36 "Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1936.
Polarluft einer Zyklonenrückseite aufgefüllt ist oder daß es weit südlich liegt
und einen kalten Nordkeil aufweist),
Die Teilung des mittelpazifischen Zyklonemherdes erscheint teilweise jahres-
zeitlich bedingt, indem im Sommer und Herbst mehr der westliche, im Winter
und Frühjahr mehr der Östliche Herd in Erscheinung tritt (vgl. Abb. 4). Dies
dürfte mit den Lageschwankungen der quasistationären Zellen der allgemeinen
Zirkulation zusammenhängen und, wie an anderer Stelle?) gezeigt wurde, für die
Lage der tropischen Orkanherde von Bedeutung‘ sein.
Die Beziehung der halbjährigen Druckwelle zu den Schwankungen der
atmosphärischen Zirkulation und zu den Vulkanausbrüchen der Erde“.
Von F. Reuter, Herrenbreitungen,
(Hierzu. Tafel 66.)
a) Die Beziehung zu den Schwankungen der atmosphärischen Zirkulation.
Defant hat dargelegt, daß die Stärke der atmosphärischen Zirkulation über
dem nordatlantischen Ozean in einem etwa 4'/„jährigen Rhythmus schwankt, Der
Nachweis der Schwankungen geschah in zweifacher Weise: 1. Durch Betrachtung
bestimmter Typen der Luftdruckanomalien im nordatlantischen Ozean nördlich
30° N-Br, 2 durch Untersuchung des meridionalen. Druckgradienten zwischen
30° und 65° N-Br. und zwischen 30° und 10° N-Br. und des West-Ost-Gradienten
im hohen Norden, Beide Wege führen zu dem. gleichen Ergebnis(1)%). Wir
haben hier nur die von Defant angegebenen Anomalien der Gradienten, deren
Schwankungen das beste Maß für die Intensitätsänderungen der atmosphärischen
Zirkulation abgeben, näher untersucht, insbesondere die Anomalien des meri-
dionalen Gradienten zwischen 30° und 65° N-Br.
Als mittlere Anomalie in 65° N-Br. nahm Defant das Mittel der Anomalien des
Druckes von 70°, 65° und 60° N-Br., als. mittlere Anomalie in 30° N-Br. das Mittel
derjenigen von 25% 30° und 35° N-Br..
An dem ausgeprägten. jährlichen Gang der Anomalien dieser Gradienten
hat die 1/,jährige Periode einen wesentlichen Anteil. Die Amplituden der */,jährigen
Welle der Anomalien der mittleren meridionalen Druckgradienten zwischen 30°
und 65°N-Br. zeigen bei Benutzung der ursprünglichen Werte (s. Fig. 1,C) wie
auch der‘ prozentischen. Abweichungen vom mittleren normalen Gradienten genau
die gleichen Schwankungen wie die Amplituden der !/,jährigen Druckwelle von
Stykkisholm (8. Fig. 1, A und B)}.
Die Amplituden der 4/jährigen Periode in den Anomalien des mittleren
meridionalen Druckgefälles zwischen 30° und 10° N-Br. (Passatregion) haben. in
großen Zügen den gleichen Gang (vgl, Fig. 1, B und D})-
Dieses Ergebnis führt mit Berücksichtigung der bisher gefundenen Tat-
sachen über die */jährige Druckwelle zu bedeutenden Schlußfolgerungen®).
1. Neben der jahresperiodischen mehr konvektiven Luftzirkulation kommt
der halbjährigen eine ganz besondere Bedeutung zu, Die letztere besteht im all-
gemeinen aus zwei Teilzirkulationen, dem Luftaustausch zwischen dem Äquatorial-
gebiet und den Hochdruckgürteln einerseits (primäre '/„jährige Zirkulation) und
zwischen den Hochdruckgürteln und den nördlich und südlich davon gelegenen
übrigen Gebieten der Erde anderseits (sekundäre Zirkulation).
Es müssen. somit die Monatsmittel aller meteorologischen Elemente in der
gemäßigten und polaren Zone, die mit der Luftzirkulation im Zusammenhange
stehen, neben der 1jährigen Periode auch die */„jährige mehr oder weniger gut
ausgeprägt enthalten,
:) Val. M, Rodewald: Die Bedeutung des Dreimassenecks für die subtropischen Sturmtief-
bildungen, Ann, d. Hydr. 1986, Zweites Köppenheft, S. 41 bis 54. — % Meteorol EN 0 De
bis 207. — 5) Vgl.a. F. Reuter, Der Nachweis des Vorhandenseins der */, jährigen Luftdruckperiode,
Gerl, Beitr, z. Geophysik, . Bd. 465, 1936, H. 4. — *) Die Zahlen in den Klammern beziehen sich auf
das Literaturverzeichnis. am Schluß, == Sl Vgl, a. Anm, 1,
