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Full text: 64, 1936

Heinze, H.: Über schnelle. Ladungsänderungen In Gewitterwolken, 138 
4 h. bei derartigen Schwankungen. kommt durch den Kreisbogen kein Ablese- 
fehler hinein. Bei den später zu besprechenden Blitzregistrierungen sind die 
Zeiten immer nach obigem Gesichtspunkt korrigiert angegeben. 
Die MeBanordnung gestattet nicht, die Absolutgröße des Feldes zu messen. 
Sie hat für die Erklärung der Vorgänge in den Wolken bei Entladungen auch 
keine primäre Bedeutung. Ebenso lassen sich langsame Änderungen des Feldes 
nicht verfolgen, — hier wirkt der Kondensator vor dem Gitter der zweiten Röhre 
als Drossel, (Eine Änderung der Gäitterspannung an G, um etwa 1 Volt in 0,2 see 
wird vom RBegistrierinstrument nicht mehr mit aufgezeichnet.) Immerhin läßt 
sich also mit Sicherheit sagen, daß ein unruhiger Verlauf der Registrierung 
schnelle Ent-, bzw. Aufladungserscheinungen in der Atmosphäre und Erdober- 
fläche anzeigt, 
Ba. Im worhergehenden Abschnitt ist eine Möglichkeit angegeben worden, 
die elektrischen Entladungen eines Gewitters näher kennenzulernen, Neben den 
Betrachtungen der Feldschwankungen können die EBlitzyorgänge noch durch 
Photographie verfolgt werden, Dazu lassen sich einfache Blitzaufnahmen nicht 
verwenden, Vielmehr muß mit einer bewegten Kamera gearbeitet werden. Eine 
solche bewirkt, daß etwaige zeitlich aufeinanderfolgende Entladungen in der 
gleichen räumlichen Bahn (Blitzkanal) auf der Platte nebeneinander erscheinen, 
Derartige Methoden sind in der Hauptsache von Walter [(ı) und (7)] entwickelt 
und angewandt worden. Er fand damit grundlegende Erkenntnisse in bezug 
auf die Erklärung des Blitzvorganges [(s), (s), (6), (9)}, Da man aus solchen Auf- 
nahmen eindeutige Zeiten gewinnt für die Folge der einzelnen Entladungen im 
gleichen Blitzkanal, kann man mit diesen Zeiten in die Schwankungen der Feld- 
vegistrierungen. eingehen, Aus der Zusammenschau beider Methoden müssen 
sich wichtige Schlüsse ziehen lassen, Daher wurden auch bei den vorliegenden 
Untersuchungen photographische Aufnahmen von Blitzen gemacht, soweit es die 
Gelegenheit erlaubte. Derartige Aufnahmen sind, da man die Kamera geöffnet 
stehenlassen. muß, nur in der Dunkelheit möglich. Man erhält sie daher nicht 
oft wegen der verhältnismäßig geringen Zahl von Nachtgewittern und der kleinen 
Wahrscheinlichkeit, die Kamera gerade auf den Ort eines Blitzes gerichtet zu 
haben, Tatsächlich gelang es in drei Fällen, photographische Aufnahmen eines 
Blitzes mit dem Feldschwankungsverlauf, hervorgerufen durch den gleichen Blitz, 
zu vergleichen. — Bei der benutzten Kamera dreht sich hinter einer feststehenden 
Linse die Kassette. Als solche diente die Wechselkassette einer Flugzeugkamera 
im Format 13<18, bei der sechs Platten nacheinander belichtet werden können, 
ohne daß ein Neueinlegen. erforderlich. ist. — Den Antrieb für die Drehung der 
Kassette Niefert ein Elektromotor. Die Winkelgeschwindigkeit der Drehung be 
trägt w=12,37 sec Teilentladungen, die im Abstande von 1.5 xsec aufein- 
anderfolgen, können so noch unterschieden werden, 
Während eines Nachtgewitters. wird die Kamera in Drehung versetzt und 
die Röhren der Verstärkerapparatur geheizt, Man richteßf die Kamera gegen 
jenen Himmelsteil, der bisher die größte Zahl von Blitzen aufwies, Dann wird 
das Objektiv geöffnet. Besteht die Wahrscheinlichkeit, daß ein Blitz die photo- 
graphische Platte belichtet hat, so wird sofort die Kamera geschlossen und der 
Registrierstreifen in beschriebener Weise gekennzeichnet. Zur Vermeidung von 
Irrtümern wurde nach einem #olchen Blitz die Registrierung immer noch mit 
besonderen Kontrollmarken versehen. 
C. Ergebnisse. 
Die zur Verfügung stehenden Messungen stammen aus 18 Gewittern, von 
denen 12 am Tage und 6 in der Nacht sich entluden, (Die Nachtgewitter ver- 
teilen sich auf drei Nächte.) In diesen 18 Gewittern wurden 2280 Feldschwankungen 
gemessen, die nach den gemachten Erfahrungen von Blitzen herrühren, Bei 
886 Schwankungen = 37°, der Gesamtzahl. wurden gleichzeitig Blitze beobachtet, 
Der Verlauf der Registrierungen während eines Gewitters war ruhig, d.h, die 
Nullinie wurde innegehalten, So war es möglich, die Einsätze von Blitzfeld- 
schwankungen eindeutig zu kennzeichnen. Unmöglich war das z. T, nur in dem 
Ans. d. Hydr aa 1036, Heft IV.
	        
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