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Full text: 64, 1936

Traynitek, Dr. Fa Zur Kenntnis der Quellgebiete atmosphärischer Unruhe, 105 
unmittelbarer zur Änschauung spricht und schnelle quantitative Vergleiche zuläßt, 
Vorher gilt es jedoch einige Genauigkeitserwägungen hinsichtlich der für die 
Zeichnung zur Verfügung stehenden mehrjährigen Mittel anzustellen, die wir 
sehr kurz fassen können, 
Mit Ausnahme der von H, v,. Ficker und mir für je eine Reihe inner- 
asiatischer bzw. kanadischer Stationen nach dem 7-Uhr-Termin berechneten 
5 Jahresmittel der interdiurnen L-V. (1896—1900 und 1911—1915) lagen über- 
wiegend 10 Jahresmittel vor, welche H, Bahr in seiner Berliner Dissertation 1911 
(M. Z. 1911, S, 497) nach 21 Uhr und für 1891—1900 bestimmt hat. 
Die Streuung der Werte von Jahr zu Jahr ergab sich im Durchschnitte für mittlere Breiten zu 
3%, sinkt also im Vergleich von 5 und 10 Jahresmittel, welche beide zur Zeichnung der Diagramme 
Verwendung fanden, bis auf etwa 3% herab und wird gegenüber der mächtigen geographischen Unter- 
schieden, die es zu studieren gilt, ganz belanglos, Abnliches ergibt sich auch, wenn man Werte der 
interdiurnen L-V. zusammen zur Darstellung bringt, die nicht nach dem gleichen Tayestermin bestimmt 
wurden. Auch solche Unterschiede übersteigen im Mittel kaum 3%, (Beitr. z, Phys. 1930, S. 267.) 
Allein die auf säkularen Schwankungen des Austauschzustandes der Atmosphäre oder ihrer 
Scheinreibung (M. Z. 1933, S. 3) beruhenden säkularen Anderupgen auch der Interdiurnen L-V. kämen 
für unser Problem allenfalls noch in Betracht. Da aber auch bei ihnen bis jetzt nur Unterschiede 
kleiner als 15% gefunden wurden {M.Z. 1928, S. 200), die maximalen geographischen auf gleiche 
Breite reduzierten aber bis ans sieben- und achtfache davon heranreichen, so können die Hauptzüge 
unserer Diagramme auch bei Verwendung von Mitteln, welche verschiedenen säkularen Zeitphasen 
entstammen, nicht wesentlich gestört werden. Immerhin entnimmt man Aus dem Erwähnten die 
Grenzen, innerhalb welcher die Werte der Kurven als reell gelten dürfen, und stößt sich nicht an 
etwa zu roher Linienführung, Es gilt ja nicht engeres Detail festzuhalten. sondern große geo- 
graphische Unterschiede. 
Abb. 1 veranschaulicht die Zunahme der interdiurnen L-V. mit der 
geographischen Breite Abb. 1 
für einige ausgezeichnete 
Quersechnitte längs der 
Küste von Kontinental; 
blöcken oder durch deren 
Inneres und je nach MaB- 
gabe bereits vorhandener 
Stationswerte, 
Die vier Gruppen der 
nördlichen Hemisphäre 
bestehen. von links nach 
rechts und von oben nach 
unten gelesen aus fol- 
genden Stationen, welche 
hauptsächlich betreffen: 
a) die nordamerikanische Ostküste mit: 1. Jakobshayn, 2. Hebron, 3, St. 
Johns, 4. New York, 5. Port au Prince, 6. Cayenne; 
b) die Nordamerikanische Westküste: 7. Dawson, 8. Viktoria; 
©) die europäische Westküste: 9. Alten, 10. Oslo, 11. Southampton, 
12, Perpignan, 13. San. Fernando; . 
d} einen Querschnitt durch den ostasiatischen Kontinent; 14. Sagostyr, 
15. Jakutsk, 16. Wladiwostok, 17. Tsehingtau. 
Bezüglich der südlichen Hemisphäre kann leider nur auf zwei Stations- 
gruppen an der Ost- und Westküste Südamerikas verwiesen werden: 
a) Ostküste: 1. Aracaju, 2. Rio deJaneiro, 3. Asunecion, 4. Rio Grande 
do Sul, 5, Staateninsel; 
b) Westküste: 6, Iquique, 7, Punta Anjeles, 8, Punta Galera, 9, Islas 
Evanjelistas. 
Für die nördliche Hemisphäre wäre es leicht möglich gewesen, eine größere 
Anzahl von Stationen einzusetzen, Solches geschah aber deshalb nicht, um die 
Diagramme durch übertriebene Kurvendrängung nicht unübersichtlich zu machen, 
Jedenfalls ist auch sehon aus dem Gezeigten der größe Unterschied von inter- 
diurnen L-V, (barometrische Unruhe) zu entnehmen, welcher für die gleiche 
Breite zwischen Gebieten in der Nähe großer Störungszentren und solchen 
besonders geschützter Länder gilt, (Vgl, z.B. Neufundland und Mongolei.)
	        
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