Dörffel, K. w Lettau, H.: Der Wäasserdampfübergang von einer nassen. Platie usw. 507
Vertikalen einstellt, wenn gleichmäßig strömende Luft einheitlicher Temperatur
plötzlich auf eine Unterlage anderer konstanter Temperatur tritt (Wind weht
über einen See), Die Darstellung W, Schmidts rechneten wir auf unsere
wesentlich. anders liegenden Höhen- und Zeitverhältnisse um, setzten dabei
gleichzeitig‘ an Stelle des von W. Schmidt verwendeten Äustauschwertes von
50 g em 71 seo einen 5000mal kleineren ein (0.01 g em-—'seoe-1). Die Be-
rechtigung ergibt sich. noch aus späteren Abschnitten, Es kommt bei der theo-
retischen. Berechnung auf das Verhältnis Höhe : /Austausch mal Zeit anz unsere
Abb, 4 ist der Darstellung
W. Schmidts geometrisch
ähnlich, weil wir sowohl die
Höhen- als auch die Zeit-
Skala ebenso wie den ‚Aus-
tausch mit dem Faktor 4/sogg
verkürzten. Nunmehr ist das
theoretische Ergebnis mit
unseren Beobachtungen ver-
gleichbar: Die Annahme von
Temperaturgleichheit auf der
störenden Fläche ist nach
Abb, 2 bei unserem Beispiel
zu 3 bis 4% erfüllf (gl. Agı a _ .
Boy Co miteinander); es muß Bin MOM HERE ME OBERSTE
nur bedacht werden, daß Der DO 006 BR BI SEE ÜBERS ÖERESZET
W. Schmidt mit einem kön- App 4 Senkrechtes Ausbreilerr einer vom Boden ausschenden
stanten Austauschkoeffizien- Abkühlung nach der Theorie der Wärmeleitung (W,. Schmidt)
ten. für alle Höhen rechnet, bei gleichmäßigem Wind und konstantem Austauschkoeffizienten
Diese Bedingung ist bei A 001g em sec,
ünserem Beispiel, wie wohl. auch stets in der Natur, nicht erfüllt, Änschaulich
erkennt man bereits aus dem Vergleich von Abb. 3 und 4, daß im Plattennähe viel
geringerer Austausch herrschen muß als in einiger Höhe; denn die Linien gleicher
prozentualer Störung liegen gedrängter bei kleinem Austausch, aufgelockerter bei
großem. Wir kommen auf die Austauschverhältnisse zahlenmäßig später zurück,
Zunächst wollen. wir sehen, wie sich die nach unserer Formel berechnete
effektive Grenzschichtdicke in das Bild der Linien gleicher Temperaturstörung
sinordnet, Der Verlauf vom ö* in Abb. 3 ergibt, daß in der Höhe d* die ther-
mische Störung zwar nicht den Wert Null erreicht, jedoch. bereits zu 85 % an
den Wert der Ireien. Luft herankommt, Dieser Befund. entspricht unserer Be-
merkung in der I Mitteilung, daß wir mit ö* Minimalwerte der Grenzschicht-
dicke erfassen. Zu bedenken ist dabei noch, daß sehr wohl die „Feuchtigkeits-
grenzschicht“ dünner sein kann als die thermische, da bei Tempersturschichtung
der langwelligen Wärmestrahlung bzw. dem damit verbundenen stärkeren Tempe-
raturausgleich eine Austausch- und Grenzschicht erhöhende Wirkung zukommt.
— Angesichts dieser Tatsache können wir an Hand von Abb. 3 sagen, daß die
allein auf an der Platte gemessene Größen. begründete Grenzschichtformel
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in ausreichender Weise Aufschluß über wahre Grenzschichtdicken gibt, Die
Schwierigkeit einer einwandfreien Definition. der „Grenzschicht“ tritt bei Abb. 3
klar zutage; theoretisch ist die Grenzschicht, die Übergangszone zwischen Körper-
oberfläche und ungestörter Luft, unendlich dick, da die Störung asymptotisch
nach oben abnimmt; praktisch wird man sfieis einen bestimmten Bruchteil der
Störung annehmen müssen. Die obigen. 85% erscheinen unter bestimmten Gesichts-
punkten noch angängig.
Der Grenzschichtdefinition {s) der Hydrodynamiker)!) steht gegenüber der
Sprachgebrauch in einigen meteorologischen Arbeiten; hier wird gelegentlich
3% Beispielsweise für Geschwindigkeit: In der Grenzschicht geht die Geschwindigkeit yam Wert
Null auf den Wert über, den die Potentialströmung In der Nähe der Wand haben Wan |
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