124 Annalen der Hydrographie und. Maritimen Meteorologie, März 1936.
Resultate der Weststation = mit ihren. erstaunlich hohen Wärmesummen pro
Jahr — in den rechten Rahmen fügen,
Was die von Alfred. Wegener vorgesehenen kleineren Meteorologie«
arbeiten betrifft, so fallen. hierunter in dem Materialband solche wie die von
Kopp über „Die barometrische Höhenberechnung‘ von Eismitte auf Grund der
aerologischen. Aufstiege der ÖOststation“ (S. 176 bis 190), die von Holzapfel
über „Messungen der Temperatur der Schnesoberfläche am Winterhaus“ und
über „Die Schwankung‘ der‘ Barometerhöhe zwischen Umanak und Secheideck“
(S, 513 bis 522). ; | N | |
— Den Anhang und Schluß des Halbbandes bildet Rauschelbachs Arbeiß
„Ermittlung des mittleren Wasserstandes und der Gezeiten des
Kamarnjuk-Fjordes“ Sie ist ein Beispiel dafür, was aus kleinem Beobachtungs-
material — den rund 300 Ablesungen der Weikenschen Pegel für den Meeres-
spiegelanschluß seiner Höhenvermessung‘ — noch herausgeholt werden kann;
hierbei wurde zur Ermittlung der Gezeiten das mühevolle Verfahren der
Ausgleichsrechnung nach der Methode der kleinsten Quadrate streng angewandt,
Da bei einer Zusammenstellung von Beobachtungsmaterial die Darbietung des Stoffes ein
esentlicher Punkt ist, so kann nicht verschwiegen werden, daß diese Darbietung in einigem ut-
Auseht, Ein größeres Maß von. Einheitlichkeit. würde die vergleichende Verwertung der Tabellen dem
(Wissenschafter sehr erleichtert haben, Leider sind Form, Anordnung und Inhalt der meisten Tabellen
zerschieden, je nachdem, ob sie vou. der Ostatation, von KEismitte oder von der Weststation stammen.
Die Terminbeobachtungstahellen enthalten. z.B, das eine Mal Tapgesmittel. der Temperatur (5. 412 16),
Ja andere Mal nur Monatemittel (S. 2 f£.), das dritte Mal gar keine Mittel (S, 212 1£X, Die Pilot-
darbietungen der drei Stationen haben dreierlei Form (200 ny-Schichten, 1 km-Stilen, 500 m-Schiehten),
Selbst unterschiedliche. Symbole für einzelne Witterungselemente, wie Schucefegen, Regen, Reif, treten
auf and werden überdies nur teilweise erklärt, . I '
_ Weitere: Einzelheiten seien an dieser Stelle nicht erwähnt, Kıwas weniger Freibeit für die Einzel-
beachebher wäre aber sicherlich dem Ganzen zugute gekommen, und die Beiträger hätten Ihre wiesen-
zehafdichen Spezialinteressen auch dans. im Textteil and durch. zusätzliche Sondertabellen genügend
wahrnehmen Können, Aber schließlich: Die Mühe, die einem Bearbeiter hier am Schreibtisch. vor dem
MN noch erwächst, ist sehr Klein. yegenüber jener, die in alle diese Beobachtungen hineingesteckt.
worden ist! . . .
Ein Blatt Berichtfigungen am Ende des Buches wäre erwünscht. gewesen. kann aber vielleicht
in den noch ausstehenden. 2%. Halbband „Meteorologie“ aufgenommen werden, Einige wegen Ihrer
Wiederholung störende Versehen, die sich. eingeschlıchen haben, seien hier erwähnt; .
In den Wetterkarten Abb. 4, 5 und 6 (S. 186 bis 158) ist statt Alaska Labrador zu lewn.
In den ‚Abk, 17, 19, 20 {5 361, 5. 263 bis 36.13 Hader sich. durchgehend km als. Höhenangabe,
wo es Hektometer heißen muß, 5 a Sn
In der graphischen. Darstellung: 8. 386 fehlen die Moyaisbezeichnungen, die Hnks mit August
zw beginnen hätten, Kine Wiederholung des wm andere xieteorologische Klemente bereicherten Schau-
zildes im Kismitie-Nachtras wäre erwünscht. Se De
Vor den Mosatstabellen der Station Umanak und der Weststation [S. 385, S. 412] ist Überein«
simmend M, E. Z, als. Beobachtungszeit angegeben; augenscheinlich handelt es sich aber nicht mx
MLitteleuropiülsche Zeit, sonders am mittlere Ortszeit, Dieser Fehler und der Umstand, daß die
Abrigen ‚Angaben der gebrauchten Zeit (8. 86, 8, 211, 8.537) zum Teil nicht leicht zu finden sind
ader nur beschränkten Bezug haben, ist für die Benutzung «der Beobachtungen eLwas mißlich. Wenn
a Veröffentlichungen allgemein für jede Station außer geographischen Koordinaten und Seehöhe auch
gleich die benutzte Zeit — als solche und bezogen auf. mättlere Greenwich-Zeit — angesehen würde,
io wäre dem Leser damit sehr gedient, a a
Wie zehr ein nichtberücksichtigter Zeitunterschied Ins Gewicht fallen kann, dafür findet sich In
dem, Band selbst ein Beispiel, indem Kopp (S. 189) einer vermeintlich krassen Fall von Unzuläng-
üchkeit der angezogenen Seewarten-Wetterkarte (Zirkumpolarkarte des „Täglichen Wetterberichts*)
erausstell£, sich jedoch in seiner Berichtigung dadurch, daß er die Zeitditferenz Hicht genügend
beachtet, noch weiter als diese Karte »00 den wirklichen Verhältnissen entfernt, An dem dort
behandelten 17, Februar 1931 trlsr näolich ein äußerst starker Luftdruckfall bei Mittelgrönland auf,
der aber im wesentlichen erst am 17, selbst stattfindet (S. 12, 23, 294 u. @.)}, auch z.B. an der bei
Angmagsalik gelegenen Basisstation. der Watkins-Expedition erst gegen 2b MEZ, — dem Karten-
‘ermin == einsetzt, um. dann allerdings m 14 Stunden 30 ab zu betragen (CGeogr. Journal 1932, S, 19).
Nux auf der Westseite Grönlands hat sich das fragliche Tief sehon beträchtlick weiter nordwärts
ausgebreitet, als die Seewartenkarte angibt, die aber jeden£alls nicht 80, wie Kopp lies auf 8. 186,
Abb. 4. andeutet, zu verbessern ist,
_ £E% ist an dieser Stelle darauf verzichtet worden, manche Aufschlüsse und
Ergebnisse, auf die das reiche meteorologische Beobachtungsmaterial hindeutet,
zu. berühren, wenn auch manchmal die eingehendere Durchsicht dazu anreizte,
Bezüglich. der Ergebnisse, welche durch die Analyse des Expeditionsmaterials
and seine Synthese mit dem anderer Grönlandexpeditionen zu liefern sein