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Full text: 64, 1936

428 Annalen der. Hydrographie und, Maritimen, Meteorologie, Oktober 1936. 
als Parameter. denken, d, h. jenes Büschel. von. Kreisen. durch den. Nordpol 
betrachten, deren Mittelpunkte den Nullmeridian durchlaufen. Dieses Büschel 
von Kleinkreisen, an das man nach unserer Gleichungsform allein denken kann, 
ist aber offenbar nicht gemeint. Der Leser muß versuchen, ein anderes Kreis- 
büschel unter entsprechender Abänderung der GHeichung selbst zu finden, Auch 
das Büschel von Kreisen mit gleichem Halbmesser £ == constans, das also die 
Gleichung 0*= tg Feos2 (X -+ a) mit « als Parameter des Büschels hat, ist nicht 
gemeint; und nur, wenn der Leser diese Dingre schon sehr genau kennt, wird 
er aus der Tatsache, daß die drei Lemniskaten der Fig. 6 den Doppelpunkt N 
und noch zwei mit ihm auf einer Geraden liegende Punkte A und B gemein 
haben, kombinieren, daß der Verfasser wahrscheinlich an ein Büschel von Klein- 
kreisen durch den Kugelpol N denkt, die alle auch durch einen Punkt P auf 
dem Nullmeridian. 4=0 der Kugel gehen, wo P nicht der Südpol werden darf, 
Ein solcher Punkt P wird in der Ebene unserer Lambertschen Kegelkarte 
zweimal, als Punkt A und B, abgebildet; und. eine durch N und die beiden 
Bildpunkte von P laufende Bernoullische Lemniskate der Fig, 6 ist bereits 
Jie zweimalige Abbildung eines Kleinkreises durch N und P. Hat P den Pol- 
abstand. d, so müßte man die Gleichung des hier gemeinten Büschels schreiben: 
02 tg -Sse6 «0082 (X-}+ a), wo 6 konstant und. @ der Parameter des Büschels 
ist. Von alledem wird aber dem Leser nichts mitgeteilt, Er glaubt, es sei 
immer noch, der Überschrift des Abschnitts &emäß, von dem Lambertschen 
winkeltreuen Kegelentwurf e=[tg 2): die Rede, während der Verfasser daran 
denkt, jenen ‚Punkt A (Bild des Kugelpunktes P), der in der Lambertschen 
Karte nicht der Südpol sein kann (die Lemniskaten würden dann zu Geraden 
ausarten), in einem ganz andersartigen Entwurf zum Südpol zu erklären und 
eine neue winkeltreue Abbildungsart zu untersuchen, in der jene Lemniskaten, 
die in der Lambertschen Karte Bilder bestimmter Kleinkreise der Kugel sind, 
nunmehr Bilder des Meridianbüschels sein sollen, 
Natürlich kann man eine solche Abbildung ableiten, Die rechte Ebenen- 
hälfte der Fig, 6 stellt ein Bild der ganzen Kugel in solchem Entwurf dar. N 
ist Bild des Nordpols, A des Südpols. Der Nullmeridian jst die Strecke NA: 
die andern Meridiane sind die Lemniskatenbogen von N bis A und der Meridian 
1= 180° setzt sich zusammen aus der senkrechten Geraden durch N, der un- 
endlich fernen Geraden der Ebene und dem Strahl von A nach rechts bis ins 
Unendliche, Für Mathematiker sind die von Wedemeyer gefundenen Zusammen- 
hänge dieses Entwurfes mit Lambertschen Kegelkarten gewiß interessant; aber 
auf elementare Ableitung solcher Feinheiten braucht man wohl keinen Wert 
zu legen. 
In Wedemeyers Schrift werden meine Arbeiten in der Kartenkunde sehr 
häufig erwähnt, leider meist in einer Form, aus der der Leser unzutreffende 
Schlüsse über sie ziehen wird, Da hierdurch auch Irrtfümern, die ich zu 
dekämpfen versucht habe, neues Nahrung zugeführt wird, sei es mir gestattet, 
einige dieser Punkte klarzustellen, | 
Daß im Lehrbuch der Navigation von 1906 von mir nicht die elementare 
Ableitung der Loxodromengleichung, sondern nur. jene der Merkatorfunktion 
stammt, ist bereits mitgeteilt. 
S. 19 wird erwähnt, daß man die gnomonische Karte durch gleichmäßige 
Verkleinerung der einen Achse in eine Karte mit zwei winkeltreuen Punkten 
amwandeln kann, worauf Herrle (1893), Maurer (1914) hinweisen. Tatsächlich 
hat Herrle gar nicht gewußt, daß er durch die aus räumlichen Zwecken vor- 
genommene Verkleinerung der Karte in einer Richtung eine Karte mit zwei 
winkeltreuen Punkten erhielt, während ich dies in Petermanns Mitteilungen 1914 
$,117 unter Beigabe: zweier Karten und einer Zahlentabelle der Winkelverzerrungen 
ausführlich. nachgewiesen. habe. | 
S.21 wird zu den Meridiangeraden der Merkatorkarte bemerkt: „die sich 
nach H, Maurers Ausführungen in der Unendlichkeit sehneiden,.“ Ich beanspruche
	        
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