Skip to main content

Full text: 64, 1936

526 
‚Annalen der Hydrographie und. Maritimen Meteorologie, August 1936, 
Die Rücken auf der Sohle der tiefen. Rinnen, die Im folgenden. behandelt 
werden sollen, sind Gebilde, über deren Entstehung und Aufbau bisher nur 
wenig bekannt ist. Sie besitzen eine schmale, langgestreckte Form, ihre Tiefen- 
änien. verlaufen fast senkrecht zur Stromrichtung, Sie können teilweise die 
ganze Rinnenbreite einnehmen; in einem Falle, und zwar in der Alten Jade, 
erreichte ein solcher Großrücken eine Länge von etwa 1700 m bei einer mittleren 
Breite von nur rund 50m und einem Höhenunterschied zwischen Kappe und 
Fuß von rund 6m. In der Regel bilden sich ganze Reihen yon Großrücken 
hintereinander; der mittlere Abstand von einer Rücken zum nächsten beträgt 
150 bis 250 m, 
Ebenso eigenartig wie ihre Gestalt ist auch die Kornzusammensetzung und 
‚yertellung‘ des diese Großrücken aufbauenden. Materials, Hierüber konnte man 
sich. bisher, wie Verfasser (1929) berichtete, nur auf Grund der beim Fortbaggern 
der Rücken gemachten Beobachtungen eine Vorstellung bilden, Um aber ge- 
nauere Angaben besonders von der Entstehung und dem Aufbau der Großrücken 
zu erhalten, wurden im Jahre 1938 gelegentlich der hydrographischen Arbeiten 
in der Außenjade mehrere Großrücken eingehend untersucht, Die Ergebnisse 
dieser Untersuchungen, die einen Beitrag zu der Frage nach. der Sandbewegung 
auf dem Boden der Flachsee liefern, besitzen ein allgemeines Interesse und 
sollen daher im folgenden mitgeteilt werden. Vorher soll aber kurz über die 
Gewinnung der Bodenproben berichtet werden. 
A. Über die Gewinnung der Bodenproben von den Großrücken, 
Eine Untersuchung der Oberflächenbeschaffenheit der Großrücken durch 
Entnahme von Bodenproben bereitet in mancher Hinsicht Schwierigkeiten, dem 
abgesehen davon, daß eine solche Untersuchung 
hur bei günstigen Witterungsverhältnissen vor- 
zenommen werden kann und daß das Auffinden 
dieser schmalen, langgestreckten Gebilde nicht 
yanz einfach ist, liegt die Hauptschwierigkeit 
im dem. Heraufholen der Bodenproben von be- 
stimmten Stellen (der Kappe, dem Hang und 
dem Fuß) des Großrückens, Die Untersuchung 
muß zu einer Zeit der Tide ausgeführt werden, 
wo die Gezeitenstromgeschwindigkeiten. nur 
gering Sind, weil es sich gezeigt hat, daß die 
Bodenprobe bei größeren. Stromgeschwindig- 
zeiten durch Auswaschung des feineren Ma- 
terials leicht verfälscht werden kann, Außerdem 
ist zu beachten, daß der Greifer bei stärkerer 
Strömung unsicher arbeitet, weil er nicht senk- 
recht fällt, sondern von der Strömung: mit- 
yerissen wird und somit in schräger Lage auf 
den Meeresboden. kommt, und. zwar an einer 
Stelle, die vorher nicht bestimmt werden kann, 
50 daß der Ort der Bodenproben-Entnahme 
nicht genau genug bekannt ist. 
Bei der Untersuchung läßt man das Meß- 
schiff möglichst Jangsam über den Großrücken 
hinweg treiben. and holt hierbei unter fort- 
| | _ währendem Loten der Wassertiefen die Boden- 
proben in schneller Folge mit dem. Greifer vom Meeresboden herauf. Da diese 
Arbeit mit einer Winde nicht schnell genug ausgeführt werden kann, muß sie 
von Hand geschehen, Hierfür kann nur ein leichter Greifer verwendet werden, 
der aber noch so groß ist, daß die gewonnenen Bodenproben für eine Unter- 
suchung: &uf ihre Kornzusammsetzung genügen, Für diese Untersuchungen ist 
hier mit Erfolg ein kleiner, etwa 10 kg schwerer Petersen-Greifer verwendet 
worden, der in geöffnetem Zustande 20.25 em®* Bodenfläche bedeckt (Abb. 1). 
Abb 
Der für die Gewinaung‘ der Bodenproben 
verwendete kleine Greifer,‘
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.