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Full text: 64, 1936

a 
Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1936 
9. Wetterskizzen. Nr. 5: Frontenstunden und Frontenlagen. 
Außer über die „Periodizitäten des Aperiodischen“, die Singularitäten, im Jahresgang der Witte 
rung liegen auch schon. Untersuehungen über ähnliche Erscheinungen innerbalb des täglichen 
Ganges der meteorologischen Elemente vor '): 
Schmauß, der mehr als 1700 Depressionen‘ an Hand der Münchener Barogramme studierte, 
jagt über ihr tageszeitliches Verhalten 1, a. folgendes: 
„Die Beweglichkeit einer Depression. ist nicht unabhängig vom täglichen Luftdruck» 
gem Wie bei labilen Zuständen vermag die Tagesperiode eine Depression zurückeuhalten 
is zu den Kulminationsstünden des Iatidrucks, aber auch aufzuhalten, wenn ihre Energie 
sich dem. Ende nähert, Der Druckanstieg — die Rückseite der Depression — selzt am 
leichtesten ein nahe den. Tagesstunden, welche dem Minimum des Luftdrucks im täglichen 
Gange angehören. N . . 
Daneben ist ein Einfluß des täglichen. Temperaturganges unverkennbar: die größten 
Häufigkeitszahlen, £. kh. die kleinsten Widerstände für den Tünsate und die Bewegung einer 
Depression, finden sich in der Zeit von 9% bis in die entsprechenden Nachmittagsshunden.“ 
Seilkopf fand in einer Untersuchung‘ speziell der Teildepressionen In Norddeutschland. eben- 
falls, daß deren Durchgang bestimmte Tageszeiten, und zwar die Stunden. an den Umkehrpunkten der 
täglichen Vruckwelle zum Positiven hin, beworzugt, . . 
Die Werte der Tabelle 1 sind. den angeführten Arbeiten entnommen, Die Münchener sind nach 
der Formel (42040) bereits ausgeglichen, Als Zeit der Winddrehung bei Potsdam ist die Zeit 
zwischen größtem Ausschlag — wor Fälle mit mindestens % 0% — auf östliche oder südliche und 
westliche oder nördliche Richtung genommen; je zwei Stundenzeiten sind zusammengefaßt. 
Bei der gelegentlichen. Führung eines „Wetterbuches“ durch den Verfasser 
fiel es auf, daß auch die Frontendurchgänge in Hamburg &nscheinend be- 
stimmte Tagesstunden beverzugten. Es ergab sich, daß folgendes — nach M.E.Z, 
gerechnet — hier etwa die kritischen Termine für Luftmassenwechsel. sind: 
© 1%, 5b, (750m), 1850, (17h), 19% , (296). 
Die Klammerzeiten ind die weniger ausgeprägten. 
Da die Fronten mit den Depressionen, was den Luftdruckgang am Boden 
betrifft, ziemlich eng gekoppelt sind, so könnte man im voraus erwarten, daß 
gegen 4—5k und 16—17% erhöhte 
Neigung für Frontpassagen besteht — 
was sich umgekehrt wieder auf die 
tägliche Niederschlagsverteilung aus- 
wirken würde, wenn die Regen etwas 
eindeutiger zu den Fronten lägen, als 
sie dies tatsächlich tun {es gibt front- 
ferne und masseninnere Regen; immer. 
hin. ist in manchen Gebieten noch 
ein obigem entsprechendes doppeltes 
Regenmaximum ausgeprägt). 
Es zeigt sich num aber — wel. 
dazu die beigegebene Abb. 1 —, daß 
(in Hamburg) außer der durch die täg- 
liche Druckwelle bewirkten Fronten- 
„steuerung“ anscheinend noch erheb- 
liehe andere Tendenzen wirksam sind, 
um „Frontenstunden“ zu schaffen, die 
gegen 1b, zwischen 7 und 8% zwischen 
18 und 14b, zwischen 19 und 20% und 
Sn gegen 22% liegen, 
Die (strichpunktierte) Kurve der Frontpassagen 1928 zeigt insbesondere um 
1%, 5% und 18% kritische Bereiche, Für die (gestrichelte) nach (429-9) aus: 
geglichene Kurve des Luftkörperwechsels über einen längeren Zeitraum, welche 
AD: 
4 Vgl.z B. E, Leß: Über den täglichen Gang der Sommerregen bei verschiedenen. Weiterlagen, 
Met. Ztschr. 1900, S, 67. — E, Leß: Über die Wanderung der sommerlichen Regengebiete in ‚Deutsch- 
land, Met, Ztschr, 1905, S. 496, 528, — H. Seilkopf: Der Witterungsverlauf in Norddeutschland 
beim Vorübergang barometrischer Teildepressionen, Ann. d, Hydr. 1921, S. 153—154. — A. Schmauß; 
Die Lebensdaten der. mitteleuropäischen. Depressionen, Teil X und II. Disch, Meteorol, Jahrb. für 
1928, Bayero. B 1—90, E1—5. — A, Huber: Temperaturanstiege und -maxima bei Nacht als regel- 
mäßige Erscheinungen des Temperaturrerlaufes, Dtsch, Meteorol, Jahrbuch für 1926, Bayern. C 1—46.
	        
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