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Full text: 64, 1936

Kleinere Mittelungen, 
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Insgesamt wurden 99 hydrographische Stationen gemacht mit 394 Tempe- 
ratur- und ebensoviel Salzgehaltsbestimmungen, dazu 176 Oberflächen- und 
Bodenwasserproben für Sauerstoffbestimmung, 198 Oberflächenproben für Be- 
stimmung der Trübung des Meerwassers und des Gehaltes an Silikat, Nitrit, 
Phosphat und Gesamtphosphor und 39 quantitative Bestinimungen der Farbe des 
Meerwassers. Außerdem wurden an 360 Punkten Oberflächenbeobachtungen von 
Temperatur und Salzgehalt durchgeführt, besonders dicht im Mündungsgebiet 
von Ems, Weser und Elbe, wie es bei der Weser schon im Januar 1935 ge- 
schehen war (vgl. Fig. 1 auf Tafel 14); von einer Angabe der Lage der Ober- 
flächenstationen wurde wegen ihrer großen Zahl abgesehen, Vervollständigt 
wurde das Beobachtungsnetz durch Sonderbeobachtungen von den deutschen 
Feuerschiffen der Nordsee und der Staatlichen Biologischen Anstalt auf Helgoland, 
Bruno Schulz. 
2. Hydographische Untersuchungen des Fischerei-Instituts der Universität 
Königsberg Pr. im Jahre 1935 in der mittleren Ostsee. Von der Seefischerei- 
Station des Fischerei-Instituts der Universität Königsberg Pr. werden seit längerer 
Zeit Untersuchungen über die Wanderung der ostpreußischen Küstenlachse durch- 
geführt (Willer, Ber, d. Deutsch. wiss, Komm, N, F, Bd. VIL 1934), Yon den Fak- 
toren, die den Ablauf der Fischwanderungen beeinflussen könnten, wurden im 
Jahre 1935 den hydrographischen besondere Beachtung geschenkt. In den für 
die Fischerei wichtigen küstennäheren Teilen der mittleren Ostsee wurden zur 
genaueren Erforschung der chemisch.physikalischen Verhältnisse und deren Ver- 
änderungen während des Jahres hydrographische Untersuchungen vor der deut- 
schen Ostseeküste und. darüber hinaus vor der Ostküste der Ostsee bis in den 
Finnischen Meerbusen begonnen, Damit wurde ein wesentlicher Teil des bis jetzt 
bekannten Lachswanderweges erfaßt, 
Die Untersuchungen. im Jahre 1935 erfolgten mit Hilfe der planmäßig ver- 
kehrenden Schiffe „Preußen“ und „Tannenberg“ des Seedienstes Ostpreußen 
zwischen Pillau und Travemünde und des Dampfers „Ostpreußen“ des Ostpr. 
Finnlanddienstes zwischen Pillau und Helsinski. 
Es wurde besonderer Wert darauf gelegt, möglichst gleichzeitig die Unter- 
suchungen auf beiden Strecken auszuführen, Auf jeder Strecke erfolgten 5 Unter- 
suchungsfahrten, und zwar zwischen Pillau und. Travemünde am 13.—16. VL, 
8.—6, YIL, 20.—25, VIL, 4.—5. IX. und 23,—24, X. 1935 und auf der Finnland- 
strecke am 12.—17. VI, 3.—8. VIL, 24.—29. VIL, 7.—12. VIIL und 4.—9, IX. 1935, 
Am 20=25, VIL wurde neben der üblichen Strecke Pillau—- Travemünde auch die 
Strecke Pillau—Memel in den Bereich der Untersuchungen einbezogen, Auf der 
Strecke zwischen Pillau und Travemünde wurden ungefähr an 25, auf der Finn- 
landstrecke an ungefähr 40 Stationen Oberflächenwasserproben auf jeder Fahrt 
entnommen, Im ganzen liegen Ergebnisse von 346 Stationen mit über 2500 chem. 
Analysen vor, die sich auf Salzgehalt, Alkalinität, Kalk, anorganische Phosphate, 
Gesamt-Phosphor, Silikate, NO,-Stickstoff und NH ,-Stickstoff beziehen. 
Die hydrographischen Arbeiten wurden von Dr. von Brandt und. cand, rer. 
nat, Pilwat ausgeführt. A. v. Brandt. 
3. Klimatographische Witterungsschilderungen, Nr. 59: Ehemal, Deutsch- 
Ostafrika. — Aus der Sammlung des überseeischen. meteorologischen. Dienstes der 
Deutschen Seewarte, — Witterungsverlauf im Küstenland, in Uluguru, 
Dodoma, im Iringa-Hochland und am Oldeani. Beobachtungszeit: Ende 
Januar bis Ende März 1934. (Hierzu Tafel 16.) ; 
a) Küstenland. In Daressalam, 22, Januar, Die Witterungsverhältnisse 
an der Küste Ostafrikas sind in diesem Jahre insofern ungewöhnlich, als die 
Grenze zwischen Monsun und Passat sich weiter nach Süden verschoben hat als 
in normalen Jahren, Dadurch wird in Daressalam, das sich jetzt in einer 
Zwischenperiode zwischen kleiner und größer Regenzeit befinden sollte, die Ent- 
wicklung stärkerer Regen verhindert. Die kleine Regenzeit ist so fast ganz aus- 
geblieben. — Der Himmel ist morgens bei schwachem Wind bedeckt. 9b: £ 28.0°. 
Im Laufe des Vormittags kommt Seewind auf, der die Wolken (Cist) vertreibt,
	        
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