgekehrten Verlauf der Sonnenfleeken anderseitg berechtigt zu dem
Schlusse, daß einer vergrößerten Sonnenfleckenrelativzahl eine verminderte
Wärmestrahlung durch die Sonne entspricht und umgekehrt, weil Stykkishoölm
Anmittelbar mit der tropischen Zirkulation verbunden ist (vgl. Anm. 1). Unbedingte
Gültigkeit kommt diesem Schlusse nicht zu, Eine eindeutige Beziehung zwischen
Sonnenflecken und Solarkonstante ist nach der Untersuchung Baura nicht vor-
handen, Die Korrelationskoeffizienten sind klein. und haben In zwei verschiedenen
Zeitabschnitten verschiedenes Vorzeichen (12),
Die Amplituden der halbjährigen Welle brauchen nicht überall den gleichen
übereinstimmenden Gang zu haben, Die physikalisch. wirksamen Partialwellen
der Somnenflecken können im Amplitudengang‘ mit verschiedener Phase und
Stärke auftreten, je nach der thermischen Resonanz der verschiedenen äquatorialen
Gebiete für dieselben und je nach der Eigenpgesetzlichkeit der Strömungssysteme,
ia der Amplitudenverlauf in den nördlichen. bzw. südlichen Teilen der gemäßigten
Zonen vorwiegend abhängt vom Gange der Gradienten zwischen den subpolaren
Tiefdruckrinnen und den Hochdruckgürteln, Der Gang der Gradienten aber ist
bedingt durch Schwankungen des Druckes in z wei Punkten,
Um die in den. Amplituden wirksamen Wellen herauszuschälen, haben wir die
Kurven für einige Orte nach dem im den Sonnenfleeken wirksamen Wellen
analysiert (vgl.8), Die Amplituden wurden in allen Fällen für je ein Jahr
(Januar bis Dezember) berechnet,
Die Fig, 1 bis 5 enthalten. die Ergebnisse der harmonischen Analyse für
Greenwich, Stykkisholm und Madeira. Für die ersten beiden. Stationen (s. a. Fig. 1,
Irkutsk) sind. die Amplituden für je 45 Jahre analysiert worden (8. Tab, 1), Die
Tabelle 1 Die Konstanten der harmonischen Analyse (rc u, al ir mb).
GHied
Dauer der Periode
(Jahre)
Stykkichnin, | Phasen ©
__ (8) Amplituden.
Greebwich ] Phasen ©
A} A,
Irkutsk Phasen ©
| {r) . Amplituden
Stykkisholm ‚Phasen ®
[a | Amplituden
Greenwich. Phasen *
(aD Amplituden
Station
214 1 6 | 8 | m | 24 1 36
2a ln2 | 26 | 56 | 876 | 82 | 28
839 | 4 | 148 | 20 | 151 | 64 | 981
0.23 | 0,77 | 0,76 | 0,81 | 0,89 | 1.00 | 044
208: | 20 143 | 133 | 263 | 158 | 4
051 051 ) 026 | 0.18 | 0:64 | 0,50 | 0.68
25 | 90 | 340 | 54 | 105 | 186 | 808
0.19 | 0.13 | 0.30! 0.14 | 0.24 | 0,30 | 0.14
338 | 813 | 184 | 270 | 1891 | 64 | 887
057 0,50 | 0.89 | 0,34 | 091 | 0,89 | 0,56
317 ; 24 | 205 | 286 | 243 | 180 | 353
0.50 | 049 | 017 | 0.07 | 0.46 | 0.54 | 0.26
Jahre
n == 45
18741918
1876_1920
1881— 1025
| 18741018 |
l 18761920 |
4 Vel F. Reuter, Die Beziehung‘ der halbjährigen Drackwelle zu den Schwankungen der
atmosphärischen Zirkulation und zu den: Vulkanausbrüchen. der Erde, d. Ztschr. 1936, HE, 10,