Frotscher, W.: Funkortung auf große Entfernungen durch Eigenpeilung: 215
Funkfeuers gelegt. So erhält man eine Seekarte und darüber zwei Scharen von
Azimutgleichen. Die Ortung geschieht wie beim ersten. Verfahren durch Ablesen
des Schnittpunktes der beiden durch Peilung ermittelten. Azimutgleichen.
Das Verfahren hat den Vorteil, daß sich die Azimütgleichenscharen eines
Funkfeuers für jedes beliebige andere auf der gleichen Breite verwenden lassen,
und daß man beliebig viele Stationen zum Peilen auswählen kann, Werden
Stationen. gepeilt, von denen keine Azimutgleichenkarten vorhanden sind, so
genügt es im Notfalle, zur Orientierung die Azimutgleichenkarten zu verwenden,
die den Breiten der gepeilten. Stationen. am. nächsten Hegen, |
Die Figuren 4 bis 6 mögen das Verfahren veranschaulichen, Fig. 4 ist eine
Seekarte, die Azimutgleichen von Norddeieh enthält; darüber legt man das
durchsichtige Netz des Funkfeuers B (Fig, 5), angenommen auf 4, = 8° W, ga= 0°
Die Senkrechte durch das Funkfeuer muß durch den Meridian 8° W gehen.
Man verfährt wie im Verfahren 1,
Wenn das Funkfeuer nicht auf der Seekarte liegt, so bringt man. den senk-
rechten Rand, der um 90° vom Funkfeuer entfernt ist, auf den Meridian 4-4 90%
Zur Kontrolle kann man noch ein zweites oder drittes Netz von Azimut-
gleichen darüber decken (Fig, 6). ;
Dieses zweite Verfahren könnte praktisch wie folgt durchgeführt werden:
Man verwendet als Kartentisch einen offenen Kasten, der oben durch eine Glas-
. „E
HC Sn Sn 9) de
MC CA CA SS 8
3,
DÜHE
Fie
platte G abgeschlossen. ist (Fig. 7), Die Azimutgleichennetze und die Seekarte
sind auf Rollen Ay, As» , aufgewickelt und werden über die Glasplatte G zu
den gegenüberliegenden Rollen. Br, Br = = = = = geführt, Durch Drehen an den
Rollen kann die Lage der Karten untereinander und. gegen den Tisch verändert
werden, während die Breite stets erhalten. bleibt. Die Glasplatte, auf der die
Karten Heyen, wird von den Lampen L, und L erleuchtet,
Kleinere Mitteilungen.
i. Wetterskizzen, Nr. 1: Ungewöhnlich hoher Luftdruck in der Arktis und
große Sturmhäufigkeif in der Biskaya im Winter 1935/1936.
In den Witterungsübersichten zum „Täglichen Wetterbericht des Deutschen Reichs-
wetterdienstes“!, wurde bereits darauf ‚hingewiesen ”), daß die Groößwetterlage des letzten
Winters ein völlig anderes Gepräge aufwies als in den vorhergehenden Jahren? Am
10. Dezember vorigen Jahres. passierte die letzte Sturmzyklove mit nordöstlichem Kurs die in den vor-
ängegangenen Wintern 0 beliebte Zugbahzn durch die Dänemarkstraße, Auf der Rückseite dieses
Fiefs entstand dann bis zum 14. Dezember aus der Vereinigung: eines von. Labrador aus nordostwärts
xandernden und eines vom Baffinsiand ber südostwärts vorstoßenden Hochs eine Antizyklone won
040 mb über der Davisstraße, deren Zentrum sich bis zum 18, Dezember zur Ostküste Grönlands
gerlagerie and diesen Platz seitdem kaum mehr verlassen hat, Vorübergehende nördliche
Furückdrüngung dieses Hochs um den 10. und 27%. Januar, 25. Februar und 4. März wurden. immer
wieder rasch. EEE, gemacht, genau 80, wie der EHE eines. tiefen Druckwellentals über
Grönland hinweg am 9, Februar nur eine ganz rorübergehende Schwächung dieser Antizyklone her-
zeiführen könnte. Erst am 10. März gelang es einer nordatlantischen Depression, wenigstens auf dem
südlichen Teil der Dänemarksiraße entlang, in die Ostgrönlandses vorzudringen und das prönländische
Höch gänzlich. zu zerstören, das sich aber sofort wieder erneut aufbaut, schon bald die Zyklonenbahn
durch die Dänemarkstraße wieder völlig blockiert und am 21. März die beachtenswerte. Höhe von
1040 mib erreicht hat, Ks verharıt bis zum 4. April im östgrönländischen Raum und wird erst dann
_ 1) Herausgegeben. von der Dentschen Seewarte, — 2?) Am 10, und 25. Januar 1936, — % Vgl.
g, 5. die Witterunessübersicht rom 3. Januar 1984. 7