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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1936,
jagt er gegen 12h über den Kamp. Er hat seine höchste Kraft erreicht. Knarrend
biegen sich die alten Quebrachen unter seinem gewaltigen Druck, Zweige fliegen
Jurch die Luft, baumstarke Äste stürzen krachend zu Boden, ‚Mancher morsche
Baumriese legt sich in diesen Stunden für immer zur Ruhe, 8
Dann läßt der Sturm allmählich nach, ohne jedoch für heute ganz zu ver-
stummen. Um 13% bläst er noch mit Stärke 8; um 14% mit Stärke 7, Bei
Sonnenuntergang jagt er noch mit Stärke 6 dahin, um nach sternenklarer Nacht
der aufgehenden Sonne mit Stärke 5 zu begegnen, ;
3. September. Wie gestern und vorgestern, steht auch heute wieder ringsum
der schmutzige, bläulich-graue Dunstkreis am. Himmel, regungslos, starr, den
langen Tag hindurch, ohne daß auch nur ein Wölkehen einmal das niederdrückende
Bild belebt hätte, Die Morgentemperatur beirägt bei frischem NNE-Wind 25°.
Nur wächst der Sturm heute noch rascher, rast noch furchtbarer, Wie ein
lähmender Alp legen sich Hitze, Wind und Staub auf den Menschen. Selbst die
Brause bietet mit ihrem lauwarmen. Wasser nur geringe Erfrischung, Um 14%
ist die Temperatur auf 37° gestiegen. .
Doch überraschend schnell Jäßt der Sturm heute nach, und als die Sonne
in gelblich-grauem Dunstschleier langsam hinter dem Horizont versinkt, säuselt
nur noch ein schwacher Hauch durch die abendliche Stille. Langsam steigt die
bleiche Mondscheibe an dem bestirnten Himmel empor, und ein wundersam
schöner Abend umfängt friedvoll die weiten Gefilde des Chako, Es ist, als wolle
er die häßliche Unbill des verflossenen Tages sühnen. Erst gegen 23% tauchen
plötzlich einzelne zerfetzte Acu hoch im Zenit auf. Bald wachsend, bald
schrumpfend, streichen. sie langsam in südlicher Richtung am Himmel hin,
4. September, Mit dem Vorrücken der Nacht nimmt die Cu-Bildung stetig
zu, und morgens geht die Sonne hinter einem halb durchsichtigen Vorhang auf,
um bald. darauf hinter einem Cunb wieder zu verschwinden. Der südliche Himmel
ist bis zum Zenit mit geschuppten, weißgeränderten Cu bedeckt, die kaum
merkbar südwärts gleiten, Den N füllt eine auseinanderstrebende Si-Wand mit
zerstreuten Cu aus, Nur im W leuchten noch einige größere blaue Flecken. des
Himmels, während der tiefer gelegene Teil des Himmels auch hier mit anein-
andergeschobenen Cu überzogen ist. Es weht ein leichter NNE. Morgen-
tenrperatur 20°, I
Gegen 9% wächst der Wind auf NNW6 an. Im E durchleuchtet die Sonne
eine größere, sich langsam ausbreitende Gruppe von Cieu. Am unteren Teil des
Horizontes (bis 30° Höhe) besteht das Gewölk aus St mit schwacher Ca-Bildung.
Nur im W. lagern geschlossene, massige Cu übereinander. Im Zenit ziehen ein-
zelne Federwolken und kaum sichtbarer Cist, Der Gesamthimmel ist etwas
heller geworden. Um 10% bilden sich zahlreiche Lücken, und die Cu nehmen
ausgeprägtere Formen an. Der Wind dreht auf NW5, .
Zwischen 115 und 12% hat sich der Himmel ganz in eine dicke, südlich
ziehende Wolkendecke gehüllt, in der bald Cu- und bald St-Bildung vorherrscht.
Um 14% schon beginnt die Decke sich zu lichten, Hier und dort leuchten kleinere
und größere blaue Flecken durch. Wieder liegen in geringer Höhe über dem
Horizont ringsum St-Decken, die in größerer Höhe in Steu übergehen. Der Zenit
ist mit leichtem Cist überhaucht, an dem hier und da weiß umränderte Cu zu
hängen scheinen. Im W und NW hat indessen ein zarter, bläulicher Dunsthauch
die Kontur des Waldsaumes stark abgeschwächt,
Gegen 16% hat sich der Wind fast gelegt, Aus dem fahlgrauen St ragen
im E und SE die hellen Kämme einzelner Cu. turmartig empor. ‚Je mehr sich
die Sonne dem Horizont nähert, desto stärker beginnt die Grenze zwischen. dem
St und der Cu-Schicht im Zenit zu schwinden. Die allmählich in Cist über-
gehende St-Decke reicht nun fast bis an den Scheitelpunkt hinan. Um. 17h Jösen
sich in. rascher Folge die meisten Wolkengebilde auf, Nur im Zenit ziehen
noch einzelne Reste von Haufenwolken langsam in südlicher Richtung. Fahl
überflutet die Sonne noch. eine Zeitlang das Bild mit ihren letzten Strahlen,
Dann versinkt sie tiefrot in halb durchsichtigem Schleier hinter dem Horizonte.
Eine. Stunde, später ist:der Himmel: klar. «Wieder ‚senkt sich der gewohnte