296 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Mai 1936,
die Lufttemperatur noch etwas gestiegen (212°, die Wassertemperatur bleibt
unverändert 20,7%. Die Feuchte hat sich auf 883% verringert. Regnende große
dunkle Cu treiben langsam im NW und N. Eine SSE—NNW-Wolkenbank, die
jedoch keinen Niederschlag Hefert, wird um 17%) überholt, Um 17% verstärkt
sich die lange NW-Dünung und 1äßt das Schiff wieder stark rollen,
Schon vor Sonnenaufgang ist alles wieder feucht, und um 19%u sieht das
Deck aus, als ob es geregnet habe (Feuchte um 20% 87%). Um 20% sind die
Luft- und Wassertemperatur je um !/,“ gesunken, Obwohl es gar nicht sehr
warm ist (21.1°%, wirkt die Feuchte so erschlaffend, daß man ab und zu einen
tiefen Atemzug tun yauß, um Luft zu schöpfen. Alles, auch in den Kammern,
ist feucht. Um 23% ist es wie schon, um 205 völlig bedeckt, im übrigen ist das
Wetter unverändert,
Die Sicht ist den ganzen Tag über sehr guf gewesen. Temperatur und
Feuchte wurden mit einem Aspirations-Psychrometer bestimmt. H, Schwieker,
7. Klimatographische Witterungsschilderung, Nr. 66: Kamerun, — Aus
der Sammlung des überseeischen meteorologischen Dienstes der Deutschen Sepwwarte. =
Witterungsverlauf am Ende der Harmattanzeit in Belo-Beköm, Beob-
achtungstag: 5. März 1935,
Die Missionsstation Belo legt in der Landschaft Beköm des Bamenda-Hochlandes auf
etwa 6° 11’ N und 10° 19 E im 1315 m Meereshöhe, Der Ort ist. auf der Moiselschen Karte ron
Kamerun!) als Tscha angegeben. Die Station liegt in einem vach WNW sich öffnenden Tal auf
anem das halbe Tal in Längsrichtung durchziehenden 60 m hohen Hügel, Die umgebenden Höhen-
Age Öberragen die Station durchschnittlich um 200 m. Bei starkem Harmattan sind die Höhen nicht
SrKEHNDaF.
7h:; Bei Sonnenaufgang‘ ist 44 des Himmels mit kleinen. Cu-Ballen bedeckt.
Von SE kommt eine kaum merkbare Luftströmung. Dichter Harmattan verdeckt
im NW die Sicht auf die Berge. t 17% — 8b: Die Cu-Ballen lösen sich in kleine
Fetzen auf, Der Rauch der Feuer auf den Eingeborenen-Farmen legt sich träge
an die umliegenden Hänge, t, 22°; Wind SE 1. — 9t; Im SE bilden sich lang-
gestreckte Cu, Der Harmattan nimmt zu. Möglicherweise kann aber auch die
stärkere Sichtrerminderung durch den niedergedrückten Rauch verursacht sein.
Der S-Wind schwillt auf Stärke 2 an. t. 25°. — 10%: Überall über den Höhen,
besonders im E und NE, teilweise aber auch im W bilden sich Cu und Ci
t 26°; Wind WSW 3. — 11%: Die Cu im N und S haben beträchtliche Mächtigkeit
angenommen und weisen dunkle Schatten auf, Dazwischen zeigen sich Ci-artige
Bänder, Himmelsbedeckung 3. Im SE, E und NE beginnt eine St-Decke sich
auszubreiten. t 27°; Wind WNW 4, zeitweise 5,
125; Cu bedecken ;%; des Himmels. Im S steht dunkles Regengewölk. Zeit-
weise bricht die Sonne durch die Wolkenlücken, t 26°; Wind W 4. — 136; Die
Cu haben den ganzen Himmel bedeckt. Im der Bewölkung lassen sich
drei Schichten erkennen: die oberste Schicht ist hell und ballig. In ihr ist keine
Bewegung festzustellen, Darunter liegt eine dunkle, ebenfalls geballte, von N
nach E ziehende Schicht. Die unterste Schicht endlich besteht aus faserigen,
sehr dunklen und zerrissenen Schlechtwetter-Cu, die sich von W nach E bewegen.
Der W-Wind ist auf Stärke 3 abgeflaut und läßt weiter nach, Die Temperatur
ist unverändert — 131%; Es donnert im E und blitzt im SE, Das Gewitter zieht
über die Höhen nach S. — 13%hk: Leichter Regen auf der Station. — 13%n:; Das
Gewitter zieht weiter nach SW, wo auf den Höhen starker Regen fällt. Der
Wind frischt aus SW auf Stärke 4 auf. — 145: Cu und Nbst bedecken den ganzen
Himmel, t 21°, Der Wind hat auf SE 1 gedreht, kommt aber für kurze Zeit
in derselben Stärke aus N. — 15%; Die Bewölkung ist unverändert, In den
Seitentälern ziehen an den Hängen Nebelschwaden hoch. Im W ist wieder Donner
hörbar, und in einem Nachbartal im N geht ein Gewitter mit starkem Regen
nieder. t. 21°; Wind W.1 — 17h; Die niedrigen Nbst sind verschwunden; eine
Decke von Steu verhüllt den ganzen Himmel Noch immer ist im N Donner zu
X Blatt 3 (Fumbän) der Ausgabe Kamerun des Großen Deutschen Kolonialatlas In 1: 1000000.
Bearbeitet. ron P, Sprigzade und M. Moisel, herausgegeben. vom Reichskolonialamt, Berlin 1911,