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Full text: 64, 1936

Maurer, H.: Über Winkeltreue in Kartenentwürfen. 
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Wenn ich im worstehenden zu einigen Klarstellungen genötigt war, um 
irrigen Auffassungen über manche meiner Arbeiten im der Kartenkunde vorzu- 
beugen, so glaube ich andrerseits auch der Wissenschaft und Herrn Wedemeyer 
selbst einen Dienst dadurch erwiesen zu haben, daß ich einen Teil der von ihm 
gefundenen kartenkundlichen Ergebnisse einem größeren Kreise von Lesern 
verständlich gemacht habe, für die die Darstellungsweise in der Schrift „Winkel- 
treue Kartennetze in elementarer Behandlung“ vielfach nicht verständlich sein 
konnte, ; 
Berlin, August 1936. : 
Eine sekundäre subtropische Zyklonenbildungsstätte im mittleren 
Nordpazifischen Ozean. 
Von. M. Rodewald, Hamburg, Deutsche Seewarte, 
(Hierzu Tafel 65.) 
Ähnlich wie auf der Ostseite Nordamerikas liegt auf der Ostseite Asiens eine 
Vertiefungsstätte der vom Festland auf das Meer hinaustretenden Druckfall- 
gebiete, eine Stätte der Wiederbelebung oder völligen Neubildung von Zyklonen. 
Will man einen bestimmteren Ort angeben, so ist es hier etwa der Schnittpunkt 
des 30. Breitenkreises mit dem 130. Meridian, welcher die Ausgangsstelle der 
Neuentwicklungen bildet — von den südlich 20° N-Br. beheimateten Taifunen und 
den polaren Zyklonen der Sachalin-Zugstraße abgesehen. 
Bei einer Durchsicht der japanischen Wetterkarten für den Nordpazifischen 
Ozean?) gewann d. Verf, nun den Eindruck, daß auch über dem mittleren 
Teile des subtropischen Nordpazifik relatir häufig Zyklonen neu auftauchten, 
Um dies zu prüfen, wurde nach. den. zehn. Jahrgängen 1924 bis 1933 der erwähnten 
japanischen. Wetterkarten ausgezählt, wie oft in einem der 128 Fünfgradfelder 
zwischen Äquator und 40° N-Br., 140° O- und 140° W-Lg. eine Zyklone ent- 
standen ist. 
Da jedes Monatsheft dieser täglichen Wetterkarten am Schluß eine Karte 
„Tracks of Cyclones“ für den betreffenden Monat enthält, so konnten diese be- 
nutzt werden, indem jeweils das Fünfgradfeld, in dem eine Zyklonenbahn be- 
gann, als Zyklonenbildungsstätte betrachtet wurde. Einige Änderungen wurden 
jedoch, nach Vergleich mit den Wetterkarten selbst, vorgenommen, 
Den so gewonnenen Geburtszahlen haftet natürlich manche Unsicherheit an, 
da insbesondere die ersten Jahrgänge der benutzten. Karten auf relativ spärlich 
verteilten Beobachtungen beruhen und da ferner die Verteilung der Beobach- 
tungen wegen ihrer Herkunft von Inseln und bestimmten Schiffahrtswegen nicht 
gleichförmig ist. Die Zahlen sind deshalb nicht absolut zu nehmen — als welche 
sie wahrscheinlich insgesamt erheblich zu klein sind —, und auch die Größe 
ihrer Relation ist nicht gesichert, | | 
Wohl aber wird der Sinn der Verteilung im großen reell sein, was dadurch 
unterstrichen wird, daß das einzelne Jahr 1934, welches in der Zusammen- 
stellung nicht enthalten ist, aber besser fundierte Karten hat als etwa die Jahre 
vor 1930, diesen Verteilungssinn sehr ausgesprochen zeigt?) Wegen der Klein- 
heit der Zahlen in dem einen untersuchten Jahrzehnt sei die Auszählung für die 
verschiedenen Jahreszeiten hier nicht gebracht. Die jahreszeitliche Besetzung 
der Fünfgradfelder zeigt zwar teilweise charakteristische Unterschiede, doch. ist 
es zweifelhaft, wieweit dies als repräsentativ gelten kann. 
Das Ergebnis der Auszählung für die zehn Jahre insgesamt zeigt die Ab- 
bildung 1. ; | . 
Wir sehen zunächst, daß in dem untersuchten Felde die Verteilung‘ der 
Zyklogenesen derart ist, daß die Maximälzone am Westrande, zwischen 140° und 
*) Daily Weather Charts of the North Pacific Ocean, herausgegeben vom Imperial Marine 
Observatory, Kobe, —. % Vgl, M. Rodewald: Die Eutstehungsbedingungen der tropischen Orkane, 
Meteorol, Zechr, 1936, Abb. S, S, 206, ; 
Ann, 4, Hydr. usw. 1986, Holt X,
	        
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