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Full text: 64, 1936

202 ‚Annalen der Hydrographie und. Maritimer Meteorologie, Mai. 1936. 
stellung eng zusammen, was hoher Temperatur und geringer jährlicher Änderung 
derselben. entspricht, Die Sonne erreicht zweimal im Jahr einen Höchststand 
and zweimal einen Tiefststand; jeweils ein bis zwei Monate später erreichen 
dann auch Lufs- und Wassertemperatur ihre Höchst- bzw. Tiefststände. 
Anders legen die Verhältnisse im Herrschaftsgebiet der Passate, Abb, & 
zeigt die Darstellung des Jahresganges der Monatsmittel von. Luft und Wasser 
in 15° N, 85° W, einem Punkt, welcher das ganze Jahr über im Bereiche des 
Nordostpassates liegt. Es zeigt sich hier ein einfacher jährlicher Gang (s, die 
Darstellung in Abb. 3 links unten), Dies ist bemerkenswert in Anbetracht der 
Tatsache, daß die Sonne in 15° N noch zwei gut getrennte Höchststände im 
Jahr erreicht. 
Der jährliche Temperaturgang bei 15° 5, 5° W, wie er auf Abb. 4 dargestellt 
ist, zeigt das südhemisphärische Änalogom zu 15° N, 35° W, Der Punkt liegt 
das ganze Jahr über im Südostpassat, Die Luft- und Wassertemperatur hat 
einen einfachen. jährlichen Gang mit den Höchstwerten im März und den Tiefst- 
werten im August bis Oktober, Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden 
für Nordost- und Südost-Passat repräsentativen Punkten ist die bedeutend nied- 
rigere Mitteltemperatur im Süden. Dies steht im Einklang mit der Tatsache, daß 
der meteorologische Äquator auf der Nordhalbkungel in 5° N-Breite liegt, Zum 
Abschluß der Betrachtung des Weges New York— Kapstadt sei noch auf Abb. 8 
rechts unien hingewiesen, Wo der Jährliche Gang von Luft- und Wassertemperatur 
in einem Punkte nordwestlich von. Kapstadt veranschaulicht wird. 
Noch für einen. zweiten den Atlantischen Ozean nordsüdlich überquerenden. 
Schnitt wurde der jährliche Gang der Temperatur untersucht, Die dazu ausge- 
wählten. Punkte gruppieren sich um den Weg, den die vom Kanal nach der Ost- 
küste Südamerikas fahrenden Schiffe zu nehmen pflegen. Als Ausgangspunkt 
wurde St. Mathieu an der Küste der Bretagne gewählt und als Endpunkt Monte- 
videos. Die Einzelpunkte haben einen Breiten abstand von 10°, was für praktische 
Zwecke genügt, Die Tab. 3 zeigt die Monatsmittel der Lufttemperatur im Bereich. 
der Südamerika-Route. Man erkennt überall den typischen maritimen Jahres- 
gang: Im Norden Tiefstwerte im Februar und März und Höchstwerte im August 
and, September, Im Süden sind. die entsprechenden Monate: März— April einer- 
seits. und Augusi— September andererseits, Der Äquator hat auch hier bereits 
südhemisphärischen Gang, was mit dem Resultat übereinstimmt, welches durch 
den. Schnitt New York—Kapstadt. gefunden wurde. An den Punkten vor der 
Küste in 20° und 80° 8 Kindet man. Minimalwerte im Juli und Maximalwerte im 
Februar, Es zeigt sich hier die Wirkung des südamerikanischen Kontinents, 
In der Tab. 4, mit den Differenzen zwischen Luft- und Wassertemperatur, erkennt 
man wieder die Tatsache des Nachhinkens der Wassertemperatur hinter der 
Lufttemperatur. 
Vergleicht man nun die Isoplethendarstellung der mittleren. Temperaturver- 
hältnisse auf der Südamerika-Route!} (Abb. 5) mit der Darstellung des Weges 
New York—XKapstadt (Abb. 1), so zeigt sich ein bemerkenswerter Unterschied, 
Betrachtet man z.B. den Verlauf der 25°-Isotherme im Norden, so zeigt sich auf 
Abb. 5 eine glatte Wellenlinie, während in Abb. 1 eine sehr starke Aufbiegung 
nach Norden zu sehen ist. Dies ist darauf zurückzuführen, daß man auf dem 
Wege von New York nach Kapstadt sich bis zum Äquator im Bereich warmer 
Meeresströmungen aufhält: Golfstrom, nördliche Passattrift und die westlichen 
Anfänge des Gulneastromes werden durchfahren, Erst südlich des Ägquators 
yelangt man in die hier kalte südliche Passattrift und schließlich in den Bereich 
des kalten. Bengnellastromes, Auf der Südamerika-Route ist es bis zu. gewissem 
Grade umgekehrt, Der kalte Kanarenstrom wird gestreift, man durchfährt die 
warme nördliche Fassattrift und die hier ebenfalls warme südliche Passattrift 
und gelangt schließlich. in. die warme Brasilströmung und erst bei Montevideo 
machen sich die letzten Ausläufer des kalten Falklandstromes bemerkbar, 
4 Temperaturen von St, Mathien und Montevideo nach Köppen-Geiger, Handbuch der Klima- 
tologie. Ba, P Teil L und Bd. 2, Teil 6.
	        
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