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Full text: 64, 1936

186 Annalen. der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, April 1936. 
ale Differenz zweier aufeinanderfolgender Werte. Die Ablesegenauigkeit be- 
trägt 2 4860, N 
Man. geht nun mit den aus der Photographie sich ergebenden Zeiten für 
die Aufeinanderfolge der Entladungen in die Registrierung ein. Ein gemein- 
samer Nullpunkt Jäßt sich zunächst nicht festlegen. Welcher Schwankung in der 
Registrierung die Vorentladung: zuzuordnen ist, ergibt sich also nicht primär, 
sondern. erst, nachdem man festgestellt hat, wie die übrigen. Zeiten. aus der 
Photographie in die Registrierung einzugliedern sind, So zeigt sich dann föl- 
gende eindeutige Beziehung: Der Abstand Vorentladung A, B,—Haupfentladung 
AzB, Cu beträgt nach der Photographie 26 xse® Eine entsprechende Zeit ver- 
geht von Punkt 3 bis Punkt 6 in der Registrierung [s. Abb. 4b]- Laut Tabelle 
25 see, Auf die Hauptentladung A, B,C, folgt die Nachentladung A, B„.C, in 
17 sec. Die gleiche Zeit findet sich zwischen den Punkten 7 und 8 (19 sec) 
in der Registrierung: Das Nachflieben dauert im der Photographie 115 psee; 
die Zeit von Punkt 9 bis Punkt 10 in der Registrierung‘ umfaßt 138 wsec, Die 
angegebenen Zeiten stimmen also gut überein, Daraus würde abzuleiten sein, 
daß die Entladungen den dazwischenliegenden. Schwankungen zuzuordnen sind, 
Also: Vorentladung A, B, = Schwankung von Punkt 2 bis Punkt 3; Hauptent- 
Jadung AyBy Co = Schwankung von Punkt 6 bis Punkt 7; Nachentladung A, B, Cy= 
Schwankung von Punkt 8 bis Punkt 9 und dann Nachfließen von Punkt 9 bis 
Punkt 10, — Diese Zuordnung: ist die einzig mögliche, Es entspricht damit 
jeder Entladung eine Schwankung nach oben, Das bedeutet! Die Entladungen 
müssen positive Elektrizität zur Erde geführt haben. — Wie kann nun der Ver- 
‚auf der Registrierung zwischen den Entladungen zustande kommen? Es wurde 
bereits im Äbschnitt B, dieser ‚Arbeit besprochen, wie die Registrierung verläuft, 
wenn eine bestimmte Wolkenladung neutralisiert wird. und danach sich nichts 
mehr ändert. Es findet dann einfach ein Ausschlag statt, der wie eine e-Funktion 
zurückgeht. Nun lehrt aber meine Erfahrung, daß ein solches langsames Zurück- 
zehen der Registrierung nach. einem Ausschlag nur in seltenen Fällen auftritt, 
Vielmehr findet meist ein. Ausschlag nach der entgegengesetzten Seite hin statt, 
Wie ist das zu erklären? Fragen wir uns einmal, was nach einer Entladung in 
dem. vorher geladenen. System der Wolken vor sich geht. Die durch den Blitz 
in der Wolke verschwundene Elektrizitätsmenge hatte in angrenzenden Wolken- 
teilen überall Ladungen durch Influenz gebunden, Diese Influenzladungen werden 
durch den Blitz jetzt plötzlich frei und entladen sich, So entstehen „zusammen- 
gehörige“ Blitze [Walter (s)]. Die sekundären Blitze werden nicht immer starke 
Entladungen darstellen. Es ist obenfalls denkbar, daß aus allen Richtungen 
schwache Entladungen kommen, Diese brauchen nicht sichtbar zu sein, da sie 
ron. Wolkenteilen verdeckt sein können, Walter beschreibt in einer seiner 
Arbeiten [(o)] eine derartige Entladung. Ob die sekundären. Blitze num stark 
oder mehr verteilt auftreten, ihre Entstehungsursache bleibt offenbar die gleiche 
und damit auch der Einfluß auf das Feld. Sie bewirken immer einen „Rückbau“ 
des Feldes, in unserem Fall also einen Ausschlag des Registriergeräts nach unten. 
Neben dem oben angegebenen, das Feld rückbauenden. Faktor wird. in vielen 
Fällen. die Aufladung des Wolkensystems weiter vor sieh gehen, Auch dadurch 
wird ein der Entladung entgegenwirkender Ausschlag in der Registrierung erreicht. 
Wenn aber im fertigen Blitzkanal über längere Zeit Elektrizität nachfließt, 
£o bedeutet das richtungsmäßig einen gleichen Ausschlag, wie ihn die Entladung 
selbst hervorrief. Es wird ja dadurch die Wolke immer weiter entladen und 
damit auch die Oberflächenladung auf der Wilsonplatte immer in der gleichen 
Richtung geändert, so daß der Elektrizitätsiluß zur Wilsonplatte in demselben 
Sinne weitergeht. Ein solches Nachfließen im Blitzkanal kann in seinem Einfluß 
auf die Apparatur experimentell nachgeahmt werden. Es wird dazu die gleiche 
Versuchsanordnung benutzt, wie sie im Abschnitt B, dieser Arbeit zur Beschrei- 
bung von. Eichungen mit Hilfe von versehiedenen Spannungen angegeben. worden 
ist [s. Abb, 2al. Auch die Größenordnung der Spannungen bleibt die gleiche wie 
die dort benutzte, Sofort nachdem man den einen Pol der abgegriffenen 
Spannungsdifferenz an (P) gelegt hat, während der andere an (E) liegt, wird
	        
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