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Full text: 64, 1936

(96 Annalen. der Hydrographie und Maritimers Meteorologie, Mai 1936. 
Hochs durch Doppelkreise gekennzeichnet, die Lage der durch. den Hochdruck- 
vorstoß entstandenen. Zyklone jeweils durch einfache Kreise, Die Balın des Hochs 
und damit des Drucksteiggebietes führt von Westen nach Osten meist südlich 
der großen Seen und zeigt erst nach Überschreiten. des Golfstromgebietes eine 
gegen Süden gerichtete Bewegung, Wenn das Hoch an der Küste steht oder 
das Meer bereits befreten hat, sind die ersten sichtbaren Anzeichen der Zyklornen- 
bildung zu erkennen, Während das Hoch seine Bahn. weiter fortsetzt, rückt das 
entstandene Tief langsam an der Küste entlang gegen das Meeresgebiet südlich 
ron Neufundland vor. Indessen ist ein weiteres Hoch und damit Steiggebiet im 
Westen erschienen. Der Durchgang des Steiggebietes ist durch die Zyklone 
jaran zu erkennen, daß der Druckfall im Gebiet der Zyklonen aufhört oder in 
ein Teichtes vorübergehendes Steigen übergeht. Erst wenn das dem Steiggebiet 
folgende Fallgebiet die Gegend des Tiefs erreicht hat, setzt urplötzlich eine 
rasche Vertiefung ein und rasch rückt das Tief entlang der Nordgrenze des 
Golfstromes nach Nordosten. Es braucht jedoch nicht, wenn die Entwicklung 
rasch genug‘ vonstatten geht, das Herannahen des zweiten Hochs abgewartet 
werden, sondern es kann. das dem auslösend wirkenden Hoch unmittelbar. folgende 
Fallgebiet bereits zur starken Vertiefung führen, 
dj Die Entwicklung einer Zyklone vom 12, Dezember 
bis zum 15. Dezember 1930, 
Eine Abart der Golfstromzyklonen ist dadurch gegeben, daß eine Tiefdruck- 
rinne oder ein Maches Tief vom Festland aufs Meer tritt. Die Entwicklung einer 
solchen sei im folgenden kurz angedeutet (siehe Karte 16 bis 22). 
12. Dezember um 13 Uhr. Das Hoch (25) auf dem Westatlantik erschien am 19. 
in. der Gegend der großen Seen. Thm folgte das jetzt an der Küste liegende Tief T (05). 
13. Dezember um 01 Uhr, Das H auf dem Atlantik hat sich auf 10380 mb 
verstärkt, während sich das T auf 1000 mb vertieft hat. Über den großen Seen 
ist ein weiteres H von Westen herangekommen H (25), 
13, Dezember um 13 Uhr, Unter geringer Bewegung gegen. NE hat sich. das 
Tief bei Neufundland auf 990 mb vertieft, Jetzt sind auch an der Rückseite die 
Winde auf 6 bis 7 aufgefrischt, Aus dem Meegresraum in der Nähe des dreißigsten 
Breitenkreises zwischen Bermuda und der Küste liegen keine Meldungen vor, 
jedoch kann aus den Windmeldungen der Umgebung und den daraus folgenden 
Gradienten eine geschlossene 1010 mb-Linie gefolgert werden, Dieses T (10} liegt 
an der Südseite eines Steigyebietes, das zum langsam gegen Osten yorrückenden 
Hoch H (25) gehört, Dem H (25) folgt ein Tief T (15), | 
14. Dezember um 01 Uhr. Unter weiterer Vertiefung auf 975 mb setzt die 
Neufundlandzyklone ihren gegen NE gerichteten Weg fort, Das flache T (15) 
rückt im Süden. von H (25) unter Vertiefung auf. 1010 mb gegen die Küste vor, 
der sich das T (10) vom Atlantik her genähert hat, 
14. Dezember um 13 Uhr, Die Neufundlandzyklone ist in den Raum südlich 
vom Gebiet zwischen Grönland und Island gezogen. Das gegen Osten gewanderte 
Drucksteiggebiet führte zur Bildung des H (20) östlich von Bermuda, Die beiden 
T (10) haben sich unter Vertiefung auf 1000 mb Östlich von Hatteras vereinigt. 
Das von Westen gekommene Fallgebief führte zur weiterem Labilisierung im 
Bereich. der hier am 13, 13 Uhr entstandenen Zyklone T (10), Das H (25) ver- 
größert seinen. Bereich, 
15. Dezember um 01 Uhr. Die Zyklone Östlich von Hatteras hat sich unter 
Vertiefung auf 980 mb zu einer Sturmzyklone entwickelt. H (25) ist auf 1035 mb 
verstärkt, 
16. Dezember um 01 Uhr. Mit 965 mb liegt die Sturmzyklone östlich von 
Neufundland. Unter Druckanstieg auf 1040 mb hat sich das H. südlich der großen. 
Seen verlagert, 
D. Zur Frage der Zyklonenentstehung: 
Wegen der Tatsache des Wanderns der Fallgebiete stellt W. Peppler die 
Entstehung: der Zyklonen über der Umgebung von Neufundland in Abrede, Die 
angeführten Beispiele auf Karte 1 zeigen, daß in der Nähe des dreißigsten
	        
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