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Full text: 64, 1936

a74 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1936, 
ESE 6 zurück, Seit 8% sind etwa 2.8 mm Regen gefallen, Schwer Jastet der 
graue Regentag. Der Wind frischt weiter bis 16% auf ESE 7 auf. Es regnet 
immer weiter, Von 12% ab sind wieder 4,5 mm Regen gefallen, Zuweilen reißt 
die Nb-Decke etwas auf, und man sieht darüber die dicke Ast-Schicht weißlich 
schimmern, 168 1 17,5°% tx 19.2; f 90%, 
Nach Einbruch der Dunkelheit hat es hin und wieder geblitzt, Um 19% 
springt der Wind auf NE und erreicht Stärke 8, Der Regen rauscht nach wie 
vor ziemlich stark herunter (seit 16 7,7 mm). 20%: tt, 16,2%, tw 19.5; f 90%. 
Um 20° blitzt es in großer Nähe. Kurz darauf knallt es, als ob ein Geschütz 
gelöst wird. Noch einige Male blitzt und donmert es und gießt dazu in Strömen, 
Aber plötzlich Öffnet sich voraus ein heller Fleck, Das war den ganzen Tag 
lang‘ nicht geschehen: es klart auf! Als hinter uns die dunkle Weolkenbank 
steht, und vor uns vom klaren Himmel der Mond ein merkwürdiges Licht auf 
das regennasse Deck wirft, bricht aus E ein Sturm los, Obwohl er genau von 
achtern. kommt, pfeift und heult er stark, Die See ist im Augenblick sehr hoch, 
schäumt fast völlig weiß und braust, Hinter uns, auf der dunklen Wolke, steht 
10 Minuten lang ein weißer, einfarbiger Mondregenbogen mit weißgrauem Kreis- 
abschnitt zwischen Horizont und Bogen. Der Sturm flaut langsam auf Stärke ? 
ab, dreht innerhalb einer Stunde auf NNE zurück und bleibt bei klarem Himmel 
noch lange unverändert, Der Mond geht in einer Wolkenbank unter. Wie ein 
Wikingerschiff glänzt er über der Wolkenbank, sieht aus wie ein flammendes Toten- 
schiff, erscheint als brennendes Wrack — und ist verschwunden, H, Edeler. 
7. Klimatographische Witterungsschilderung, Nr. 70: Kamerun, — Aus 
der Sammlung des überseeischen metcorologischen. Dienstes der Deutschen Seewarte. — 
Verlauf eines Gewitters in der Übergangszeit von der Trocken- zur 
Regenzeit in Bum [Bamenda-Hochland]. Beobachtungstag: 31. März 1985, 
_ Der Häuptlingsort Bum Hegt in Luftlinie 36 km nordnordüstlich von der Missionsetation Belo4) 
in. der Landschaft Beköm auf einer 1275 m hohen Kuppe, die von mehreren Hügeln um 40 bis 50 m 
überragt wird. Das Gelände füllt von Bum in zwei Stunden Ahstieg‘ zu einem größeren Talkessel von 
885 ın Höhe ad. ; 
Der Rastplatz Bum wird um 14°% erreicht. Um 15: türmen sich im S dunkle 
Cu zu phantastischen Türmen, Donner ist aus derselben Richtung hörbar. Der 
Wind weht aus N mit Stärke 4. Die Lufttemperatur beträgt 26°, — 15%: Starker 
Regen im S. Über den Lagerplatz zieht ein Schwarm Heuschrecken von N nach 
S, der aber hinter dem Platz nach NW abschwenkt, — 15%; Von N kommende 
Cunb verbreiten sich sehr schnell, Es setzen Windstöße aus S ein. In der Be- 
wölkung sind drei übereinander liegende Schichten wahrnehmbar: die oberste 
Schicht bilden scheinbar bewegungslose, hohe und helle Cu. Darunter ziehen 
Cunb von N nach S, während die unterste Schicht aus sehr schnell und niedrig 
fliegenden Freu mit einer Bewegungsrichtung von W nach E besteht, — 16%: 
Im NE ist es noch klar, und die Talebene liegt im Sonnenschein. Über uns 
wird jetzt ein Brausen und Rauschen hörbar, das langsam anschwillt, Die Canb- 
und Freu-Schichten formen sich zu horizontalen weißen Schleiern, Regenstreifen 
werden sichtbar, und es dauert etwa 10 Minuten, bis die ersten Tropfen fallen, Die 
Hauptmasse des Regens geht jedoch in 2 bis 3 Stunden Entfernung im NE nieder, 
Bald hat die von 8 heranrückende Regenfront unseren Standort erreicht, 
Peitschende Windstöße aus S und starker Niederschlag, der mit Hagelschloßen 
bis Haselnußgröße vermischt ist, setzen ein, Um 16%r erfolgen starke Einschläge 
in nächster Nähe (das Häuptlingsdorf ist bereits achtmal durch Blitzschlag ein- 
geäschert worden), Die Cunb-Schicht bewegt sich nunmehr von NE nach SW, 
und der Regen zieht nach N ab. Nach einer kurzen Regenpause stoßen um 
16°% neue sehr tiefe Cunb von SE vor, und einzelne Wolkenfetzen ziehen dicht 
über den gegenüberliegenden Hügelketten hin. Wind NE 3 AusSE wird neuer 
Donner hörbar. Die rasch von dort anrückende Regenwand befindet sich bereits 
nach 5 Minuten über den jenseitigen Hügeln. Die Frcu-Fetzen. schrumpfen und 
verschwinden. Die Temperatur sinkt auf 18%, und im NE blitzt es erneut. Um 1658 
4) Über die Lage der Missionsstation Belo-Beköm s. Ann, d. Hydı. usw. 1986, Klimat, Witirgs- 
schldre. Nr. 66 in Heft V 8.226 [Schirrmacher]
	        
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