Dörffel, K. w Lettau, H.: Der Wasserdampfübergang von einer nassen Platte usw. 351
Wir betrachten nun einen stationären Fall, d,h. für jeden Ort x werde zeitlich
keine Änderung von W, beobachtet, Dies ist nur möglich, wenn die Luft über
die Platte strömt; jetzt erscheint das, was oben für zeitliches Nacheinander galt,
als räumliches Nebeneinander, Die Wasserdampfmenge W ändert sich in der Zeit
ist; um den Betrag Vı2, der zwischen x, und x% inzwischen verdunstet ist,
wobei X =: X, - U(tz— 1} ist. Also gilt: . .
No = WW Ag As fe
EN
hl ® %a rn Sr
Än der Anströmkante ist sowohl x= 0 als auch 4q=0 uad 0* = 0; für die
effektive Grenzschichtdicke erhalten wir somit folgenden Ausdruck ’):
= NY
7 zdq,u
Dabei ist V. definiert als das Mittel der beobachteten V-Werte von x= 0 bis
zur Stelle x. Wir schreiben x”, weil hier nicht die bisher mit x bezeichneten,
in. allen Tabellen aufgetretenen Mittelpunkte der Verdunstungsstellen einzusetzen
sind, sondern ihre Begrenzungen (vgl. Tabelle 7).
Tabelle 7.
3S ,
72 8.9
108 | 125
144 16.1
17.8 19.6
Var 109
zn
23 ı 1025
352 854%
3.09 | 750
2.81 | 6.78
2.80 622
>
l
#
X
6 033
035 | 045
| 043 056 I
(51 0.64
057 | 070
RR
BB
ÖB
“5
TI
Ö27 E Aa AR
0.37 | 0385 , 023 | 024
0.46 | 0.46 | 028 | 0.28
052 | 053 | 032 * OB8
058 | 059 | 036 | 036
Die relative Abhängigkeit vom Überströmungsweg der aus unseren Ver-
dunstungsmessungen folgenden Grenzschichtdicken ö* in em entspricht sehr gut
dem parabolischen Verlauf der aus strengen hydrodynamischen Theorien be-
rechneten; es wurden nämlich folgende Beziehungen abgeleitet:
Von Pohlhausen (2) Teil 2 S, 277:
Öjaminar = 30 Ve Öp-
Von Blasius (vgl. [6] S, 360)* .
Öjarainar 544 V- = Öp-
7 bedeutet wieder die eingangs eingeführte kinematische Zähigkeit der Luft,
In Tabelle 7 und Abb. 5 sind die theoretischen Grenzschichtdicken. enthalten,
Besonders hervorzuheben ist, daß unsere absoluten Grenzschichtdicken noch ganz
eindeutig von der Differenz der Spezi-
fischen Feuchtigkeiten zwischen Platte
ünd Luft abhängen; um. dies genauer
zu belegen, nahmen wir in Abb. 5
poch eine Versuchsreihe auf, bei der
4 Um = 1.06 - 10% war. Es äußert sich
also. wiederum die Wirksamkeit der
„Bigenkonvektion“, die die Feuchtig- a
keitsgrenzschicht um so dieker werden
läßt, je größer 4q ist. Abb, 5.
Auf wiederum rein empirischer Grundlage leiten. wir durch eine Ausgleichung
ab, daß eine „reduzierte“ effektive Feuchtigkeitsgrenzschicht dem definiert werden
X Der Zahlenfaktor 2 ergibt sich aus der Ersetzung des wahren Gefälles von Aq dureh ein
lineares; wählt man eine andere 7- Abhängigkeit bei Aq, so ändert. sich auch dieser Zahlenfaktor,
Streng genomraen müßte auch das Gefälle u = u{y) berücksichtigt werden, was hier zunächst nicht
zeschah. Beide Vereinfachungen wirken gleichsinoig in der Weise, daß wir hier Minimalwerte der
Grenzschichtdicke errechnen.