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Full text: 64, 1936

Heinze; H.: Über schnelle Ladungsänderungen in Gewitterwolken, 143 
herrorgerufenen Schwankung entsprechen, sondern vielmehr umgekehrt der durch 
die Aufladung bewirkten Feldschwankung, Eine solche Folgerung, die rein 
logisch, ohne alle Versuche gezogen werden kann, 1äßt sich auch aus den hier 
besprochenen Feldschwankungen ziehen, Die Registrierungen verlaufen anschei- 
nend tatsächlich häufiger und über längere Zeit im unteren Teil des Registrier- 
streifens. Dann würde eine Integration auch einen Ausschlag nach unten bewirken, 
also so aussehen, als ob wir es mit einem positiven Blitz zu tun hätten. 
Für diese Überlegungen spricht auch, daß Halliday eine große Zahl von 
Blitzen [80!] beobachtet hat, die keinen Feldsprung hervorriefen, Es hätte in 
diesem Fall die Summe der an sich natürlich vorhandenen Feldsprünge 0 ergeben. 
Eine exakte Klärung dieser Fragen läßt sich wohl nur erreichen durch 
Wiederholung der hier angegebenen Versuche unter gleichzeitiger Messung mit 
einer trägeren. Apparatur, die ein Integral über die Feldschwankungen liefert, 
Auf Anregung von Herrn Dr. HE. G. Müller und Herrn Dr. W. Findeisen 
beschäftigte ich mich mit luftelektrischen Untersuchungen, Diese Arbeiten, die im 
Meteorologischen Institut der Hansischen Universität zu Hamburg durchgeführt 
wurden, entwickelten sich zu der vorliegenden Abhandlung, Herrn Professor 
Dr. P, Raethjen, unter dem die Arbeit beendet wurde, danke ich für viele Rat- 
schläge und Anregungen, Auch Herrn Professor Dr. B. Walter spreche ich für 
zeine Unterstützung meinen Dank aus. 
Schrifttum. 
1. E. Schweidler, Die Aufrechterhaltung der elektrischen Ladung der Erde. Probleme der kos- 
mischen Physik XV. Hamburg 1932, . . ; . 
2. CT, R Wilson, On söme determinations of the sign and. magsitude of eleetrie diecharges in 
 Jgbtning tYashes, (Proc, Ror, Soc. (A) 92, 555, 1916.) 
3 C.T.R. Wilson, Investigation of lKigbining discharges and on the dleetrie field of thunderstorme, 
(Phil, Trans, Roy. Soe. (A} 221, 73, 1920}. | 
4. B. Walter. Ein photographischer Apparat zur genateren Analyse des Blitzes, (Phys. Zechr. 3, 
108, 1902.) A , | U N 
5. B. Walter. Über die Entstehungsweise des Blitzes, (Ann, d. Phys, 10, 4, 293, 1908, 
6. RB. Walter, Über das Nachleuchten der Luft bei Blitzsehlägen, (Auo. d, Phys. 18, 863, 1905,) 
7. B. Walter, Einige weitere Bemerkungen über Blitze und photographische Blitzanfoahmen, (Ann, 
d. Phys, 19, 1032, 1906.} | . 
8. B. Walter, Über Doppelaufnahmen von Blitzen mit einer festen und einer bewegten Kamera, 
(Jahrb. d. Hambg. Wisserisch, Anstalten, 1910.) | 
gg, B. Walter. Über die Bent der zeitlichen Aufeinanderfolge zusammengehöriger Blitze 
sowie über ein bemerkenswertes Beispiel dieser Art von Blitzen, (Phys, Zschr. 19, 273. 1915) 
(0, Schonland u. Craib. The electric field of South-African. thunderstörms, {Proc, Roy. Soc. (A) 
114, 229, 1927.) . x. . , . 
MM. EC. Halliday, The polerity of thundereiloude, {Prec, Roy. Soc. (A) 138, 205, 1932.] | 
12. A. Wigand, Die Aufrechterhaltung der Erdladung durch den Blitzstrom. (Phys. Zschr. 28, 65, 1927.) 
13. Toepler. Gewitter, Blitze und Wanderwellen auf Leitungspetzen, (Mitteilungen der Hermedorf- 
Schomburg-Tsolatoren-G. m. b. H,, 1926, Heft 25.) . an 
IM. H. Manrer. Die Stremriehtuneg in Blitzen, (Phvs. Zechr. 28. 211. 19271 
norddeutsche Hochdruck-Gewitter vom 19. August 1932. 
Schlußmitteilung?!). | 
Von Martin Rodewald, Hamburg, 
(Hierzu Tafeln 19 und 20 mit Abb. 1 bis 19} 
Zusammenfassung: Es wird gezeigt, daß das norddeutsche Hochdruckgewitter vom 19. August 
:932 — als Vorläufer gleichartiger. weiter im Nordosten stattfindender Nachtgewitter — dem Typus 
der von R. Scherhag untersuchten nächtlichen Küstengewitter zuzuordnen ist, Scherhags Folge- 
rungen, daß für das Zustandekommen dieser Gewitterart ein tieftroposphärischer Warmluftvorstoß 
verantwortlich ist, werden durch die Untersuchung «uch im vorliegenden Falle bestätigt, während 
für entgegenstehende Ansichten von C. Seifert keine Stütze zu finden ist. Die Gewitter entstehen 
aric. hober Wahrscheinlichkeit dadurch, daß koöntinentale Tropikluit sich über kältere Luft empor- 
schiebt und. dabei unter eine kalte Höhenströmung gerät, Sie können deshalb als Warmlufteinschub« 
yewitter bezeichnet werden; ihre Vorliebe für die Nacht sowie für das Küstenland bzw. die See wird 
weiter zu klären versucht. Zum Schluß wird die Vorhersagemöglichkeit besprochen. 
5 1 Mütteiloue A, H. 1935, 9.23 bis 29, dazu Tafel 8. 
Das
	        
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