340 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1936.
gehalte zwischen 35.1%, und 33,8% bewegen, liegen die Punkte auf einer
Geraden, Am Boden von S1 und 82, also bei den nördlichsten und zugleich
tiefsten Stationen. dieses Gebietes ist das Nordiseewasser mit S=—35.1%, und
== 60° am reinsten erhalten, Am Boden der flachsten Station P10 mit nur
39 m Tiefe (S = 38.8%s t=13,4°) ist es am meisten mit salzärmerem und
wärmerem Wasser vermischt. Sieht man die beiden genamıten Wasserarten als
Komponenten an, so sind bei der Station 53; 93%, bei S 4: 78%, P12: 71%
P 13: 58%, und P11 noch 8%, des am Boden von S1 und S2 auftretenden
reinen Nordseewassers beigemischt, Der Sauerstoffgehalt ist mit 86%, bis 78%
recht hoch, das Wasser kann also noch nicht lange am Boden lagern.
In der Miıte des Kattegats lagert eine zweite Wasserart (II), sie wurde am
Boden der Stationen P9 (Tiefe 31 m), P14 (99 m), P15 (81 m), P16 (61 m),
55 (55m), S6 (55 m), H14 (30 m) und auch noch für die isoliert liegende
Station S7 (34 m) vor dem Nordausgange des Sundes festgestellt, es ist das
Gebiet von nordwestlich Läs6ö bis südlich von Anholt, Die Eigenschaften dieses
Wassers weichen von denen in Gebiet I festgestellten völlig ab. Als Komponenten
kann man die beiden Wasserarten 33,8% 5.2° bei S7 und 83.0%m 10.1° bei
P 9 ansehen, Der Sauerstoffgehalt beträgt 623°, bis 70%, ist also unverkennbar
kleiner als in dem nördlich benachbarten Gebiete, Es liegt der Gedanke nahe,
daß sich diese Wasserart schon längere Zeit am Boden befunden hat, und zwar
entweder in dem gleichen Gebiete oder aber nördlich davon, von wo es durch
die dort festgestellte, erst In jüngerer Zeit eingedrungene Wasserart I verdrängt
worden sein kann,
Das noch übrige Gebiet des südlichen Kattegats wird von einer dritten
Wasserart (III} eingenommen, es umfaßt die Stationen H 10 (20 m), H 11 (30 m),
H 12 (30 m), H 18 (50 m), J1i (20 m), J2 (22 m), J3 (25 m), J4 (25 m), J5
(25 m), N9 (23 m), 57 (34m). Die nach dem Großen Belt zu gelegene Station
H9 fällt aus der Beziehungskurve III heraus, Der Sauerstoffgehalt des Boden-
wassers der sämtlichen Stationen dieses Gebietes ist höher als in dem Gebiete II.
Figur 18 auf Tafel 42 zeigt in ihrer linken Hälfte, daß die aus den T—5S-Dia-
grammen gefolgerte Gruppierung der Stationen durch die Beziehungen zwischen
Salz- und relativem Sauerstoffgehalt gestützt wird.
Das gleiche Verfahren führte für die Beobachtungen vom 18./20. VIIL zum
Ergebnis, daß sich alle Beobachtungen um zwei T— S-Beziehungskurven gruppieren,
Die Kurve 1 umfaßt die Stationen P 9 bis P 14 sowie S 4. In der Figur 19 ist die
Südgrenze des Gebietes durch eine gestrichelte Linie bezeichnet, Die Kurve 2 umfaßt
alle übrigen Stationen, Das S—0,-Diagramm für das Bodenwasser des Kattegats
führt zu der gleichen regionalen Teilung (vgl. Fig. 18). Die Station H 9 liegt ganz
abseits, sie liegt aber auf der T—8S-Beziehungskurve III vom 8,/9. VIIL Der
Vergleich der Beziehungskuryen vom 18,/20. VIIL mit denen vom 8,/9. VIIL
(vgl. Fig. 17b) zeigt, daß die Kurve 2 als mit II zusammenfallend betrachtet
werden kann. Die Kurve 1 unterscheidet sich etwas von der Kurve I; offenbar
ist von Norden her kälteres und etwas salzärmeres Wasser eingedrungen, das in
seinen. Eigenschaften aber denen der Wasserart I sehr nahesteht. '
Aus diesem Vergleiche ist der Schluß zu Ziehen, daß im Verlaufe der Zeit
vom 8/9. VII. bis zum 18./20, VIIL der Bereich des sauerstoffreichen Boden-
wassers I sich nach Südwesten bis südlich der Insel Läsö ausgedehnt hat. Das
sauerstoffarme und hochsalzige Bodenwasser IX hat sich über das gesamte süd-
liche Katteyat ausgedehnt, und das vergleichsweise sauerstoffreiche und salzarme
Bodenwasser HI ist nur noch auf der Station H 9 festzustellen; allem Anschein
nach ist es durch den Großen Belt südwärts gewandert,
Weniger einheitliche Verhältnisse sind von. vornherein bei der Zwischen-
schicht zu erwarten, da deren Eigenschaften sowohl durch Mischung mit dem
darüber wie mit dem darunter lagernden Wasser verändert werden, Die Tempe-
ratur- und Salzgehaltswerte der Zwischenschicht wurden für jede Station ab-
geleitet, indem auf den T—$S-Diagrammen die für die Unter- und die Ober-
schicht gültigen T—$S-Kurven erforderlichenfalls bis zum Schnittpunkte geradlinig
verlängert wurden. Die so festgestellten Temperatur- und Salzgehaltswerte ent