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Full text: 64, 1936

Kuhlbrodt, E.: Häufigkeit bestimmter Windgeschwindigkeiten auf dem Atlantischen Ozean, 397 
Die nebenstehende Abbildung veranschaulicht das Ergebnis der Häufig- 
keitsverteilung in Isoplethenform, mit Querschnitten für die beiden Passat- 
zonen und das Gebiet der höheren südlichen Breiten, Die Abbildung enthält 
auch zum Vergleich, nach Tab. 2, die mittleren Windgeschwindigkeiten auf den 
einzelnen Profilen. Zu beachten ist einmal, daß die Geschwindigkeiten beruhen 
auf „Integralwerten“ über eine Stunde (daß also momentane Höchstgeschwindig- 
keiten nicht zum Ausdruck kommen), dann daß die einzelnen Profilwerte in 
verschiedenen. Jahreszeiten gewonnen wurden (die betr. Monate sind in Tab, 2 
zugefügt), 
5 Die Linien gleicher Prozent-Zahlen legen am weitesten nach links, nach den 
kleinen Windgeschwindigkeiten zu, im äquatorialen Gebiet; am weitesten nach 
rechts, nach den größeren Geschwindigkeiten hin, in den höheren südlichen Breiten, 
insbesondere in 42° S (Pr£. I) 
Am meisten gedrängt sind die Isolinien im den beiden Passatgebieten, 
Im Bereich des vorherrschenden Nordostpassats ist das Geschwindigkeitsintervall 
5—11 mps mit 90% aller Beobachtungsfälle belegt, wobei das Häufigkeitsmaxi- 
müum im Mittel. auf die Stufe 7—8 mps fällt (im nördlichsten Profil XIII aller- 
dings auf die Stufe 10 bis 11 mps). In den Breiten des Südostpassats entfallen 
auf den Geschwindigkeitsbereich 4 bis 10 mps 77% aller Fälle, wobei die Stufe 
$—7 mps das Häufigkeitsmaximum im Mittel hat (bei Prf. VI die Stufe 5—6 mps). 
Wir fanden die Geschwindigkeit des Südostpassats geringer als die des Nordost- 
passats, doch ist hier in Betracht zu ziehen, daß die Beobachtungen im. Nordost- 
passat nur aus dem Winter und Frühjahr stammen. Geschwindigkeiten >12 mps 
(7 Beaufort) waren in beiden Passaten eine Seltenheit (im NE-Passat etwa 3%, 
im SE-Passat 19%). Se 
Am weitesten. auseinander liegen. (vgl. Abb.) die Isolinien in den höheren 
südlichen. Breiten, sie erstrecken sieh über den Bereich von 0—26 mps. Es wird 
hier nur die 10%-Linie erreicht, wobei diese maximale Häufigkeit im Durch- 
schnitt bei 7—9 mps, bei Profil I aber bei 11—12 mps liegt; Windgeschwindig- 
keiten 12 mps (7 Bft) sind im südlichen Westwindgebiet mit 29% Beteiligung 
sehr häufig, Stürme (>15 mps) sind mit 11% beteiligt. — Wir wollen uns hier 
damit begnügen, dieses Resultat aufzuzeigen. Im Meteor-Werk, Band XIV Ab- 
schnitt B, wird auf die Frage näher eingegangen. 
Die obige Darstellung zeigt: viel deutlicher als bei Beurteilung nur der 
mittleren Geschwindigkeiten kommen. Merkmale und Unterschiede der ver- 
schiedenen typischen Windgebiete zum Ausdruck bei Betrachtung der Häufig- 
keitsverteilung der Geschwindigkeiten. Einen weitergehenden Einblick in die 
meteorologischen Vorgänge und Zusammenhänge als die Betrachtung der Mittel- 
werte an sich lKiefert die vergleichende Übersicht über die Charakteristik der 
Schwankungen, der Streuung. Auch in der maritimen Klimatologie muß die 
Häufigkeitsstatistik der Stufen- und Schwellenwerte weiter entwickelt werden, 
Wenn die Aufbereitung allgemein der meteorologischen Schiffsbeobachtungen 
Jlurch das Lochkarten-Verfahren — zunächst für Teilgebiete der Meere — durch- 
geführt ist, ist beste Grundlage hierfür gegeben. 
Die Zunahme der atmosphärischen Zirkulation in den letzten 25 Jahren. 
Von RB, Scherhag, Hamburg, Deutsche Seewarte, - 
(Hierzu Tafel 58 bis 63 mit Figur 1 bis 13.) 
Zusammenfassung: Die bereits von A. Wagner für das Jahrzehnt 1911 bis 1920 bewiesene 
Zunahme der atmosphärischen Zirkulation hat sich im Dezennium 1921 bis 1930 noch gesteigert und 
gü einer Erwärmung fast der gesamten Landmassen der Erde geführt, insbesondere im Gegensatz. zum 
rorhergehenden Jahrzehnt auch auf die Arktis übergegriffen und die Temperatur wor allem dort 
wesentlich erhöht, Es scheint sich bei dieser Zunahme der Zirkulation um eine Erscheinung von 
säkularer Periode zu handeln, mit der die stäudige Erhöhung der europäischen Wintertemperatur im 
Zusammenhang steht, Die einzelnen. Anomaliegebiete verlagern sich im Laufe der Zeit polwärts, und 
2 sind Anzeichen dafür vorhauden, daß die Zunahme der Zirkulation ihre größte Intensität zu Beginn 
des Jahres 1934 in nen Breiten erreicht hat, Daß die völlige Unterbrechung der gesteigerten Zirkulation 
im Winter 1935/36 einen Wendepunkt bereits darstellt, ist auf jeden Fall nicht ausgeschlossen,
	        
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