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Full text: 64, 1936

310 Annalen der Hydrographie und Maritimer Meteorologie, Mai 1986. 
seitigen. sein, der oben angedeutet ist, und der zu einer rechnungsmäßigen Ver- 
wendung dieser Abtrift verleitet, 
Es schadet daher nichts, wenn man noch einmal die einfachen geometrischen 
Prinzipien sich vor Augen führt und sie insbesondere von der Frage her be- 
‚euchtet, was angerichtet werden kann, wenn man einfach Abtrift mit entgegen. 
gesetzten Vorzeichen gleich Luywinkel setzt, Es ist das zwar eine geometrische 
Angelegenheit, die zeichnerisch jeder Tertianer beherrschen kann, rechnerisch ein 
interessantes Problem für den Sekundaner ist, aber es gelingt vielleicht doch, 
dem Leser aus. der Praxis einige Fingerzeige zu. geben, aus denen. er orjentierende 
Gesichtspunkte für den praktischen Fall gewinmen kann. 
Es handelt sich also um einen Vergleich zwischen der sogenannten ersten 
und dritten Grundaufgabe des Winddreiecks*).. Bei der ersten Grundaufgabe 
Miegt ein. Flugzeug irgendeinen. Kurs mit der Eigengeschwindigkeit e unter dem 
Einfluß eines Windes von der Stärke w, der unter dem Windwinkel @ einfällt, 
Die Folge ist ein. Grundweg, der mit der Geschwindigkeit > zurückgelegt wird, 
and die Abtrift a ist der Winkel zwischen e und v. Man zerlegt das gchief- 
winklige Dreieck (Abb. 1) in zwei rechtwinklige und erhält damit die Formel: 
voten =D = He CO5068 — c0tg & 
daneben die Grundgeschwindigkeit 
CT TU 
Bei der dritten Grundaufgabe soll ein Flugzeug mit der Eigengeschwindig- 
keite einen bestimmten Kurs fliegen, wenn ein Wind. mit der Stärke w unter dem 
Windwinkel 6 einfällt, Man denkt sich also (Abb, 2) den Standort S durch den 
Wind nach S' versetzt und schlägt von diesem Punkt mit dem Radius @& einen 
Kreis, der die gewünschte Kurslinie schneidet, Daraus ergibt sich der Luy- 
winkel Z: 
eoseo 1 = cose0 $ * xx 
and die Grundgeschwindigkeit 
Ya] went — Fo (6%) 
Es interessiert ein Vergleich der Formeln. (1) und (3), Setzt man nämlich 
(3) in €{1) ein, so schreibt sich 
COlg a == OB m CORE sy x m kom fe 
woraus allein. sich schon ergibt, das a und % im allgemeinen ungleiche Werte 
haben werden. | | 
Am deuflichsten zeigen sich die Verhältnisse in einem Polardiagramm, dem 
sogenannten. Windpunktdiagramm, von dem in den beigegebenen Tafeln nur je 
eine Hälfte beigegeben ist, Jeder Punkt dieses Polardiagramms stellt einen 
„Wind“ dar; er wird bildlich dargestellt durch einen Strahl von diesem Wind- 
punkt zum Zentrum des Polarsystems, Der äußere Radius des Diagramms ist 
gleich 1 und stellt die Eigengeschwindigkeit des Flugzeuges e==1 dar, so daß 
jede Windstärke relativ zur Eigengeschwindigkeit gemessen wird. Der Radius- 
vektor ist demnach x 7 der Winkel des Radiusvektors mit der Mittelachse ist der 
Windwinkel ö, der demnach vom. Stirnpunkt des Diagramms von 0° bis 180° zählt. 
Setzt man in dieses Diagramm die kartesischen Koordinaten, x nach oben, 
y nach rechts, ein, so wird. 5 
VL 
ind => Ta {siehe ‚Abb, 37, 
{8} 
1) Siehe W. Immer, Grundlagen der Flugzeugnavieation, 1934 Ss. 624.
	        
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