Kleinere Mitteilungen,
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schon. 1930 gewonnen wurde, liegen dem Verfasser leider die Unterlagen nicht
mehr vor; sie möge also nur einen Hinweis insbesondere auf den zwischen
19 und 20% liegenden. kritischen Zeitbereich für Frontdurchgänge geben,
Da sich das subjektive Moment in der Festlegung von Luftmassen und
Fronten schwer ausschalten läßt, wurden unter der Annahme, daß in der Regel
jede deutlichere Front von einer Rechtsdrehung des Bodenwindes begleitet ist,
nun einmal die Rechtdreh-
zeiten des Windes in Ham- Tabelle 1. Zeiten des Druckzunahmebeginns (Häufigkeit in %
burg bestimmt, und zwar nach der Taken des Vermiergen. en EHE U N FG
den Registrierungen des Böen- in Potsdam (nach Seilkopf), REICH AUCH dem EA
schreibers für die 5 Jahre 1924 üruckgang, B nach der Winddrehung.
bis 1928, Die Bestimmung Münden T yo Tem *
wurde in folgender Weise ein- München | Potsdam A __ Potsdam B.__
geschränkt: Die Rechtdrehung Winter (Sommer" Winter [Sommer ! Winter [Sommer
muß 2 Strich (224,°) innerhalb
einer Stunde betragen, die
Windrichtung muß mindestens
3 Stunden lang vor der Drehung
2 Strich (oder mehr) links von
der neuen Richtung gelegen
haben und die neue Richtung
muß 2 Strich (oder mehr) rechts
von der alten für mindestens
3 Stunden bleiben; außerdem
zoll die Windgeschwindigkeit
wenigstens 5 m/sec betragen,
and die in Frage stehende
Drehung soll rechts von Süd,
in. der Westwindhälfte, liegen.
Auf diese Weise werden viele
kurzfristige Pendelungen des
Windes, einzelne Regenböen,
Rechtdrehungen bei. antizyklo-
naler Wetterlage ausgeschaltet,
Natürlich besteht der verblei-
bende Rest ebensowenig nur
aus Fronten, wie umgekehrt
nicht alle Fronten den geforderten Bedingungen genügen und unter obige Recht-
Arehungen fallen, Die Festlegung der Drehung erfolgte auf die nächste volle
Stunde, unter Berücksichtigung etwa vorhandener kennzeichnender Stärke- oder
Strukturänderungen des Windes.
Die Tabelle macht die Existenz gewisser kritischer Stunden wahrscheinlich,
welche um 1h (oder etwas später), um 5h (oder etwas früher), zwischen 7 und. 8b,
um 13% (sekundär um 15 oder 17b), zwischen 19 und 20% und um 22% liegen,
Am geringsten ist die Neigung zu solchen Rechtdrehungen um 6b, zwischen
9 und 10% um 21 und 28%,
Merkwürdig gering erscheint die Abhängigkeit der Lage der kritischen
Stunden von der Jahreszeit, Nur die Zahl der Rechtdrehungen ist z. B. im
Winter von 0—3k mit 50 genau doppelt so groß wie im Sommer (25), im Winter
von 12—14b dagegen mit 50 etwa halb so groß wie im Sommer (96). Ziemlich
wenig ausgesprochen ist auch — mit Ausnahme des 5h.Maximums -— ein Zu-
sammenhang mit der täglichen Döoppelwelle des Luftdrucks,
Am auffälligsten ist das überragende Maximum um 14h; sicherlich ist es
z. T. thermisch bedingt, in gewisser Weise den Hamburger „Seewind“ repräsen-
tierend — womit jedoch nicht ein tagesmäßiges Herüberkommen von Nordsee-
luft gemeint ist und stattzufinden braucht, Außerdem ist es aber auch im
Winter das Hauntmaxzimum.
Ay