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Full text: 64, 1936

Schütte, Kır Der Einfluß der Bewölkung auf die Dauer der bürgerlichen Dämmerung. 309 
wie die Dämmerung selbst, von der Jahreszeit und noch stärker von der geogräa- 
phischen Breite abhängt. Mit Rücksicht auf das starke Anwachsen der Werte 
und die in den bisherigen Beobachtungen nöch vorhandene Unsicherheit sei vor- 
arst die Kürzung K der Dämmerung nur bis zu einer Breite von 60° gegeben. 
Für hohe Breiten wird man auch genauer rechnen müssen, da die Differential- 
formel dann nicht mehr genügen dürfte, 
Auf jeden Fall stellt die Figur 3 eine Skala für die Kürzung der Dämmerung 
bei Bewölkung 5 dar, die je nach den Umständen, bei anderer Bewölkung mit 
einem Faktor, der größer oder auch kleiner als 1 sein kann, zu multiplizieren ist, 
Es sei noch darauf hingewiesen, daß W.Malsch Werte für die Verfrühung 
des Dämmerungsendes gegeben hat!), Diese beruhen aber nur auf Schätzungen, 
welche von ihm im Herbst 1922 auf dem Feldberg (Schwarzwald) ausgeführt 
wurden, Eine Abhängigkeit von der Breite und Jahreszeit kann in seinen Mes- 
zungen natürlich auch nicht zum Ausdruck kommen. Die Werte von. Malsch 
sind übrigens auch etwas größer als die hier auf allgemeinerem Wege gefundenen; 
ob und wie weit dies vielleicht durch die örtlichen Verhältnisse oder durch die 
persönliche Auffassung des Beobachters bedingt ist, entzieht sich der Beurteilung 
des Verfassers. Man wird aber exakte Helligkeitsmessungen vorziehen müssen, 
um eine einwandfreie Grundlage zu schaffen. Dann dürfte der hier vorgeschlagene 
Weg zur Abschätzung der Kürzung der Dämmerung auch praktisch brauchbare und 
zuverlässige Werte liefern. 
München, im April 1936. 
Bericht über die 59. Chronometer-Wettbewerbprüfung (1935/36) 
in der Deutschen Seewarte. 
Amtlich. 
(Hierzu Tafel 53.) 
Die 59. Chronometer-Wettbewerbprüfung (1935/86) begann wie üblich Anfang 
November 1935 und endete am 29, Februar 1936. Es wurden 10 Instrumente 
eingeliefert, und zwar von: 
A. Lange & Söhne, Glashütte i, Sa. . ‚ % Chronometer, 
Chronometerwerke, Hamburg „- . . . 3 » 
F. N. Tietz, Kiel 0... 4 4 ‚1 a 
zusammen 10 Chronometer, 
Diese sehr geringe Zahl findet ihre Erklärung in der im letzten. Jahr ein- 
getretenen starken Nachfrage, die zum Absatz aller Bestände führte, und in der 
Unmöglichkeit, die Chronometerindustrie so schnell neu zu beleben, daß sie mit 
der Nachfrage Schritt halten konnte, Das von der Firma A,Lange & Söhne 
eingelieferte Instrument Nr. 691 ist eine Neukonstruktion mit Ankergang und 
3östündiger Laufzeit bei Fortfall von Schnecke und Kette. Das Federhaus ist 
fiegend angeordnet, Die Abmessungen des. Instrumentes, im besonderen von 
Onruhe, Spirale und Zugfeder, sind die gleichen wie bei den bisherigen Chrono- 
metern, Die Gangschwankung dieses Instrumentes steht an erster Stelle, infolge 
eines zu großen C rückt es an die zweite Stelle. Der Wert Syax = 0.4® ist Folge 
eines zu großen Uhrvergleichsfehlers des Beobachters. Beim vorjährigen Wett- 
bewerb wurde das von der Seewarte in Auftrag gegebene Schwesterinstrument 
Nr. 692 „außer Wettbewerb“ mitgeprüft; es erreichte das gleich günstige Resultat 
wie Nr, 691 und stand sowohl. nach Gangschwankung wie Gütezahl an erster Stelle, 
Alle Instrumente haben die Prüfung bestanden, Die Leistung der Firma 
A. Lange & Söhne, der die vier besten Chronometer gehören, konnte mit einem 
Geldpreise ausgezeichnet werden, Die Einordnung erfolgte wie im vorigen Jahre 
nach der Formel 75:34+T+. 
4 w. Malsch:;: Ende der Tageshelligkeit nach Sonnenuntergang, Met. Zschr. 1927. 8, 314.
	        
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