Kleinere Mitteilungen,
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prächtige. Abend.auf die abgespannte Natur herab,‘ Ein mäßiger Lufthauch, der
längere. Zeit hin- und herpendelt und angenehme Erfrischung spendet, nimmt
endlich gegen 22% die Richtung SSW. an. Sn . .
Damit hat sich endgültig der Witterungswechsel vollzogen. Die nun folgenden
Tage sind’ von S-Winden beherrscht und angenehm kühl, In den Nachtstunden
aut der Wind allmählich auf Stärke 3 ab. Vereinzelt. hängen Acu am Himmel,
5. September, Morgens schwillt der SSW bis Stärke 4 au, und die Sonne
faucht erst spät hinter einem dichten St-Schleier, der den ganzen Horizont um-
lagert, auf, Außer einer Gruppe von Federwolken, die südostwärts ziehen, ist
der Himmel wolkenlos, . I
Gegen 10h wird der Dunstkreis am Horizont lichter, Jockerer. Den Himmel
überziehen außer Ast nun auch Cist und Acu, Bei immer noch mit Stärke 4
wehendem SSW hat er sich von. 10% bis 12% in ein helles Wolkengrau gehüllt.
Während der Horizont bis 60° Höhe von. einer gleichmäßigen St-Schicht ein-
zenommen wird, wechselt im Zenit ständig St- und Cu-Bildung, Nur selten
leuchtet ein blauer Fleck durch die zerrissene Wolkendecke, wobei in höheren
Regionen, ein leichter Cist sichtbar wird,
Dann beginnt die Decke sich plötzlich zu lichten. Um 13% ist der ganze
Himmel bei SSW3 nur noch mit einem kaum wahrnehmbaren. Cist überhaucht,
um gegen 14) wieder in einer hellgrauen Steu-Decke zu erscheinen. % 30°,
‚Um. 15% beginnt die Wolkendecke sich. langsam aufzulösen. Die Sonne geht
wieder hinter einem trüben, bläulichen Dunstschleier unter. Abends wetterleuchtet
es unaufhörlich im N, NE und E, trotzdem keine Wolken zu erkennen. sind,
Damit hat eine in den Wintermonaten August und September oft in Er-
scheinung‘ tretende Witterungsperiode ihren Abschluß gefunden. Der heiße
NNE hat im Laufe mehrerer Tage zwar größe Mengen Wasserdampf heran-
zeführt, aber es ist zu keinem Regen, nicht einmal zu Taubildung‘ gekommen,
Die nun folgenden Tage mit S-Winden weisen größtenteils halb. oder ganz be-
wölkten Himmel. und in der Regel eine stark abgesunkene Temperatur auf
Nach. kürzeren oder Jängeren Zeiträumen wiederholt sich der oben geschilderte
Witterungsverlauf aufs neue, Wilh. Klassen.
6. Klimatographische Witterungsschildernng. Nr. 78: Ehemal, Deutsch-
Ostafrika. — Aus der Sammlung des überseeischen meteorologischen Dienstes der
Deutschen. Seewarte. — Witterungsverlauf zu Beginn der Regenzeit auf
der Pflanzung Calderars, Beobachtungstag: 24, Dezember 1935,
Die PHanzung Calderara legt In Ost-Mufindi auf 8° 30 S, 35° 22 E, in 1790 m Meereshöhe,
In der Nacht vom 23. zum 24, Dezember ist. kein Regen gefallen. Es liegt
Tau, Bis 6% herrscht bei N-Wind 1 starker Nebel, so daß die Sichtweite nur
etwa 40 m beträgt. Um 7% wird. eine Temperatur von 17° gemessen, der Wind
dreht auf E1, es beginnt aufzuklaren, und die Sicht nimmt auf einige hundert
Meter zu. In den umliegenden Tälern brauen Nebel auf, auch am Beobachtungs-
ort bleibt der Himmel infolge des Nebels vollkommen. bedeckt, Im SW bildet
sich eine niedrige Cunb-Bank, so daß man den Eindruck gewinnt, als ob ein
regnerischer Tag‘ bevorstehe, Um 7% beginnt die Sonne bei einer Himmels-
bedeekung 9 (Cunb) die Woldendecke zu durchbrechen; sie sticht stark, wird
jedoch oft wieder völlig verdeckt. Bei ENE-Wind 2 nimmt die Himmelsbedeckung
allmählich bis auf 5 ab, und so bleibt es bis etwa 11% (t 27°. Nunmehr ver-
schwindet die Sonne völlig, Um 12% beträgt die Temperatur nur noch. 23% und
um 12®% setzen bei ganz bedecktem Himmel leichte Regenschauer ein, 12%)
arfolgt ein plötzlicher Blitzschlag im nächster Nähe, der von einem Donner,
ähnlich dem Äbschuß eines schweren Geschützes, begleitet ist. Um 12% nimmt
der Regen an Stärke zu, und es gewittert nunmehr ringsum, Der plötzlich um
13% einsetzende E-Wind 6 hält bis gegen 14% an. Dann dreht er auf S 3 und
es herrscht ’eine Beleuchtung wie am Abend, 14% bis 14%h Platzregen, Das
Gewitter dauert zwar an, rückt aber allmählich ab und bringt eine erhebliche
Abkühlung (15% t 17°. Um 17% hört der Gewitterregen auf und es klart auf,
wenn auch der Himmel völlig bedeckt bleibt. Gute Fernsicht, Allmählich umküllen