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Full text: 64, 1936

Jensen, Chr: Probleme der atmosphärischen. Polarisstionsforschong, 363 
größer geworden waren, in ein weißliches Blau und schließlich in Weiß über- 
zugehen, Vorbedingung war nur eine genügende Verdünnung‘ der benutzten 
Substanzen, Bei Anwendung eines Nicols fand Tyndall bei Verwendung eines 
das Rohr durchsetzenden zylindrischen Lichtbündels bei senkrechtem Aufblick 
auf dasselbe im schönsten blauen Stadium lineare Polarisation in einer 
durch die Rohrachse und den ins Auge gvelangenden Lichtstrahl 
gelegten Ebene, unter anderen Winkeln teilweise Polarisation, In 
dem Maße, wie die blaue Farbe an Sättigung abrnahm, verringerte sich die 
Polarisationsgröße, um schließlich ganz zu verschwinden, Bei weiteren. Versuchen 
mit staubgeschwängerter Luft fand sich zwar auch das Polarisationsmaximum 
unter einen: Winkel von etwa 90° gegen den Primärstrahl, aber es herrschte 
zuch hier nur teilweise Polarisation, Wenn nun auch Tyndall sich klar darüber 
war, daß die Erscheinung mit der Kleinheit der das Licht zerstreuenden Teilchen 
verknüpft war, empfand er es doch als eine außerordentliche Schwierigkeit, daß 
der Polarisationswinkel, entgegen den gewöhnlichen, Reflexions- und Brechungs- 
yesetzen, sich völlig unabhängig von der Natur der Substanzen zeigte, Darauf 
zeigte Strutt (der spätere Lord Rayleigh), daß das Wort Reflexion 
aur so lange einen bestimmten Sinn habe, als man Körper betrachte, 
deren Oberfläche groß sei im Verhältnis zur Wellenlänge, oder exakter 
ausgedrückt, groß im Verhältnis zum Quadrat der Wellenlänge. In seiner be- 
kannten. Theorie betrachtete er Teilchen, deren Länge der Größenordnung nach 
klein gegenüber A, oder richtiger ausgedrückt, deren Volumen klein gegenüber der 
dritten Potenz von 4 ist. Hier kommt es nicht mehr auf die Richtung der Strahlen, 
sondern auf die der Schwingungen an. Bei seinen weiteren Betrachtungen über die 
Polarisationsgröße unter verschiedener Blickrichtung zum Primärstrahl setzt Lord 
Rayleigh zunächst linear polarisiertes Licht voraus, In dem punktförmig ge- 
dachten Ort eines störenden Teilchens denkt er sich die won. hier als Zentrum nach 
allen. Richtungen ausstrahlende Störung um die Schwingungsrichtumg im primären 
Strahl als Achse symmetrisch verteilt. Als Folgerung der 80 gedachten Symmetrie 
ergibt sich, daß bei allen von diesem Punkt ausgestreuten. Strahlen die Schwin- 
gungen in der durch die betreffenden Strahlen und die Schwingungsrichtung 
beim Primärstrahl gelegten Ebene vor sich gehen, was gleichbedeutend damit 
ist, daß die Richtung der Schwingungen im zerstreuten Strahl mit der der 
Schwingungen im primären Strahl einen möglichst kleinen Winkel bildet, Für 
zuffallendes unpolarisiertes Licht läßt sich unter Voraussetzung der vorhin 
definierten Licht zerstreuenden Teilchen die für g ö 
eine bestimmte Beobachtungsrichtung: vorhandene + ft 
Polarisationsgröße Hinden, indem man die Schwin- 
gungsrichtungen des Primärstrahls in zwei einander 
zleiche, zueinander senkrechte Komponenten zerlegt 
lenkt, von denen diejenige, die senkrecht zu der 
durch. Primärstrahl und diffandierten Strahl ge- 
legten Ebene steht, für den diffundierten Strahl voll 
zur Wirkung gelangt, während die andere, in jener 
Richtung liegende, nur mit einem der Beobschtungs- 
richtung entsprechenden Betrage wirkt, So haben 
wir uns in der Abbildung 2 bei dem Sekundär- 
strahlen 00,, 00, 00, und 00, die überall gleichen 
Komponenten .]. zur Papierebene schwingend vor- 
zustellen, wohingegen man. Sicht, daß die Ampli- 
indem Cor Oz X und C, X, der in der Papier { 
ebane vor sich gehenden Schwingungen von der 4 Alb. 2 
Beobachtungsrichtung abhängen. — Weiter inter- N 
essiert uns hier das bekannte, in diesem Zusammenhang von Lord Rayleigh 
genannte Gesetz, nach welchem sich, wenn Licht durch Teilchen von der 
vorhin angegebenen Größenordnung diffundiert wird, das Verhältnis der Schwin- 
zungsamplituden des zerstreuten und des einfallenden Lichtes umgekehrt wie das 
Quadrat und das der Intensitäten umgekehrt wie die vierte Potenz von £ ändert, 
be
	        
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