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Full text: 64, 1936

Scherhag, Bı: Die Entstehung des Nordsee-Orkantiefs vom 19, Oktober 1935, 157 
Der betrachtete Raum umfaßt also ganz Mittel- und Nordeuropa sowie den 
Ostatlantik, seine Größe ergab sich zu 1.37 +10’ km“ und enthält den ganzen 
Bereich des entstehenden. Sturmtiefs, ; 
Die Summation der für die 78 Gebietsteile erhaltenen. Werte für v?-I 
(v? = Geschwindigkeitsquadrat des Gradientwindes, I == Inhalt des Flächenstücks) 
und ihre Division durch die Größe der Gesamtfläche liefert dann das miltlere 
Geschwindigkeitsquadrat in dem ganzen Gebiet, dessen Beiträge, in die Geschwindig- 
keiten selbst. umgerechnet und in der I 
Einheit m/sec ausgedrückt, Tabelle 1 für Tabelle 1. 
die Tage vom 17, bis 19. Oktober 1935 Mittlere Gradientwindgeschwindigkeiten (m/sec), die 
wiedergibt, en iten en Geschwindigkeit quadraten auf dem 
Wir sehen aus Tabelle 1, daß dem 3ebiet 45° — 70° N, 30° W — 30°E entsprechen. 
mittleren Geschwindigkeitsquadrat über | Datum | 17. Okt. | 18, Okt. | 19. Okt, 
Mittel- und. Nordeuropa am 17, Oktober - ————— —+— 
ein mittlerer Gradientwind von 14 m/see vw (m/see) | * | a ; 25 
entspricht und daß dieser Wert bis U m - 
zum 19. auf 25 m/se@ ansteigt, als der Sturmwirbel auf dem Höhepunkt seiner 
Entwicklung angelangt ist, wobei auf engem Raum natürlich viel höhere Beiträge 
erreicht wurden, N 
Es soll jetzt die erforderliche Länge einer Fröntalzone berechnet werden, 
die in der Lage ist, eine entsprechende Energiesumme zur Verfügung zu stellen. 
5. Berechnung der Dimension der energiespendenden Frontalzone. Die 
Länge L (km) einer Frontalzone, die zwei Luftmassen der Temperatur- 
Aifferenz At (°C) mit der Neigung N trennt, an der die kinetische Energie der 
Höhenströmung‘ unter der Voraussetzung verschwindenden. Druckgegensatzes am 
Boden und innerhalb der beiden Luftkörper genau so groß ist wie innerhalb 
eines ökkludierten Tiefs vom Radius r (km) und dem mittleren Gradient- 
wind vı (m/sec) ist®) On 
—8 T 
AN 
wenn man als Höhe der Frontalzone und des Tiefs 10 km ansetzt. 
Vom 18. zum 19. Oktober, als sich die Entwicklung des Orkantiefs vollzog, 
nahm die kinetische Energie entsprechend den Quadratzahlen der in Tabelle 1 
aufgeführten Geschwindigkeitswerte, also um 625 -— 361 == 264 Einheiten zu, was 
gleichbedeutend ist mit einer Zunahme der Geschwindigkeitvon0 auf | 264=— 16 m/se0. 
Den Radius r des okkludierten Tiefs finden wir aus dem Inhalt der betrachteten 
Fläche nach der Gleichung 
18,7 « 10° km? = (8,7 + 10° km) = art 
Y= 
Setzen. wir ferner At= 20° und für die Neigung N den Wert 0 ein, SO er- 
halten wir 
zu 
5, m E:107 72000 Sn MO 
L = 2200 km. 
Wir werden im nächsten Abschnitt sehen, daß dieser Wert mit den wirk- 
Jichen Verhältnissen recht gut übereinstimmt. 
6. Die Dimension der erzeugenden Frontalzone erfüllt die Forderung der 
Divergenztheorie. In Figur 2 ist im Südwestsektor des entstehenden Sturmtiefs 
durch eine stark ausgezogene Linie angedeutet worden, wie lang eine 2300 km 
betragende Frontalzone ist, und wir sehen, daß diese Dimension sehr gut mit 
der Wirklichkeit übereinstimmt, indem am. 18, Oktober die atlantische Frontal- 
zone nahezu die gleiche Länge aufweist, Besonders auffallend ist die noch 
& Die Ableitung dieser Formel ist in der unter 21: zitierten Arbeit zu finden,
	        
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