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Full text: 64, 1936

Johansson, ©, Vır Die Temperaturrerhältnisse Spitzbergens (Svalbard), 05 
Temperatur nachgewiesen!), Später hat Brunt dieselbe Periode für Temperatur, 
Druck und Niederschlag gefunden?), Hierbei betrug aber die Amplitude nur 0.3 
(Edinburgh) bis 0.4 mm (Paris). Ein Maximum. traf ungefähr 1917 ein, und das 
stimmt auch mit den obigen Ergebnissen überein, denn dieselben geben u, a, ein 
Maximum. etwa 1928, ein Minimum des Druckgefälles und also hohen Druck auf 
Island. etwa 1916 an, etwas extremer jedoch 1924, nur vier Jahre vor dem ent- 
yzegengesetzten. Extremjahr 1928. Die Epochen 1916 und 22,5 Jahre früher sind 
Jieselben, für welche ich früher Maxima der Kontinentalität in Europa nach- 
gewiesen habe’), Das Maximum bei jeder dritten Epoche 1803, 1871 usw. er- 
scheint jedoch in südlicheren Teilen Europas (Wien, Rom) in zwei gespalten, so 
daß die von Wagner gefundene Periode von etwa 16 Jahren entsteht, 
Versuchen wir noch, die Zeugnisse der Sonnenfleckenperiode und der Zirku- 
lation. für die Erklärung der großen Temperaturänderungen Spitzbergens zu- 
sammenzufassen, so finden wir folgendes. Die inverse Abhängigkeit der Temperatur 
von den Sonnenflecken seheint nach den Eisangaben erst nach 1910 eingetreten 
zu sein. Diese indirekte Korrelation ist in den letzten Dezennien allgemein in 
N-Fennoskandia und nimmt gegen N zu, so daß die große Schwankung in Spitz- 
bergen hierdurch verständlicher wird. Ungefähr seit 1910 ist auch die Korre- 
lation zwischen Sonnenflecken und der nordatlantischen Zirkulation negativ 
geworden, Insbesondere war die Zirkulation in der Nähe des Fleckenminimums 
1917 sehr stark herabgesetzt, somit im Mittel für drei oder fünf Jahre (1916 
bzw. 1917) viel niedriger als in der ganzen Reihe seit 1865, obwohl die Zirku- 
lation überhaupt seit 1900 um 1.4 mm höher als vorher (1866-—1900) geworden ist, 
Ein früher nicht erreichtes Maximum traf fünf Jahre nach dem erwähnten Mini- 
mum. ein. Somit war die Zunahme der Zirkulation in diesen fünf Jahren außer- 
ordentlich stark: 54 (3 J.) bzw. 4 (5 J.) mm, Hiermit hängt die entsprechende 
Zunahme der Temperatur in Spitzbergen. (5° bzw. 4°) zusammen, Auch die 
74jährige Periode der Zirkulation deutet eine Zunahme zwischen 1916 und 
1920 an. Eine noch stärkere hatte man nach der kombinierten 22- und 7jährigen 
Periode zwischen 1924 und 1928 zu erwarten; sie blieb indes aus, wahrscheinlich 
weil die Sonnenfleckenperiode hier in entgegengesetzter Richtung wirksam war, 
Durch die Zahlen in Tabelle 8 ist auch erwiesen, daß die Temperaturände- 
rungen in GH durch ähnliehe Änderungen in N-Norwegen bestätigt werden, Aus 
dem dort angegebenen Mittel ging auch hervor, daß die Temperatur an mehreren 
Orten N-Norwegens, wie Vardö, Skomvaer, Andenes usw., in den Jahren 1912—17 
(a) ziemlich normal war und daß dieselbe seitdem entweder fortlaufend (Skom- 
vaer, Andenes) etwa 1° gestiegen ist oder ein vielleicht zufälliges Maximum etwa 
{921 erreicht hat (Vardö, Karasjok usw.) Dieses steht wahrscheinlich im Zu. 
sammenhang mit dem erwähnten gleichzeitigen Maximum der Zirkulation (73 
jährige Periode), Es scheint, daß erst dieses Maximum und die vorhergehende 
erwähnte schnelle Zunahme eine größere Einwirkung auf die Temperatur des 
Eismeergebietes hätte, Schon eine erste größere Zunahme der Zirkulation etwa 
1898 hatte in südlicheren Gegenden, wie Oslo, Stockhölm, Edinburgh usw. eine 
erste Zunahme der Jahrestemperatur und der Ozeanität eingeleitet, aber erst bei 
dem nächsten Zirkulationsmaximum, etwa 1905, erscheint die erste deutliche Ein- 
wirkung in N-Norwegen (auch in Bergen), noch stärker jedenfalls 1921, Dabei 
wurden in den südlicheren Orten die etwa 1898 erreichten Mittel nicht später 
überschritten. Es scheint also, als hätte man im hohen Norden eine bis in die 
letzte Zeit aufgespeicherte und deshalb sehr schnelle Zunahme der Temperatur, 
Vielleicht steht dies im Zusammenhang mit anderen Druckgradienten oder Aus- 
yirkungen. der Zirkulation, So z. B. findet man (vgl. Tabelle 9), daß der Druck 
in Vardö nach 1918, aber noch mehr nach 1926 im Vergleich mit GH und 
Stykkisholm gestiegen ist. Das kann eine entsprechende Zunahme der ent- 
sprechenden günstigen Strömungen und Eisverhältnisse verursacht haben, die 
wiederum die Temperaturerhöhung im Gefolge gehabt haben, Die Verbesserung 
der Eisverhältnisse ist ja, wie oben erwähnt, von dem besten Kenner des Gebiets 
45 Vgl. Mitteil, des Met, Inst. Helsingfors Nr. 13, S. 10, — % Vgl. z.B. Shaw, N. Manual of 
Meteorology II, S. 320.
	        
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