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Full text: 64, 1936

360 ‚Aunalen der Hydrographie und. Maritimen Meteorologie, August 1936, 
bringenden Faktoren kennenzulernen. Bei dem verwickelten Ineinandergreifen 
der Faktoren ist es sehr schwierig, diese Im einzelnen festzustellen; deren Ge- 
samtwirkung ergab sich in unserm Falle — der Windregistrierung au£ einem 
kleinen Schiff von 1200 Tonnen Wasserverdrängung in den Passatgebieten — 
von geringerer Größenordnung, als zu erwarten. 
Wir fanden eine nur geringe Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der 
Höhe über See, Die Antwort auf die Frage nach dem besten Aufstellungsort 
des Anemoömeters auf einem Schiff geht dahin: hoch und frei am Mast, dort 
sind am ehesten richtige und, was erforderlich ist, vergleichbare Messungen zu 
erwarten. Die Festsetzung einer „Standardhöhe‘“, wie sie an Land wegen des 
dort großen vertikalen Geschwindigkeitsgradienten eine Notwendigkeit ist, spielt 
auf See nur einge untergeordnete Kolle. 
Weitere Erfahrungen müssen gesammelt werden auf möglichst verschieden- 
artigyen Schiffen und in. verschiedenen. Windgebieten der Meere. 
Probleme der atmosphärischen Polarisationsforschung. 
Von Chr. Jensen, Ham burg, 
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich mehr und mehr die starke Ab- 
hängigkeit der verschiedenen atmosphärischen Polarisationserscheinungen vom 
optischen Reinheitsgrad gezeigt, von welchem nach den bahnbrechenden Dorno- 
schen. Untersuchungen in hohem Grade die Intensität der Sonnenstrahlung in 
den verschiedenen Spektralgebieten, das Verhältnis von Sonnen- zur Himmels- 
strahlung: sowie die Verteilung von Helligkeit und Farbe über das Himmels- 
gewölbe abhängen. Daraus erhellt olme weiteres seine große Bedeutung für 
die Menschheit, Bekannt sind die Fortschritte, die man, soweit die direkte 
3 -Strahlung in Frage kommt, in neuerer Zeit in der quantitativen Erfassung des 
atmosphärischen Reinheitsgrades (Transparenzkoeffizient, Linkescher Trübungs- 
faktor, absolute und relative Durchlässigkeitsprozente nach Gorezy nsky,Trübungs- 
koeffizient A, Ängströms) erreicht hat, Das starke Bemühen, ein brauchbares 
Maß für den Reinheitsgrad zu. finden, ist verständlich genug, wenn man die vor 
allem den. letzten zwei bis drei Dezennien zu verdankende Erkenntnis der gewal- 
tigen Schwankungen bedenkt, denen die Transparenz der Atmosphäre unterworfen 
ist!) — Viel zu wenig bekannt scheint aber noch der große Anteil zu sein, den 
die atmosphärische Polarisationsforschung an der Erkenntnis und genaueren 
Verfolgung derselben hat. Sehen wir zunächst ab von den rein meteorologischen 
Vorgängen, bedenken aber dabei, daß der Gedanke der möglichen starken Ab- 
hängigkeit meteorologischen Geschehens von Vulkanausbrüchen und Vorgängen 
auf der Sonne nicht mehr von der Hand zu weisen ist*), so sehen wir, daß es 
fraglos nicht nur für die vom atmosphärischen Reinheitsgrad stark abhängige Astro- 
physik (Beobachtungsmöglichkeit, richtige Deutung des mehr oder weniger stark 
durch dem Luftmantel geschwächten, ins Instrument einfallenden Lichtes) von 
prößter Bedeutung‘ ist, mehr und mehr die Quellen der Störungen in ihren 
gesetzlichen Beziehungen kennenzulernen, sondern. daß besonders auch die 
Meteorologie größtes Interesse daran hat, alle diese Beziehungen genauestens 
verfolgen zu können, da. die Witterungsverhältnisse in stärkstem Maße abhängig 
sind von der hinsichtlich der Verteilung der Wellenlänge, der Intensität und der 
Richtung durch die Atmosphäre veränderten Sonnenstrahlung. Könnte man die 
Höhenlage der trübenden Schichten bestimmen, so läge der Gedanke nahe, zu 
versuchen, aus dieser bzw. ihrer zeitlichen Anderung Schlüsse auf die Herkunft 
der jeweiligen Trübung zu ziehen. Wenn nun auch schon aus der Verfolgung 
der zeitlichen Anderung 3m Verhältnis zwischen der Schichtdicke und der 
-Strahlungsintensität manches in dieser Richtung geschlossen werden kann, so 
sei doch hier ganz besonders auf die Verfolgung der von der Helligkeits- 
yerteilung am Himmel abhängigen Polarisationsphänomene verwiesen. Haben 
4 S u, a W.Köppen, Met, Ze. 1914, 305—328,
	        
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