Scherhag, Rz Die Zunahme der atmosphärkchen Zirkulation im den letzten 25 Jahren, 405
kann, nordwärts verschoben, Wir werden auf diese Tatsache am Schluß noch.
zu sprechen kommen, nachdem wir die Zunahme der West-—Öst-Zirkulation
zahlenmäßig: noch näher ins Auge gefaßt haben.
12. Die Zunahme der Zirkulation und die Druckabweichungen im den Aktions-
zenfren der Nordhalbkugel im Jahrzehnt 1921 bis 1930.
Wir sahen aus Tabelle 1 und 2, daß im Jahrzehnt 1921 bis 1930 die größte Druckrzunahme
etwa zwischen 30 und 40° N-Br. Sngeireien und die stärkste Abnahme etwa. auf dem. 70, Breitengrad
erfolgt ist. Die Druckdifferenz zwischen diesen. beiden Parallelkreisen können wir als ein geeignetes
Maß für die Stärke der West-—Öst-Zirkulation anschen, und. die Ergebnisse für «die verschiedenen
Epochen. sind in Tabelle 3 zusammengestellt, Uns stehen dabei die Perioden. 1850 bis 1900 nach den
schon mehrfach erwähnten Berechnungen von Gorezynski und unser Zeitraum 1921 bis 1930 zur
Verfügung. Außerdem können wir das „Jangjährige“ Mittel mit Hilfe unserer Drück- and Aromalie-
karten bestimmen, wobel unter „Jangjährigem“ Mittel eben die in den Zusammenistellungen des
[. Bandes der „Workd Weather Records“ dominierende Periode zu. verstehen ist, als. welche: wir etwa
den 50jährigen Zeitraum 1881 bis 1920 ansehen könsen. a N .
Tabelle 3 führt diese Druckuntereschiede für die verschiedenen Epochen, ee für den. Januar,
Winter und. das Jahresmittel an, und wir erhalten ein benierkenswertes Ergebnis:
Die Luftdruckdifferenz zwischen dem subitropischen Hochdruck-
gürtel und der subpolaren Tiefdruckrinne hat sich nicht nur in dem
letzten Jahrzehnt vergrößert, sondern weist auch schon bei dem Ver-
gleich der Periode 1850 bis 1900 mit dem Zeitraum von 1880 bis 1920
eine beachtenswerte Zunahme auf, die im Jahresmittel weniger, im Januar
ganz besonders ausgeprägt ist und von 6.1 auf 7.6 und schließlich auf 9,5 mb
gewachsen ist,
Tabelle 3. Lultdruckabnahme von 30 bis 70° nördlicher Breite (mb).
In den beiden letzten Zeilen EA
der Tabelle 3 wird diese Zu- ar * Winter | | AA
nahme der Zirkulation gegenüber 5 | zu | m
der Periode 1850 bis 1900 im 76 * 50 | 56
Prozentzahlen. angegeben, und a5 | 72 44
man erkennt daraus, daß der
Druckgerensatz zwischen
30 und 70° N-Br. im Jahres
mittel des letzten Jahr-
zehnts um */, im Januar gar
um die Hälfte zugenommen
hat, nachdem bereits das Mittel der Epoche bis 1920 eine Steigerung um den
vierten Teil gegenüber der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts aufzuweisen
hatte. Eine ständige Steigerung der Zirkulation ist damitnachsrewiesen.
Tabelle 4. Lauftdruckabweichungen in den Aktiönszentren der Nördhalbkugel fm Jahrzehnt 1921
bis 1930 gegen das langjährige Mittel (mb), |
Island-Tief | Aluten-Tief Hoch | ‘Hoch Hoch
Jana area |
Winter NE
Tabelle 4 gibt schließlich eine Zusammenstellung der Luftdruckabweichungen
im Bereich der Aktionszentren der Nordhalbkugel, wie wir sie unseren Anomalie-
karten entnehmen können, wenn wir die Zonen stärkster Druckänderung auf-
suchen, die tatsächlich stets hinreichend mit der Lage der Aktions-
zentren zusammenfallen. Es ergibt sich, daß Im Island- und Alöuten-
Tief der Luftdruck im Januar um mehr als 4 mb, im Winter um etwa
3 mb abgenommen hat während sich die Hochdruckzellen im Roßbreiten-
gürtel um 2 bis 8 mb verstärkt haben, Im Jahresmittel erreicht die Druck-
abnahme im Island-Tief etwa. 2 mb und die Erhöhung im Azorenhoch etwa den
gleichen Betrag, während das ostpazifische Hoch und die sibirische Antizyklone
demzerenüber zurücktreten.