108 Annalen. der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1936.
Die eingehende Analyse der Beobachtungen hat es ermöglicht, den Transport
des Atlantischen Wassers im nördlichen Barentsmeere kartographisch darzustellen,
Die dynamisch. errechneten Stromgeschwindigkeiten. konnten mittels der direkten
Strommessungen kontrolliert werden, Mit Hilfe von Salzgehalt/Temperatur-
Diagrammen wurde der Prozentgehalt „reinen*“ Atlantischen Wassers an jeder
Beobachtung bestimmt und bei der Tränsportberechnung berücksichtigt. Die
einzigen Spuren Atlantischen. Wassers zwischen Spitzbergen und Franz-Josefs-
Land erscheinen. in den östlichen Rinnen zwischen der Weißen Insel und Victoria-
Insel und zwischen. Vietoria-Insel und Franz-Josefs-Land, hauptsächlich im letzt-
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Der Transport des. „reinen“ ‚atlantischen Wassers (10°C, 35,14 0) Im Osten yon Spitzbergen,
Die Hauptmengen dieser Wasserart werden in Tiefen von 200m oder mehr worgefunden. Sie sind
— yon. einer etwa 100 m mächtigen. Schicht kalten, arktischen Wassers überlagert,
genannten Bereich, Aus der Karte [s. Abb.] geht hervor, wie sich der Ast des
sogenannten Golfstromes nach dem Umbiegen nach. rechts um die nordwestliche
Ecke von. Spitzbergen, im Östen in zwei Arme teilt: der eine Teil fließt geren
Süden ins Barentemeer mit etwa. 50 000 cbm/sec des extremen oder „reinen“ Atları-
tischen Wassers bei Spitzbergen; der andere Teil strömt im Nordwesten von
Franz-Josefs-Land mit etwa. gleich großer Wassermenge in das Polarmeer hinein.
Die Abbildung enthält auch die 100- und 200-Meterlinie der Bodenfläche und
man sieht, wie die Erhöhung des Bodens im Norden von der Weißen und der
Vietoria-Insel den Strom offenbar spaltet, Es fällt auf der Karte auch auf, wie
sich die südwärts strömenden Wassermengen an die rechte (westliche) Seite der
Rinnen anlehnen, wie. auch aus der ablenkenden Wirkung der Erdrotation zu
erwarten wäre. Häkon Mosby, Bergen (Norwegen).
3. Lauftspiegelungs-Wetter in der mittleren Ostsee am 26, Mail 1936,
Auf der Reise von. Hamburg nach Södertälje konnten wir am 26. Mai 1936 auf
der Höhe von. Kapelluden (Öland} eine mit der eigenartigen Wetterlage dieses
Tages zusammenhängende Erscheinung beobachten,
Wir fuhren in etwa 8 Sm Abstand von Öland nordwärts, etwa. 6 Sm voraus
lag auf gleichem Kurs ein Dampfer, der längere Zeit eine starke Rauchent-
wicklung zeigte, Bei schwachem Wind aus NNE 1 bis 2 zog der Rauch land«
wärte und dann — etwa an der Küste von Öland — etwas südlicher drehend
an. dieser entlane. Die lange Rauchfahne war von N über W bis etwa SW scharf